Sukadev Bretzs Beiträge (5592)

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Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute lese ich aus dem Buch „Licht, Kraft und Weisheit“ von Swami Sivananda, aus dem Kapitel „Meditiere und gewinne Kraft“. Swami Sivananda schreibt dort: „Bewahre deine Energie und vergeude nicht Zeit und Kraft in hitzigen Diskussionen, Redeschlachten und intellektuelle Gymnastik. Hüte dich vor der Täuschung und verehre mit Andacht Gott, den höchsten Herrn, den Yogi der Yogis. Meditierst du auch nur eine halbe Stunde, so wirst du im Stande sein, dank der Kraft der Meditation geistig gestärkt, den täglichen Lebenskampf eine Woche lang in Frieden zu bestehen. So groß ist die wohltätige Wirkung der Meditation. Da du im Alltag mit Menschen von so vielen Naturellen zu tun hast, erwirke dir die notwendige Kraft und Frieden aus der Meditation und gehe so jenseits von Mühe und Verdruss.“ Dieser kurze Abschnitt ist ein Brief, den Swami Sivananda an einen seiner Schüler geschickt hat. Das war so ein Schüler, den hatte er in eine Stadt geschickt. Dort sollte er zum einen Vorträge geben und Yoga unterrichten und dafür sorgen, dass einige Bücher gedruckt werden und dass dabei der Text nicht zu sehr verändert wird. Der Schüler hat ihm dann zurück geschrieben: „Dort draußen in der Welt mit all diesen Menschen und Auseinandersetzungen ist es sehr schwierig, die spirituelle Energie aufrechtzuerhalten.“ Das ist vermutlich etwas, was viele von euch, die schon viele Jahre Yoga machen, kennen. Hier gibt Swami Sivananda also Ratschläge für den Alltag. Er sagt zu einen: „Vergeude nicht Zeit und Energie in hitzigen Diskussionen.“ Manchmal gibt es zwar auch Auseinandersetzungen, aber manche Menschen gehen auch in die Rechthaberei hinein und wollen beweisen, dass sie mehr wissen. Viele Diskussionen, die man führt, sind überflüssig und verbrauchen nur Energie. „Hüte dich vor Täuschungen“, schreibt er. Auch da muss man aufpassen. Man kann sich immer wieder überlegen: „Wo unterliege ich vielleicht einer Selbsttäuschung? Wo denke ich, dass ich schon viel weiter auf dem Weg bin oder weniger weit? Wo könnte ich mich in den Menschen irren? Menschen sind, wie sie sind, letztlich ist jeder eine Manifestation des Göttlichen, auch wir selbst. Aber um im Alltag mit uns selbst und mit anderen umzugehen, braucht es ein klares Verständnis für die Menschen und ihre Situationen. Und dann schreibt der noch: „Verehre Gott“. Das kommt direkt nach „Hüte dich vor Täuschungen.“ Wir können Gott in uns selbst verehren. Gott verehren in jedem, mit dem wir es zu tun haben. Gott verehren in der Aufgabe, die uns im Alltag gestellt wird. Im Ashram in Rishikesh war es üblich, dass man morgens eine Stunde morgens meditiert hat. Meistens von 4:00 bis 5:00 Uhr und wer wollte, auch schon um 03:30. Manche haben dann sogar zwei Stunden meditiert und später noch einmal. Der Aspirant hatte Swami Sivananda geschrieben: „Ich habe kaum Zeit für Meditation. Ich bin so beschäftigt.“ Da antwortete Swami Sivananda: „Wenn du einmal eine halbe Stunde meditierst, reicht es schon aus, um Kraft für die ganze Woche zu bekommen.“ Natürlich soll man nicht nur einmal die Woche eine halbe Stunde meditieren, sondern am besten täglich. Um wirklich Fortschritte zu machen, braucht man vielleicht mehrere Stunden am Tag. Aber eine halbe Stunde ist auch schon gut. Auch 5 Minuten sind gut. 20 Minuten sind gut. Eine halbe Stunde ist besonders gut, wenn man eben nicht in einem Ashram im Himalaja lebt. Mit einer halben Stunde Meditation bekommt man auch schon sehr viel Energie. Swami Sivananda schreibt hier auch, dass Sadhana notwendig ist, denn der Aspirant hatte ihm geschrieben, dass er sein Sadhana reduziert habe, damit alles schneller gehe. Auch hier sagt Swami Sivananda: „In deinem Alltag hast du mit unterschiedlichsten Menschen zu tun und deshalb brauchst du dort mehr Energie und mehr Kraft.“ Ansonsten wird man vielleicht nachher die ganze Energie verlieren. Durch täglich Meditation, täglich Asanas und Pranayama bekommt man die Kraft, um im Alltag mit allen Menschen gut und geschickt umgehen zu können und um sich von Mühe und Verdruss zu befreien. Ganz besonders außerhalb von einem Ashram. Swami Sivananda schrieb ihm deshalb: „Mit einer guten Meditation bekommst du alle Kraft und wächst jenseits von Sorgen und Enttäuschungen. Du wirst Frieden haben. Du wirst zu Gott kommen.“ Hari Om Tat Sat Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3
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Geschichten über Gott Hanuman

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute will ich noch eine kleine Geschichte über Hanuman erzählen.

Hanuman ist der Sohn des Windes, gleichzeitig auch dargestellt als Inkarnation in einem Affenkörper. Er war der Diener von Rama. Das Besondere bei ihm war, dass er, wenn ihm eine anscheinend unmögliche Aufgabe gestellt wurde, sie einfach umgesetzt. Zum Beispiel wie in dieser Geschichte:
Ramas Frau Sita war entführt worden und Rama bat Hanuman: „Finde heraus, wo Sita ist. Bis dann und dann komme zurück. Bis dahin will ich, dass du mir erzählst, wo Sita ist.“
Hanuman reiste durch alle Länder. Aber er hörte nichts von Sita. Eines Tages hörte er, dass Sita auf Sri Lanka wäre. Nun gab es damals weder Flugzeuge noch irgendwelche Schiffe, die dort rüber fuhren. Aber Sita soll auf der anderen Seite vom Ozean gewesen sein und die Zeit drängte. Und anstatt, dass Hanuman sagte: „Es ist eben nicht möglich“, dachte er an Rama und sagte, „Ram Ram Ram Ram Ram“. Er wurde immer größer und wuchs immer mehr. Dann machte er einen großen Satz, um von Indien nach Sri Lanka zu springen. Ich glaube, dass sind um die 80 Kilometer. Aber auch seine Größe reichte nicht ganz. Nach etwas einem Drittel musste er auf eine kleine Insel springen. Die Insel neigte sich ein bisschen zur Seite, so dass Hanuman nicht ins Meer fiel. Er machte einen zweiten Sprung, wieder so um die 25 Kilometer. Dort stützte ihn ein Walfisch. Dann machte er noch einen dritten Sprung und war in Sri Lanka. Er fand tatsächlich die Sita, die entführt worden war, und wollte ihr Nachricht bringen von Rama. Sita sagte: „Woher weiß ich, dass du wirklich von Rama bist?“ Hanuman antwortete: „Hier ist sein Sigelring, den er mir gegeben hat.“ Sita sagte: „Du kannst ihn geklaut haben. Woher weiß ich, dass du wirklich der Bote von Rama bist?“ Da nahm Hanuman seine Pranken und Klauen und riss sich den Brustkorb auf. Da, wo normalerweise das Herz war, sah man nur Rama. ´

Später kam Hanuman zurück zu Rama. Rama hörte die Geschichte und sammelte eine Reihe von Getreuen, um Sita zu befreien. Das war eine Horde von Affen und Bären. Aber auch die hatten kein Boot. Die Frage war also wieder. Wie kommen die da rüber? Da nahm Hanuman einen Felsen und ritzte „Ram“ hinein. Auf einmal konnte der Felsen schweben und schwimmen. Hanuman schrieb auf eine Reihe von Felsen „Ram“ und legte einige Bäumen darüber. So konnten die Affen und die Bären nach Sri Lanka gehen, um Sita zu befreien.

Ravana - das war der Dämonenchef, der die Sita entführt hatte - hatte einen Schwarzmagier, der belegte einen Bruder von Rama, Lakshmana, mit einem negativen Fluch. Lakshmana fiel in Ohnmacht. Im Gefolge Ramas gab es aber einen Arzt, der sagte: „Es gibt ein Kraut, was ihn heilt, aber das wächst nur im Himalaja.“ Hanuman sagte: „Kein Problem.“ Er sagte einfach „Ram“ und sprang mit einem Satz die 3000 Kilometer zum Himalaja. Als er ankam, hatte er vergessen, wie das Kraut aussah. Kurz entschlossen, sagte Hanuman noch mal „Ram Ram Ram“, wurde noch mal viel größer und nahm dann in seine Hand den ganzen Berg. Mit dem Berg in der Hand sprang er dann zurück. In Sri Lanka angekommen konnte der Arzt das Kraut ernten und es dem Lakshmana geben.

Lakshmana wurde wieder gesund, konnte zusammen mit Rama und Hanuman die Sita befreien und wenn sie nicht gestorben sind… Nein, sie haben irgendwann den Körper verlassen und sind wieder auf eine höhere Ebene zurückgekehrt. Es heißt, dass diese besonderen Manifestationen Hanumans immer noch da sind: Hanuman - grenzenloses Vertrauen, das zu tun, was nötig ist, über sich selbst hinauszuwachsen. Hanuman ist der, der einem hilft, immer dann, wenn wir denken, dass es nicht mehr weiter geht. Dann kommt diese besondere Kraft und dieses Licht, das uns den Weg zeigt.

Hari Om Tat Sat

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Die letzten Tage in Swami Sivanandas Leben

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute ist Swami Sivanandas Mahasamadhi. Also will ich etwas aus dem Buch „Swami Sivananda – ein moderner Heiliger“, über die letzten Tage des Meisters lesen. „Swami Sivananda kündigte an einem Abendsatsang Anfang 1963 an, alle die Sannyas nehmen wollen, also als Mönch der Welt entsagen wollen, sollen sich am nächsten Shivaratri-Fest einweihen lassen. Wer weiß, was nächstes Jahr sein wird. Er, der immer großzügig Geld verbraucht und ausgegeben hatte, um anderen zu helfen, zu dienen und das Wissen weiterzugeben, er, der seine Schüler und die Bewohner des Ashrams gelehrt hatte, Gott zu vertrauen und zu geben, zu geben, zu geben, änderte plötzlich seine Haltung. Er schaltete den Spargang ein, etwas bei ihm nie da Gewesenes, senkte die Ausgaben des Ahrams und sprach davon, sorgfältiger zu wirtschaften. Mehrmals in den Monaten Mai und Juni bat er verschiedene Menschen, ihm einen Kalender zu bringen. Einmal, als er auf den Juli schaute, fragte ein Schüler, warum? und er erhielt die Antwort, „Das weißt du nicht.“ In einem anderen Buch habe ich gelesen, dass Swami Sivananda Anfang des Jahres 1963, den 14. Juli mit einem Kreuz markiert hatte. „Anfang Mai begann er mit systematischen Tonbandaufzeichnungen. Jeden Morgen las er mit kraftvoller, inspirierender Stimme, voller Überzeugungskraft und Ernsthaftigkeit, aus seinen Büchern und Schriften. Ein Schüler nahm alles auf. Einmal während dieser Sitzungen sagte er: „Die Sicht wird trübe. Nimm das, was du noch machen willst, jetzt. Das Gehör wird schwerfällig. Sage alles, was du noch sagen willst, jetzt. Die Zunge wird schwer. Frage jetzt, was immer du noch fragen willst.“ Er schrieb in dieser Zeit viele Artikel für Zeitschriften. Er schien alles in die Welt hinauszuschicken, was er irgendwie konnte. Am 21. Juni bekam er Schmerzen in der Hüfte. Das war eine der seltenen Gelegenheiten, zu denen er den Satsang nicht besuchen konnte. Am nächsten Tag konnte er nicht ins Büro kommen, kümmerte sich aber von seinem Kutir aus um alles. In der Nacht wurden die Schmerzen stärker. Am nächsten Morgen kam er auf die Veranda heraus, schaute die Post durch und bestand darauf, die täglichen Bandaufnahmen fortzusetzen. Er diktierte ein wenig, zog sich dann aber zurück. An einem der folgenden Tage begann er trotz Krankheit wie gewöhnlich zu diktieren. Nach ein paar Sätzen sagte er ruhig: „Glück kommt, wenn das Individuum in Gott aufgeht.“ Dann folgte eine lange Pause. Auf die Frage, ob er weiter diktieren wolle, sagte er energisch: „Das reicht aus. Glück kommt, wenn das Individuum in Gott aufgeht.“ Das war die letzte aufgezeichnete Botschaft von Swami Sivananda. Trotz körperlicher Leiden war er niemals niedergeschlagen. Er war voller Freude und er scherzte mit seinen Pflegern. Alle, die während seiner letzten Tage in seine Nähe kamen, spürten seine unwiderstehliche Liebe fließen und sie umfangen. Am Abend des 14. Juli bekam er Fieber. Eine Weile konnte er nicht einmal ein paar Schlucke Wasser zu sich nehmen. Seine Schüler wollten ihm wie üblich Gerstenwasser geben, aber er bestand auf Gangeswasser. Es wurde ihm gebracht und plötzlich konnte er mühelos ein halbes Glas trinken. Dann, direkt danach, verließ er seinen Körper. Das war um 23:15 in der Nacht. Kurz vor Mitternacht gab es eine einmalige, glückverheißende Planetenkonstellation, die kein Yogi, der zum Sterben bereit war, ungenutzt lassen wollte. Einige Monate vorher gab es einen Astrologen, der das den Schülern im Ashram so gesagt hatte. Diesen Zeitpunkt hatte Swami Sivananda für sein Verscheiden gewählt. Swamijis Körper wurde in Lotusposition gebracht. Benommen und weinend sangen Schüler und Anhänger leise das Maha Mantra auf der Veranda vor seinem Kutir, während die Ashrambewohner, einer nach dem anderen, hereinkamen, um sich in Stille vor der geliebten Gestalt zu verbeugen. Am nächsten Morgen erfuhr die Welt durch Zeitungen und Radio vom Maha Samadhi dieses großen Heiligen. Am Dienstag, den 16. Juli, war kaum Platz zum Stehen am Gangesufer. Überall versammelten sich Menschenmengen, um einen letzten Blick der geliebten Gestalt Swami Sivanandas zu erhaschen. Vormittags wurde die Bahre zum Klang von Muschelhörnern und Glockengeläut von seinen persönlichen Assistenten aus dem Kutir heraus getragen. Unter vedischen Gesängen wurde die heilige Gestalt langsam und achtsam zum Ganges getragen, wo sie rituell durch Übergießen mit Milch und Wasser verehrt wurde. Dann wurde sie auf einer Sänfte, die mit Blumengirlanden gefüllt war, in einer Prozession zum Vishwanath Mandir auf dem Ashramgelände getragen, wo Arati, die Lichterzeremonie vor ihr ausgeführt wurde. Unter Rezitation heiliger Mantras wurde Swami Sivanandas Körper liebevoll im Samadhi-Schrein, seiner letzten Ruhestätte, platziert. Nachrichten aus der ganzen Welt trafen ein. Swami Venkatesanandas Worte aus Maurizius sprachen wahrscheinlich allen engen Schülern aus dem Herzen: „So schweigt jetzt die klingende Stimme. Die majestätische Gestalt ist nicht mehr. Nie mehr werden wir die große Gestalt in orange mit Leinenschuhen in gemessenen, langen Schritten schreiten sehen. Mit Taschen in der Hand und bereit, Früchte, Bücher und Arbeit an uns, seine geliebten Kinder, zu verteilen. Das kindliche Lachen, bei dem der große Bauch vor Freude wackelt, ein Lachen, so gesund, dass Tränen der Freude seine sprühenden Augen trübten, ein Lachen, dass den Segen Gottes auf alle ausstrahlte, wird nicht wieder zu hören sein. Das Ende schockiert uns vielleicht, aber es ist nicht das Ende, es ist ein Anfang. Der Baumeister arbeitete außerhalb des Gebäudes und war zu sehen. Er hat einen Innenraum geschaffen und ihn betreten. Nun arbeitet er innen, im Herzen all seiner Schüler. Der äußeren Sicht entzogen, aber dadurch nur noch spürbarer und zielbewusster. Gurudev hat uns geformt, hat einer gestaltlosen Masse Gestalt gegeben, Stein auf Stein gelegt und einen Schrein gebaut, ihn betreten, und er arbeitet jetzt da drinnen weiter.“ Hari Om Tat Sat Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3
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Die Bedeutung des Jaya Ganesha Mantras

Om Namah Shivaya. Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heutegeht es um die Bedeutung des Mantras Jaya Ganesha.

Beim Aufbau des Jaya Ganesha Mantras gibt es eine tiefe psychologische und spirituelle Logik an verschiedenen Stellen. Die zweite Hälfte des Jaya Ganeshas beginnt mit „Om Namah Shivaya“. Es geht weiter mit „Om Namo Narayanaya“, „Om Namo Bhagavate Vasudevaya“.

„Om Namah Shivaya“ meint das Hineingehen nach innen zum höchsten Selbst. Shiva wird oft dargestellt als der Meditierende. Er ist auch der Aspekt des Rückzugs, des nach Innengehens. Es ist ein wichtiger Aspekt der Spiritualität, dass wir uns immer wieder Zeit nehmen, um nach innen zu gehen. Wenn Menschen das nicht tun, dann kann es geschehen, dass sie vom Schicksal gezwungen werden, sich abzukapseln. Es kann zu einer Depression kommen, die sich nicht mehr von selbst regeneriert.

Deshalb ist es wichtig, dass man sich regelmäßig Shiva-Zeiten nimmt, dass man zum Beispiel jeden Tag meditiert und sich nach und nach immer etwas mehr Zeit dafür nimmt. Das „Om Namah Shivaya“ ist ein Kraftsammeln im Inneren, um Zugang zu „Shiva“ zur „Güte“ und dem „Glücksverheißenden“, findet. Denn wenn wir auf dem spirituellen Weg sind und im Alltag handeln, dann wollen wir alles, was wir tun, mit Engagement, mit Liebe, mit Güte und mit Herz tun. Und dazu muss man immer wieder dafür sorgen, dass man von innen heraus berührt werden kann.

Der nächste Teil des Mantras ist „Om Namo Narayanaya“. „Narayana“ steht für verschiedene Dinge. Mantras haben ja immer eine sehr komplexe Bedeutung auf den verschiedensten Ebenen. In diesem Kontext heißt „Om Namo Narayanaya“, das, was man im Inneren an Energie und Inspiration hat, nach außen weiterzugeben. „Narayana“ steht auch dafür seine Pflichten zu erfüllen, seinen Verantwortungen gerecht zu werden. Wir bekommen die Kraft von Innen heraus und bringen sie in die Welt hinein. Wir wollen eine friedvolle Kraft im Leben anderer Menschen sein. Jeder einzelne kann sich das vornehmen: „Möge mein Handeln, mein Denken, mein Tun andere Menschen positiv beeinflussen. Möge es den Frieden in der Welt verstärken. Möge das, was ich tue, eine friedvolle Kraft sein.“ Und wenn wir mit „Om Namah Shivaya“ nach innen gehen, können wir das mit großer Kraft auch nach außen geben.
Swami Vishnu hat gerne gesagt, ein Beweis für die tiefe der Meditation sei die Intensität des Engagements für andere danach. Wenn die Meditation einen eher träge macht, dann war es keine gute Meditation. Also, die Meditation will einen zu den Quellen von Enthusiasmus und Kraft führen, und die drücken wir aus in „Om Namo Narayanaya“.

Dann folgt „Om Namo Bhagavate Vasudevaya“. „Vasudeva“ heißt wörtlich „das Licht aller Geschöpfe“, „Deva“ – „Licht“ und „Vasu“ – „Geschöpfe“. „Vasudeva“ steht aber auch für Liebe und Freude. Es drückt aus, dass wir alles mit Liebe und Freude in den Alltag hineinbringen wollen. Auch im Bewusstsein, dass wir auch in den manchmal nicht ganz so schönen Dingen des Alltags, das Licht sehen können. Wir wissen, das wir von allem lernen können.

Die nächsten beiden Verse sind Bitte um Führung. Natürlich gilt es, nach bestem Wissen und Gewissen zu handeln, aber der Mensch handelt auch öfters im Ungewissen. Manchmal hat man eine felsenfeste Überzeugung und die kann auch durchaus göttlich inspiriert sein. Aber manchmal muss man auch in der Ungewissheit handeln. Und dann gilt es, immer wieder um Führung zu bitten. „Shri Ram“ - wir sollten alles unter Beachtung von ethischen Prinzipien und aus dieser Führung heraus tun.

Manchmal denken Menschen, sie sind großartig inspiriert und haben einen Auftrag Gottes bekommen. Aber auch dann ist es wichtig, Rama im Sinne von Ethik im Auge zu behalten. Beim Yoga sind das die Yamas und die Niyamas. Auch wenn wir felsenfest davon überzeugt sind, göttlich inspiriert zu sein, müssen wir das anhand der Ethik und der Yamas und Niyamas nochmals überprüfen. Denn auf jeder Ebene ist Täuschung möglich. Wie Patanjali sagt: Eine der Grundvrittis-Gedankenwellen ist Täuschung, und die kann aus allem entstehen. Selbst göttliche Inspirationen können irgendwelche komischen Hirngespinste sein, die sich mit ein bisschen Prana verbinden und mit ausreichend Selbsttäuschung. Auf diesem Weg kann man, anscheinend inspiriert, die schlimmsten Sachen tun. Deshalb ist es sehr wichtig, um Führung zu bitten. Es ist sehr wichtig, immer wieder nach innen zu gehen. Es ist wichtig, das, was wir tun, zum Wohl anderer zu tun. Und es ist wichtig, unsere Handlungen immer wieder zu überprüfen anhand der Maßstäbe von übergeordneter Ethik.

Am Ende des Mantras steht das „Anandoham“ – „Ich bin Wonne“. Wir erfahren unsere wahre Natur, die stets gleich bleibt - egal, was geschieht und egal, was wir tun und sogar egal, was dabei raus kommt – Wir erfahren es in dem, was wir tun.

Hari Om Tat Sat

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video-sitali-1.jpg?width=150Die Yoga Atemübung Sitali hilft, den Körper abzukühlen und sich wieder frischer zu fühlen. Sie ist gerade jetzt in der Hitzewelle sehr hilfreich. Du kannst sie am Tag immer wieder ausführen, um dich abzukühlen. Du kannst sie auch vor und nach dem Sport ausführen. Sogar beim Laufen kannst du einige Sitali Atemzüge nehmen. Es ist also nicht notwendig, dass du dich hinsetzt. Sitali nutzt die gleiche "Kühlungsmethode" wie Hunde beim Hecheln. Du rollst dabei die Zunge längs oder quer. Du atmest über den Mund zischend ein und stellst dir vor, dass eine kühlende Energie dich ganz von unten nach oben durchdringt. Etwa 10 Atemzüge dieser Art genügen, damit du dich frischer fühlst.



Diese Yoga Atemübung (Pranayama) ist übrigens nicht nur zur Kühlung gut. Sie kann auch zur Reduzierung von Heißhunger und zur Reduzierung von Schmerzempfindlichkeit eingesetzt werden. Und noch eine Info für die "Ayurveda Experten": Diese Übung gilt als Pitta-reduzierend.

Setze Dich ruhig hin. Schließe die Augen. Strecke die Zunge leicht nach vorne. Rolle die Zunge so, daß die Zungemitte unten ist, und die seitlichen Zungeränder nach oben schauen. Atme sehr langsam und tief mit einem leichten Zischlaut die Luft über die Zunge ein. Stelle Dir dabei vor, daß Du kühlende, entspannende, harmonisierende Energie einatmest. Stelle Dir vor, daß diese Kraft Dich vom Kopf bis zu den Zehen erfüllt. Dann atme zügig aber lautlos durch die Nase wieder tief aus. Wiederhole etwa 10 Atemzüge. Laß anschließend den Atem ein paar Atemzüge lang von selbst fließen und spüre nach.

Variation: Wer die Zunge nicht längs rollen kann, gibt die Unterseite der Zungespitze gegen die Schneidzähne. Drücke die Mitte der Zunge unterhalb der Schneidezähne nach vorne. Atme zischend über die Zunge durch den Mund ein (weiter wie oben)...

Diese Übung gibt Dir Entspannung, Ruhe und Gleichmut. Sie ist auch gut, um den Körper zu kühlen, und um ein übermäßiges Hungergefühl zu vermindern. Sie hilft, unruhige Energien zu harmonisieren. Nach den alten Hatha Yoga Schriften wirkt sie sogar verjüngend.

Hier die Atemübung in etwas fortgeschrittenerer Form:


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Was die Zeit für uns bedeutet

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute lese ich eine Geschichte über die Zeit von Swami Sivananda: „Die Schlange hält den Frosch im Maul. Nur der Kopf des Frosches ragt heraus. In wenigen Minuten wird er verschlungen sein. Der Frosch streckt seine Zunge raus, um eins, zwei Insekten zu erwischen. Ebenso, oh Mensch, bist du bereits im Maul von Kala, der Zeit. In wenigen Minuten wirst du nirgendwo sein. Dabei denkst du immer wieder an die Sinnesobjekte. Erkenne den Wert der Zeit. Wenn ein Mensch im Sterben liegt, fragst du den Arzt, ‚Lieber Doktor, tun Sie doch etwas für den Kranken. Machen Sie, dass er wenigstens noch ein paar Stunden lebt, denn sein Bruder kommt aus Bombay um den Kranken zu sehen.“ Erkenne den Wert der Zeit. Bitte, dass du später nicht die Tage, Monate und Jahre bedauerst, die du bei müßigem Geschwätz verschwendet hast. Zeit und zeitlose Ewigkeit. Zeit ist das wertvollste Gut. Zeit ist wertvoller als alles andere auf der Welt. Zeit ist dein größter Schatz. Zeit ist die Seele der Welt. Zeit ist das Leben. Daher nutze die Zeit sinnvoll zu spirituellem Streben. Vergeude keine Sekunde. Letztlich ist das Ewige zeitlos. Brahman geht über die Zeit hinaus. Brahman ist ewig. Es ist zeitlose Wirklichkeit.“ Wir können sagen, dass unser Leben zwei Aspekte hat. Einen zeitlich gebundenen und einen ewigen Aspekt. Es ist die Erfahrung in der Meditation der großen Yogameister, wie auch von jedem, der tiefer in die Meditation geht, dass es eine Wirklichkeit gibt, die jenseits ist von allem Vergänglichen, von allem Zeitgebundenen liegt. Wenn diese Ewigkeit in der Meditation aufblitzt, ist das verbunden mit einer unglaublichen Wonne, mit einer Unendlichkeit, mit hoher Bewusstheit. Das ist die eigentliche Natur. So sind wir in Wahrheit ein zeitloses Wesen in der Unendlichkeit. Wir kommen in diese Welt hinein, die zeitgebunden ist, die einen Anfang hat und ein Ende hat, und nichts von dem, was wir jetzt sehen, ist von Dauer. Nichts von dem, was wir hören, ist von Dauer. Nichts von dem, was wir jetzt aufbauen, ist von Dauer. Nichts von dem, was wir festhalten, ist von dauer. So wird auch gesagt, dass Shiva zwei Aspekte hat. Zum einen gibt es Shiva als den meditierenden Shiva. Der symbolisiert die Verbundenheit mit der Unendlichkeit und der Ewigkeit. Und zum anderen gibt es den tanzenden Shiva, Nataraja. Er symbolisiert den ständigen Tanz der Schöpfung. Diese Schöpfung hat ihren Sinn und es gilt, den Tanz der Schöpfung mitzutanzen, nichts festzuhalten. Shiva tanzt auf einem Dämonen. Das kann man auf verschiedene Weisen deuten. Es kann heißen, dass, wenn wir an irgendetwas festhalten, die Zeit auf uns herum trampelt. Denn alles, was begonnen hat, wird irgendwann aufhören. Wenn wir aber mit Shiva mittanzen, dann ist der Tanz des Lebens etwas Schönes. Swami Sivananda schreibt hier auch, dass es nicht nur darum geht, den Tanz des Lebens mitzutanzen, sondern auch darum, in die Unbegrenztheit hineinzugehen. Wir sollten immer danach streben, über das hinauszuwachsen, was vergänglich ist und uns lenken lassen und öffnen für die Führung der höheren, ewigen Wirklichkeit. Dann werden wir diese Welt in uns verwirklichen und überall erkennen. Hari Om Tat Sat Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3
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Warum es gut ist, die Meister zu ehren

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Im Yoga ehren wir unsere Meister, und dafür gibt es viele gute Gründe. Einer davon ist ein psychologischer Grund. Das, woran man denkt, wird in einem verstärkt. Wir haben in uns gute Eigenschaften und weniger gute Eigenschaften. Wenn wir sehr häufig an weniger gute Dinge denken, dann werden diese auch stärker in unserem Bewusstsein. Auf gewisse Weise sind viele Menschen wie hypnotisiert von all den Dingen, die nicht so gut sind. Vielleicht sind sie auch hypnotisiert von all dem, was bei ihren Mitmenschen nicht so gut ist. Wenn wir dagegen an Menschen denken, die etwas wirklich Großartiges in sich entwickelt haben, dann wird das Gleiche auch in uns stärker. Wenn du zum Beispiel eine Biographie von Swami Sivananda liest wie das Buch „Swami Sivananda, ein moderner Heiliger“, dann wirst du ganz automatisch etwas freundlicher mit deinen Mitmenschen umgehen. Du wirst automatisch etwas gleichmütiger im Alltag sein. Du wirst ganz automatisch das Gute in anderen mehr sehen. Warum? Weil all das in dir – und in jedem anderen – angelegt ist. Indem man über jemanden liest, der diese Eigenschaften von uneigennütziger Liebe, von Gleichmut, von Gelassenheit und engagiertem Leben gelebt hat, dann werden diese Eigenschaften in einem selbst stärker. Es gibt natürlich noch weitere wichtige Gründe dafür, sich mit Meistern zu beschäftigen. Wir haben ja im Yoga ein sehr hohes Ideal. Yoga selbst heißt Einheit. Das Ziel des Yoga ist Samadhi, Überbewusstsein, Nirwana, das Loslassen von allem, was man überhaupt denken kann oder auch Mukti, Moksha genannt, die höchste Befreiung. In der christlichen Mystik wird dieser Zustand auch Unia Mystica genannt, die mystische Vereinigung mit Gott. Da hilft es auch, sich bewusst zu machen, dass das nicht nur ein theoretisches Konzept ist oder ein abstraktes Ziel, das irgendjemand vor ein paar Tausend Jahren mal vorgegeben hat. Dieser Zustand des all-einigen Bewusstseins ist etwas, das Menschen erfahren haben, auch in unserer Zeit. Das Leben dieser Menschen zeigt uns, dass dieser Zustand tatsächlich etwas ist, das sich anzustreben lohnt. Wenn wir uns an die großen Meister wenden, dann wird dieses spirituelle Streben in uns stärker. Manchmal übelegt man sich ja: „Was ist ein Selbstverwirklichter und wie bin ich?“ Da mag man dann eine große Diskrepanz entdecken, und manchmal geht es einem so, dass man schon ein paar Jahre auf dem Weg ist und das Gefühl hat, dass mit jedem Jahr der Unterschied größer wird anstatt kleiner. Dann ist es sinnvoll, das Leben der großen Meister anzuschauen. Du wirst feststellen: Auch die haben einiges zu überwinden gehabt. Auch ein Swami Sivananda ist nicht selbstverwirklicht geboren worden. Er musste durch verschiedene Schritte durchgehen. Für mich persönlich war es besonders inspirierend, Swami Vishnu zu sehen und zu sehen, wie er auf seinem Weg voranschritt. In den zwölf Jahren, in denen ich bei ihm war, hat er sich selbst sehr viel weiter entwickelt und dann viele höhere Erfahrungen gemacht. Wenn man mit seinen älteren Schülern gesprochen hat, was die so erzählt haben, konnte man gut sehen, dass auch Swami Vishnu ist durch vieles hindurchgegangen ist. Wir können uns also sagen: Auch er ist durch Schwierigkeiten gegangen, also werden wir sie auch überwinden. So kann uns das Erinnern an große Meister immer wieder dazu bringen, dass dieser innere Wunsch nach dem Höchsten und die Bereitschaft, etwas dafür zu tun, immer weiter in uns wächst. Es gibt noch einen weiteren Grund, der ganz besonders wichtig ist, aber vielleicht – wenn man es nicht selbst erfahren hat - am schwersten zu verstehen. Es heißt, dass die großen Meister und Meisterinnen nicht mit ihrem physischen Tod verschwinden, sondern dass ihr Segen, ihr Gnade, ihre Führung auch weiterhin da ist, selbst wenn sie physisch nicht mehr leben. Das ist nicht beweisbar, es ist aber erfahrbar und für mich ist das sicherlich eine sehr, sehr lebendige Erfahrung. Wenn man eine Beziehung zu einem großen Meister aufgebaut hat, oder zu einer großen Meisterin, dann fühlt man diese Führung. Sie ist nicht immer gleich stark. Letztlich gehört es auch zur Führung eines Meisters dazu, einen ab und zu im Ungewissen zu lassen, so dass man auch im Ungewissen Entscheidungen trifft und dadurch wächst. Aber dann, im entscheidenden Moment, fühlt man diese Führung wieder. Wenn man wirklich nicht mehr weiter weiß, dann kann man sich an den Meister oder die Meisterin wenden und dann kommt diese Führung und diese Inspiration. Wenn man dann nach längerer Zeit zurückschaut, stellt man fest, dass an den entscheidenden Wendepunkten im Leben ein besonderer Segen, eine besondere Führung, eine besondere Kraft da war: Die Kraft des Meisters. Hari Om Tat Sat Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3
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Was ist spirituelles Leben?

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute lese ich aus dem Buch „Licht, Kraft und Weisheit“ von Swami Sivananda: „Geistiges Leben ist kein einfaches Reden und auch keine Emotion. Spirituelles Leben ist tatsächlich Leben im Atman, in der höchsten Seele. Spirituelles Leben ist eine überweltliche Erfahrung reiner Seligkeit. Gehe den Pfad der Wahrheit und der Gerechtigkeit. Halte unverbrüchlich fest an den geistigen Lehren. Sei regelmäßig in der Meditation. Sei geduldig. Übe Innenschau. Diene selbstlos. Übe dich in der allumfassenden Liebe. Entfalte Vairagya, Nicht-Anhaften. So wirst du Unsterblichkeit verwirklichen.“ Hari Om Tat Sat Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3
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Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute geht es um das Mantra Sachara Chara Pari Purna. Das vollständige Mantra heißt: „Sachara Chara Pari Purna Shivoham Nityananda Swarupa Shivoham“ - „Ich bin Purna, Fülle, Erfüllung aus Para, aus dem Transzendenten heraus.“ Dieses Mantra drückt aus, dass wir auf der einen Seite hier in diesem physischen Körper sind, der uns beschränkt. Wir sind auch von Geist und Emotionen, Gedanken und Persönlichkeit beschränkt. Aber auf einer anderen Ebene sind wir wie das Unendliche. Wir sind nicht nur wie das Unendliche, sondern wir sind dieses Unendliche. Shivoham: ich bin Shiva. „Shiva“ heißt wörtlich „Glücksverheißende“. „Shiva“ heißt auch „liebevoll und gütig“. Tief im Inneren bin ich - und damit jeder andere auch - dieses Glücksverheißende, dieses Liebevolle, das Gute und das Transzendente. Ich bin Nitya, das Ewige. Hari Om Tat Sat Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3
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Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute geht es um die Bedeutung des Mantras Om Jaya Jagadisha Hare. Om Jaya Jagadisha Hare heißt Verehrung, Ehrerbietung an den Herrn des Universums. „Isha“ heißt „Herr, Leiter, Lenker“, es bedeutet aber auch soviel wie „Jagd“ und „das ganze Universum“. „Hare“ meint sowohl „Verehrung an“ als auch „Der die Herzen aller zu sich zieht.“ „Jagadisha“ ist der „Herr des Universums“. Hinter dem ganzen Universum steckt eine Intelligenz. Der Körper Gottes ist dieses Universum. So ähnlich wie wir als einzelner unsere Hände heben können - was ja schon erstaunlich genug ist – so ähnlich, wie wir bewusst oder unbewusst atmen, so kann atmet Gott mit dem ganzen Universum. Er kann auch jeden Teil des Universums bewegen. Aber so ähnlich, wie wir nicht ständig überlegen, wie wir jetzt gerade atmen wollen und ob wir gerade gähnen oder nicht gähnen, so ähnlich wird auch Gott nicht die ganze Zeit lang überlegen: Mache ich jetzt das oder nicht. Er lenkt praktisch das ganze Universum über Naturgesetze. Dennoch bleibt die Intelligenz hinter allem stets die Intelligenz Gottes. Die wenigsten Menschen überlegen ständig, wie sie sich gerade bewegen wollen. Es geschieht einfach. Aber du kannst auch bewusst eingreifen. So können wir uns auch als Individuum einstimmen auf das kosmische Ganze. Zum Beispiel indem wir sagen: „Nicht mein Wille, sondern Dein Wille geschehe.“ oder „Möge mein Wille in Harmonie mit dem kosmischen Willen sein.“ Om Jaya Jagadisha Hare. Hare heißt Liebe. Wir wollen uns anziehen lassen von der Liebe Gottes und uns so in Übereinstimmung bringen mit der Intelligenz hinter dem ganzen Universum. Und wenn wir dies tun, dann heißt es: „Sukha Sampati Ghar Ave“: Alle Freude - „Sukha“, alle großen Eigenschaften - „Sampati“ – mögen mit mir sein - „Ghar Ave“. Indem sich das Individuum auf das Kosmische einstimmt, wird Glück erreicht. Es ist nicht so, wie manche Menschen das unreflektiert annehmen. „Ich bin dann glücklich, wenn ich dafür sorge, dass ich alles kriege, was ich brauche.“ Das nennt sich dann irgendwann Gier und und Getriebenheit, die nicht glücklich machen. Statt dessen geht es darum, zu schauen, dass wir in Übereinstimmung sind mit dem Kosmischen, dass unser Körper, Denken, Fühlen, Energie, eingestimmt ist auf die Energie des Kosmischen. Und dass wir offen sind und das annehmen, was wir brauchen, um unsere Aufgabe im Rahmen des größeren Ganzen zu erfüllen. Hari Om Tat Sat Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3
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Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute will ich über Mantras sprechen, die uns bei neuen Projekten und Unternehmungen helfen können. Das sind zum Beispiel das Krishna Krishna Mantra, das Om Namo Narayanaya und das Om Namo Bhagavate Sivanandaya.

Das Krishna Krishna Mantra ist ein Mantra für Mut, Hingabe und auch dafür, dass wir uns bewusst sind, dass Gott letztlich wie ein guter Hirte ist. „Krishna“ heißt „der Geheimnisvolle“, „Mahayogin“ - „großartiger Yogi“ und „Bhaktanam Abhayamkara“ - „Der den Verehrern die Furcht nimmt.“ Also „Abhaya“ heißt „Mut“. Es heißt also, wir bitten darum, dass wir mutig sind, denn wenn man ein neues Projekt angeht, muss man immer zuerst die Angst überwinden.

Die Angst hat natürlich auch ihren Sinn. Ohne Ängste würden vermutlich die Menschen vor ihrem 20. Lebensjahr alle tot sein. Die Menschen würden noch mehr Dummheiten machen. Aber wir bitten trotzdem darum, dass die Ängste, die wir haben, ausgeglichen werden durch Abhaya. Das können wir durch Hingabe und Vertrauen, durch Bhakti erreichen. Und mit dem Mantra Bhaktanam Abhayamkara.
Govinda ist der gute Hirte. Wir können uns bewusst machen, dass Gott der gute Hirte für uns ist. „Paramananda„ - „Du gibst mir die höchste Wonne.“ Paramananda steht auch dafür, dass wir verankert sind im Transzendenten. Was auch immer geschieht, ich bleibe Anandoham, ich bleibe reine Wonne. Jenseits von Körper, Emotionen, Denken bleibe ich das, was ich wirklich bin, Paramananda. Ananda, die Wonne von Para, dem Transzendenten. Das meint Govinda Paramananda.

„Sarvam Me Vasha Mana Ya„ - „Möge alles günstig sein.“ „Sarva“ - „alles“, „Vasha Mana Ya“ - „günstig sein“. Ich muss zugeben, dass ich mit diesem Mantra öfter ein kleines Problem habe, denn eigentlich heißt es ja, das alles gut ist, so, wie ist. Vielleicht kann man dieses Mantra besser so übersetzen: „Möge ich erkennen, dass, was auch immer geschieht, letztlich gut ist.“ Sarvam Me Vasha Mana Ya.

Wir wollen mutig sein, wir wollen unser Tun als Hingabe an Gott sehen, wir wollen uns bewusst sein: Was auch immer geschieht, da gibt es einen guten Hirten, der über uns wacht. Letztlich sind wir verankert im Transzendenten und wir können uns bewusst sein, was auch immer auf dem Weg dorthin geschieht, ist genau das Richtige.
Om Namo Narayanaya Dasoham Tava Keshava. Das war eines der Lieblingsmantras von Swami Chidananda und Swami Vishnudevananda. Eigentlich ist das ein Mantra, das aus zweien besteht. „Om Namo Narayanaya“ ist ein Mantra. Und „Dasoham Tava Keshava“, ist ein anderes Mantra aus einer anderen Schrift. „Dasoham“ - „Ich bin Dein Diener.“, “Tava“ - „Oh Du“, Keshava und „Keshava“ - „Der Du überall bist.“

Wir ziehen das zusammen und sagen: „Om Namo Narayanaya“. Das ist eine Anrufung von Gott als Friedenskraft. Das Mantra wird rezitiert, um Friedensenergie zu schaffen. Wir rezitieren es jeden Abend in allen Yoga Vidya Ashrams von 19:00 bis 20:00 Uhr, eine Stunde lang, und es wird nicht nur bei uns, sondern in vielen Ashrams rezitiert, um Friedenskraft in die Welt zu setzen.

Wir wollen für diese Friedenskraft Diener sein. Im Bewusstsein, dass Gott überall ist. Und wir bitten um Segen durch Swami Sivananda, von dem wir annehmen, dass er als Segenskraft hinter all unserem Tun steckt. Und wir bitten um Segen durch alle großen Meister unserer Tradition und anderer Traditionen. Wir bitten: „Ja, ich möchte mutig sein. Ich möchte die Dinge mit Liebe und Hingabe tun. Ich möchte es als Dienst tun, im Bewusstsein, dass eine höhere Kraft hinter allen steckt. Und ich möchte mir bewusst sein, dass alles, was auf dem Weg dorthin geschieht, günstig ist, damit ich wachsen kann. Ich möchte, was auch immer ich tue als Friedenskraft tun. Ich diene und bitte um Führung.

Hari Om Tat Sat

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Die Bedeutung des Mantras Namosthute

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute geht es um die Bedeutung des Mantras Namosthute Namosthute Jaya Shri Shakti Namosthute “Nama” heißt “Gruß an” und “te” heißt “an Dich”. Und „Jaya Shri Shakti“ – „Oh göttliche Mutter, Oh kosmische Energie“. Das entspricht einer der Grundeinstellungen, die wir im Alltag entwickeln können: Ehrerbietung, Respekt, Staunen, Bewusstheit der Schönheit. Das ganze Universum ist letztlich etwas Großartiges. Bis heute können Wissenschaftler nicht erklären, warum es überhaupt ein Universum gibt. Und wenn eine einzige der Konstanten in der Natur nur um ein Millionstel anders wäre, gäbe es das Universum nicht. Dass das Universum überhaupt existiert, ist ein Wunder. Dass Leben entstanden ist, ist ein Wunder. Dass Leben sich weiterentwickelt, ist ein Wunder. Dass das Leben auf dieser Erde immer noch existiert, obgleich schon zahlreiche Meteoriten eingeschlagen sind und schon öfters mal fast alles Leben ausgelöscht worden ist, all das ist ein Wunder. Dass man Schönheit wahrnehmen kann, ist ein Wunder. Dass man sich mit anderen Wesen verbunden fühlen kann in Liebe, ist ein Wunder. Dass Menschen intelligent sind, ist ein Wunder. Dass sie manchmal ausgesprochen unintelligent handeln, ist auch ein Wunder. Die Klugheit der Menschen ist erstaunlich. Die Dummheit der Menschen ist es auch. Alles ist ein Wunder. Das Mantra Namosthute stammt aus einer alten Schrift, der Devi Mahatmyam, in der es heißt: „Namastasyai Namastasyai Namastasyai Namo Namah“. Das heißt: „Oh göttliche Mutter, ich verehre dich überall.“ Ein ganzes Kapitel darin heißt: „Namastasyai Namastasyai Namastasyai Namo Namah“: Alles ist letztlich die göttliche Mutter. Wenn wir diese Einstellung haben, diese Verehrung, Ehrerbietung, dieses Staunen und damit letztlich der göttlichen Gegenwart, ist das Leben etwas Reiches und etwas Beschenktes und etwas Herzöffnendes und Großartiges. Namastasyai Namastasyai Namastasyai Namo Namah. Ich wünsche Dir einen wundervollen Tag! Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3
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video-sitali-1.jpg?width=150Die Yoga Atemübung Sitali hilft, den Körper abzukühlen und sich wieder frischer zu fühlen. Sie ist gerade jetzt in der Hitzewelle sehr hilfreich. Du kannst sie am Tag immer wieder ausführen, um dich abzukühlen. Du kannst sie auch vor und nach dem Sport ausführen. Sogar beim Laufen kannst du einige Sitali Atemzüge nehmen. Es ist also nicht notwendig, dass du dich hinsetzt. Sitali nutzt die gleiche "Kühlungsmethode" wie Hunde beim Hecheln. Du rollst dabei die Zunge längs oder quer. Du atmest über den Mund zischend ein und stellst dir vor, dass eine kühlende Energie dich ganz von unten nach oben durchdringt. Etwa 10 Atemzüge dieser Art genügen, damit du dich frischer fühlst.


Diese Yoga Atemübung (Pranayama) ist übrigens nicht nur zur Kühlung gut. Sie kann auch zur Reduzierung von Heißhunger und zur Reduzierung von Schmerzempfindlichkeit eingesetzt werden. Und noch eine Info für die "Ayurveda Experten": Diese Übung gilt als Pitta-reduzierend.

Setze Dich ruhig hin. Schließe die Augen. Strecke die Zunge leicht nach vorne. Rolle die Zunge so, daß die Zungemitte unten ist, und die seitlichen Zungeränder nach oben schauen. Atme sehr langsam und tief mit einem leichten Zischlaut die Luft über die Zunge ein. Stelle Dir dabei vor, daß Du kühlende, entspannende, harmonisierende Energie einatmest. Stelle Dir vor, daß diese Kraft Dich vom Kopf bis zu den Zehen erfüllt. Dann atme zügig aber lautlos durch die Nase wieder tief aus. Wiederhole etwa 10 Atemzüge. Laß anschließend den Atem ein paar Atemzüge lang von selbst fließen und spüre nach.

Variation: Wer die Zunge nicht längs rollen kann, gibt die Unterseite der Zungespitze gegen die Schneidzähne. Drücke die Mitte der Zunge unterhalb der Schneidezähne nach vorne. Atme zischend über die Zunge durch den Mund ein (weiter wie oben)...

Diese Übung gibt Dir Entspannung, Ruhe und Gleichmut. Sie ist auch gut, um den Körper zu kühlen, und um ein übermäßiges Hungergefühl zu vermindern. Sie hilft, unruhige Energien zu harmonisieren. Nach den alten Hatha Yoga Schriften wirkt sie sogar verjüngend.

Hier die Atemübung in etwas fortgeschrittenerer Form:


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Der Sinn des menschlichen Lebens

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute lese ich etwas aus dem Kapitel „Zeit“ von Swami Sivananda, aus dem Buch „Göttliche Erkenntnis“: „Der Sinn des menschlichen Lebens Der Mensch ist mit einer bestimmten Absicht hierher gekommen. Das Leben ist nicht nur dazu da, um zu essen, zu trinken, sich zu kleiden und fortzupflanzen. Hinter dem menschlichen Leben steckt etwas Großartiges und Erhabenes. Jenseits ist ein ewiges Leben der Wonne. Jede Sekunde muss genutzt werden, um dieses Lebensziel zu erlangen. Das halbe Leben bringen wir im Schlaf zu. Ein Teil vergeht in Krankheit. Ein Teil vergeht mit Essen, Trinken, Sprechen. In der Kindheit bist du in Unwissenheit und Spiel gehüllt. In der Jugend gerätst du in die Fänge der Emotionen. Im Alter leidest du unter Alter und der Angst und der Last von Familienangelegenheiten. Wann, meine liebe Freundin, mein lieber Freund, wirst du die Zeit finden, etwas zu tun, um Gott zu erfahren? Sei ernsthaft, denke und überlege. Leben ist kurz. Die Zeit rast. Es gibt viele Hindernisse. Durchtrenne diese Knoten von Avidya, von Unwissenheit und trinke die nirwanische Wonne. Die Wonne von Nirwana, der Unendlichkeit, Unbeschränktheit, Unbedingtheit. Leben ist kurz, Zeit rast, die Welt ist voller Sorgen und Leid. Widme dich daher dem Yoga-Sadhana. Die Welt ist letztlich ein Spiel für zwei Tage. Das Leben ist eine Luftblase für zwei Sekunden. Du kamst alleine, du gehst alleine. Du kamst nackt, du wirst nackt gehen. Niemand wird dir folgen. Übe spirituelle Praktiken. Das wird dir folgen. Es gab Menschen und es gibt immer wieder Menschen, die sich zur göttlichen Erfahrung erhoben haben, weil sie jede Sekunde nutzbringend verwendeten. Führe ein spirituelles Tagebuch. Schlafe nicht zuviel. Höre auf, sinnlos zu reden. Erkenne den Wert der Zeit. Lege dir einen Plan für den Tag zurecht und halte dich daran. Wachse, entwickle dich, werde weit. Erlange so Erfolg in der Selbstverwirklichung. Verwirkliche Gott. Meditiere. Entfalte das verborgene spirituelle Bewusstsein. Tage, Monate, Jahre vergehen. Haare ergrauen, Zähne fallen aus. Aber du hängst durch Moha, durch Betörung, am Vergänglichen. Sage, meine liebe Freundin, mein lieber Freund, wie lange willst du Sklave der flüchtigen Dinge auf der Welt sein? Wie oft willst du dieselben Sachen wieder und wieder wiederholen? Wie lange willst du den Mammon verehren? Wann wirst du die Zeit finden, über Gott zu meditieren, tugendhafte Dinge zu tun, dein Bewusstsein zu erweitern, unendliche, unbedingte Liebe zu erfahren, Gott zu erfahren, deine wahre Natur zu erfahren, das zu erfahren, was ewig ist. Denke nach, überlege, verwirkliche, erfahre.“ Ich wünsche dir dabei alles Gute! Hari Om Tat Sat Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3
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Wie du dein Denken beherrschen lernst

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute lese ich aus dem Buch „Licht, Kraft und Weisheit“ von Swami Sivananda, aus dem Kapitel „Denke in rechter Weise“: „Gram und Sorge fügen dem Astralleib und dem Geiste Schaden zu. Durch Sorge wird Energie vergeudet. Sie verursacht Entzündungen und trocknet die Lebenskräfte des Menschen aus. Durch die Gewohnheit, sich Sorgen zu machen, wird nichts erreicht. Daher, sei wachsam! Halte den Geist in voller Tätigkeit, die Gewohnheit wird dadurch ausgemerzt. Erhalte die göttliche Flamme hell und brennend. Sei erfüllt von fester Entschlusskraft und starkem Willen. Habe Mut, Beharrlichkeit und ein bestimmtes Lebensziel. Sei dabei nicht wankelmütig. Erwache aus dem tiefen Schlaf der Unwissenheit. Werde nicht zum Fatalisten. Denke recht, auf die rechte Weise, handle auf die rechte Weise und führe ein tugendhaftes Leben. Verletze nicht die Gefühle anderer. Bilde deinen Charakter, reinige deinen Geist. Übe Konzentration. Halte deinen Geist auf Gott gerichtet.“ Gerade dieses kleine Büchlein, „Licht, Kraft und Weisheit“, enthält immer sehr kondensierte Aussagen von Swami Sivananda. Praktisch das gesamte Raja Yoga Programm ist in diesen wenigen Sätzen enthalten. Zunächst mal ist ja die große Behauptung, dass wir können unsere Gedanken tatsächlich ändern und steuern können. Wenn wir uns Gedanken machen und Sorgen und Gram, dann ist das nicht gut für uns Selbst, es schadet sowohl unserem Fühlen als auch unserem physischem Körper, als auch unserem Astralleib. Also gilt es zu lernen, etwas zu ändern. Swami Sivananda gibt hier einige Beispiele. Zum Beispiel, den Geist bei der momentanten Aufgabe beschäftigt zu halten. Anstatt ständig zu überlegen, was alles schief gehen könnte und wo man selbst nicht gut genug ist, anstatt zu überlegen, was vielleicht andere an Schlimmes noch machen könnten und was sie Schlechtes denken könnten, macht man das, was zu machen ist, in diesem Moment. Die Raja Yogis sagen ja auch: Unsere wahre Natur ist Sein, Wissen und Glückseligkeit. Letztlich kommt das aus dem Jnana Yoga, aber es ist auch das Konzept von Patanjali. Und in dem Moment, in dem wir unsere Gedanken ruhiger werden lassen, spüren wir die Freude, die aus uns selbst stammt. Dann kommt die innere Erkenntnis. Und wenn wir das tun, was jetzt zu tun ist, dann sind schon weniger Gedanken da und dann strömt mehr, zum einen innere Wonne, innere Kraft und zum anderen auch Erkenntnis und Intuition. „Halte den Geist in voller Tätigkeit.“ Das meint auch: Wir können nicht einfach nur unserem Geist sagen: „Hör auf, dir Sorgen zu machen. Ärgere dich nicht.“ Es gibt dieses schöne Spiel „Mensch ärgere dich nicht“. Das habe ich als Kind auch gespielt. Es gab kein Spiel, bei dem ich mich mehr geärgert habe, als bei „Mensch ärgere dich nicht“. Wir waren drei Buben und mein Vater hat auch mit uns Skat gespielt und Schach und Mau Mau und Dame und Mühle und Mensch ärgere dich nicht. Also es war nicht, dass wir jeden Abend zusammen gespielt haben, aber es gab kein Spiel, bei dem ich mich so geärgert habe, wie bei „Mensch ärgere dich nicht“. Vermutlich, weil der Name „Mensch ärgere dich nicht“ist. Da hat man ständig an diesen Ärger gedacht. Also, es nutzt nichts, zu sagen, „Ärgere dich nicht und sorge dich nicht.“ Das ist nur der erste Schritt. Dann kann man sich sagen: „Ja, ich habe diese Neigung, also, wie kann ich die ändern?“ Zum Beispiel, indem ich etwas tue, bei dem ich ganz im hier und jetzt bin. Das kann auch heißen, einfach einen Baum anzuschauen sein. Gerade jetzt ist ja die Schönheit der Natur überwältigend. Die heilige Hildegard hat schon von der Grünkraft gesprochen, die besonders heilend sei. Und die ist jetzt besonders stark spürbar. In dem Moment, wo wir uns auf die Kraft des Grüns draussen konzentrieren, sind alle Sorgen vergessen. Man kann dabei ein Mantra wiederholen und vieles andere. Er gibt noch ein paar weitere Techniken. An Gott zu denken, an das Ziel des Lebens, an Liebe, die wir gegenüber anderen Menschen haben wollen. „Halte deinen Geist auf Gott gerichtet.“ Dann fließt die Energie dort hin und wir sind erfüllt mit Wonne und Freude. Hari Om Tat Sat Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3
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Wie du Weite des Geistes erreichen kannst

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute lese ich aus dem Buch „Licht, Kraft und Weisheit“ von Swami Sivananda, aus dem Kapitel „Weite, entfalte dich“. Swami Sivananda schreibt dort: „Halte deinen Geist voll beschäftigt. Lass alle mentalen Schwächen fallen. Erlaube den Sinnen nicht, wahllos umherzuschweifen. Sei stets wachsam und achtsam. Lausche der göttlichen Stimme in der Stille. Du wirst dich eines tiefen, erhabenen Lebens erfreuen. Verwandle alle Aktivität in Yoga. Betritt den Weg der Wege des rechten Handelns. Erwache aus dem Schlummer des Nicht-Wissens. Nimm Zuflucht zur Gesellschaft von Weisen. So wirst du Frieden finden, Weite, entfalte dich. Sei großherzig. Mische dich unter alle. Sei bescheiden. Nimm deine Zuflucht zu Gott. Du wirst dich des höchsten Friedens erfreuen.“ Ich wünsche dir einen schönen und von Weisheit erfüllten Tag! Hari Om Tat Sat Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3
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Die Bedeutung von Namaste

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute geht es um die Bedeutung von Namaste. Namostute heißt Ehrerbietung, wieder und wieder. Ehrerbietung Dir, hoher Respekt Dir, ich verehre Dich vom Herzen her, ich danke Dir.

Im Bhakti Yoga wollen wir immer wieder unser Herz öffnen. Bhakti Yoga – der Yoga Weg der Liebe und der Hingabe. Wir wollen Ehrerbietung entwickeln. Auch im Raja Yoga, dem Yoga der Geisteskontrolle sagt man: wie man denkt, so fühlt man und wie man fühlt, das beeinflusst, wie wir nachher wieder denken.
Angenommen, ihr seid in einer guten Stimmung, dann werden die Gedanken, die man hat, auch positiv sein und wenn die Gedanken positiv sind, dann nimmt man das, was drum herum passiert, auch positiv wahr. Man kann alles, egal was man sieht, positiv und negativ ansehen. Und man kann, egal was ein Mensch zu einem sagt, irgendwo Hintergedanken vermuten oder einfach fröhlich sein. Als Mensch sind wir nicht dem ausgeliefert, dass irgendwo etwas von außen auf uns zukommt und unsere Gedanken beeinflusst. Wir sind zwar bestimmten Zyklen und Rhythmen unterworfen, aber damit können wir bewusst umgehen.

Der Mensch hat die Fähigkeit, bis zu einem gewissen Grad seinen Gemütszustand zu ändern. Bewusst oder unbewusst machen das die meisten Menschen. Sei es mit dem, wie sie essen, was sie essen, was sie lesen, anschauen usw. Viele versuchen, mit äußeren Dingen ihren Gemütszustand zu ändern. Manches davon ist wirksam und manches ist vielleicht gerade in die umgekehrte Richtung wirksam.
Etwas, das sehr wirksam ist, um die Gemütsstimmung zu ändern, ist diese Ehrerbietung. Wir können bewusst das, was wir für großartig halten, verehren und Respekt entwickeln. Wir können uns Zeit dafür nehmen. Wir können die Vögel genießen, wir können die Blumen genießen und uns bewusst machen, dass hinter dem ganzen Universum eine schöpferische Kraft steckt, Shakti genannt. Hinter dem ganzen Universum ist Fülle. Die Natur gibt alles in der Fülle, Lakshmi. Wir können dort Ehrerbietung haben, unser Herz öffnen, uns weit machen.

Hinter dem ganzen Universum sind aber auch Durga und Kali. Dinge ändern sich und das ist auch gut. Angenommen, nichts würde sich ändern, dann könnte auch nichts passieren. So können wir auch gegenüber dieser Kraft Ehrerbietung haben. Letztlich sind wir immer beschützt, aufgehoben im kosmischen Ganzen. Dafür steht Durga. Irgendwo sind wir wie in einem Mutterschoß geborgen, sind wir in dieser göttlichen Mutter.

So gibt es auch Menschen, die wir vielleicht für besonders großartig halten. Natürlich, jeder Mensch hat großartige Eigenschaften und weniger großartige Eigenschaften. Wir können uns an die weniger großartigen Eigenschaften wenden und uns darüber ärgern. Oder wir können uns auf die großartigen Eigenschaften konzentrieren und sie respektieren. In dem Moment, wo wir etwas Großartiges in jemand anderem respektieren, in dem Moment ist das in unserem eigenen Geist drin. Wenn eine Affirmation oder eine Wahrnehmung mit Respekt verbunden ist, dann ist sie mit Gefühl verbunden. Und dieses Gefühl stärkt besonders unsere positiven Gedanken.

Hari Om Tat Sat

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Die Bedeutung des Gayatri Mantras

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute geht es um das Gayatri Mantra. Das ist ein wunderschönes Mantra, um Licht anzurufen. Gayatri ist ein abstrakter Aspekt Gottes, die Lichtenergie. Und in etwa übersetzt heißt es: Oh kosmisches Licht. Du hast die physische Welt geschaffen und die Astralwelt und die Kausalwelt aus Deinem Licht heraus. Wir verehren Dich. Wir meditieren über Dich. Bitte erleuchte auch unser Verständnis, so dass wir zur Wahrheit kommen. Es gibt ein allumfassendes Bewusstsein, Brahman, wie es im Vedanta heißt. Brahman, das Absolute, das Unendliche. Dieses Absolute, dieses Unendliche, manifestiert sich als diese Welt, wie wir sie jetzt sehen. Wie aus dem Unendlichen letztlich diese Welt kommt, ist ein großes Geheimnis. Im Vedanta würde man sagen, es ist Maya, es ist Illusion, es ist Mitya: Es passiert eigentlich nicht wirklich, es scheint nur so. Nur, wie kommt es dann, dass es so scheint? Jetzt haben wir die Frage nur anders gestellt und bekommen immer noch keine Antwort. Wenn wir sagen, die Welt ist irgendwie entstanden kommt die Frage auf: Was ist die Welt? Darauf haben die verschiedenen spirituellen Traditionen eine ähnliche Antwort gefunden. Die Welt, wie sie geschaffen ist, muss letztlich bestehen aus Gott selbst, denn woraus hätte Gott die Welt schaffen können? Und dann kommt die Frage: Was ist Gott? Im Gayatri Mantra geht es um das, was Gott ist. Und Gott wird dort als Lichtenergie beschrieben. Wenn es ursprünglich nur Gott gab, dann kann Gott die Welt nur aus sich selbst heraus geschaffen haben. Und wenn Gott die Welt aus sich selbst heraus geschaffen hat, dann muss das, was er geschaffen hat, letztlich auch Gott sein. Und wenn Gott allgegenwärtig, allmächtig, allwissend ist, dann muss er überall sein. Und wenn er überall ist, dann ist all das, was wir erfahren, letztlich Gott. Die moderne Wissenschaft sagt, die ganze Welt besteht aus Elektronen, Neutronen und Protonen. Diese sind nichts anderes als irgendwelche Wahrscheinlichkeitswolken von subatomaren Energien, die irgendwo im Raum sind. Das heißt: im Prinzip besteht alles nur aus ein paar Grundkräften. Irgendwo haben sie mal gesagt, es gibt fünf Grundkräfte im Universum. Es gibt philosophische Physiker die sagen, die fünf können wir auf drei reduzieren und eigentlich sind alle drei Ausdruck der einen einzigen Kraft. Diese eine einzige Kraft, die letztlich nichts anderes als irgendeine Schwingung ist, ist das, was wir als Lichtenergie bezeichnen können. Eine Manifestation von Schwingung ist ja Licht und über Licht können wir die Schwingung erfahren. Und so kommen wir zum gleichen Ergebnis über moderne Physik, wie man über diese uralten Schriften kommt und letztlich auch durch philosophische Logik. Es gibt eine allumfassende Wirklichkeit, diese manifestiert sich als Schwingung und diese Schwingung ist die Grundschwingung des Universums, aus der alles entsteht. Und dieses Alles, was entsteht, das können wir auch als solches erfahren. Es ist nicht ein theoretisches Konstrukt, wie in der modernen Physik oder auch nicht nur ein philosophisch eingängiges Konzept – wie man sagen würde, wenn man Vedanta nur als Philosophie bezeichnen würde – sondern es ist erfahrbar. Wir können in veränderte Bewusstseinsebenen hineingehen und die Welt als Lichtenergie wahrnehmen. Und so bitten wir im Gayatri Mantra darum, dass das Göttliche, das Licht zu einer lebendigen Erfahrung für uns werden möge. Dass wir wirklich erfahren, dass alles, was da ist, Ausdruck des einen unendlichen kosmischen Lichtes ist. Mögen wir mit unserem Verständnis dieses erfahren, da heraus handeln und in diesem Bewusstsein von Einheit, Licht und Wonne verankert sein. Hari Om Tat Sat Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3.
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Die Bedeutung von Glück

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute geht es um das Thema Glück.

Es gibt im Sanskrit verschiedene Ausdrücke für Freude. Es gibt Ananda. Ananda heißt Wonne. Dann gibt es Sukham, das heißt Vergnügen. Und dann gibt es Mudita und Mudita ist enthusiastische Freude. Ananda, Mudita und Sukha sind drei verschiedene Formen von Freude. Sukha ist das Glück im Kleinen, Mudita ist das enthusiastische Glück und Ananda ist die Wonne, die hinter allem steckt. Und alle drei können wir kultivieren, wobei am Wichtigsten Ananda ist. Ananda, Wonne, ist das, was letztlich hinter allem steckt, denn unsere wahre Natur ist Satchidananda, Sein, Wissen und Glückseligkeit.

Der Mensch braucht Ananda, diese Wonne, die hinter allem steckt. Das Bewusstsein, in Wahrheit bin ich Ananda, auch wenn ich mal durch Sukha und Dukha gehe, also Vergnügen und Schmerz, auch wenn es Hochs und Tiefs gibt, immer bleibt irgendetwas ganz tief im Inneren. Das ist dieses Ananda, diese höchste Wonne. Sie ist immer da. Das ist so wie, man kann sagen, Ananda gibt einen den Gleichmut hinter allem, denn wir wissen, egal was passiert, Ananda bleibt da. So wie wir wissen, dass die Sonne da bleibt, ganz gleich ob jetzt Wolken da sind oder Hagel oder ob es sonnig ist. Die Sonne selbst ist immer da. So kann man auch ein paar Tage Regenwetter überstehen. Man weiß, die Sonne kommt wieder. Tiefe Wonne ist immer da. Schon dieses Bewusstsein allein kann einem viel Kraft im Alltag geben.

Aber Ananda alleine reicht nicht aus. Es gibt eben auch noch Sukha, das Vergnügen im Kleinen. Man kann das natürlich zur Vergnügungssucht machen, dann können daraus verschiedene Süchte entstehen. Man kann hinter Sachen her rennen. Aber man kann auch geschickt schauen, dass man sich kleine Glücksmomente im Leben schafft und dass man sich an kleinen Dingen erfreut. Ein sonniger Morgen, eine neue aufgegangene Blume, ein freier Tag, der Duft von gutem Essen. Über all das können wir uns freuen, ohne daran verhaftet zu sein. Auch wenn vielleicht nächste Woche wieder neue Wolken kommen, braucht uns das jetzt nicht den Genuss des kleinen Glückes verhageln. So kann man immer wieder darauf achten, die kleinen Glücksmomente in den Alltag hineinzubringen. Vor lauter Ananda sollte man Sukha, das kleine Glück, nicht vergessen.
Sukha ist auch das Sinnesvergnügen. Das ist eben auch eine Manifestation von Sundaram, der göttlichen Schönheit. Auch daran können wir uns bewusst freuen. Ohne daran zu hängen, denn auf Sukha folgt natürlich auch irgendwann Dukha, auf Sonne folgt Regen. Wenn auf Sonne kein Regen folgt, dann folgt auf Sonne Dürre und die ist noch unschöner als Regen. Deshalb bleibt das kleine Glück klein. Es ist nur eine Widerspiegelung vom großen Glück.

Dann gibt es noch Mudita. Das ist diese enthusiastische Freude, die der Mensch manchmal hat. Manche Menschen haben mehr Neigung zu Mudita, manche weniger. Das ist auch eine Temperamentsfrage. Wir können aber auch Mudita in uns kultivieren. Wir können schauen, wo in mir steckt diese Freude, die sich gerade ausdrücken will. Wo in mir ist dieser Enthusiasmus, der irgendwo hingehen will. Natürlich, Mudita führt auch manchmal in Dukha. Unser Enthusiasmus führt manchmal zum Erfolg und manchmal zum Misserfolg. Krishna sagt in der Bhagavad Gita: „Sei gleichmütig in Erfolg und Misserfolg.“ Er sagt gleichzeitig: „Aber Yoga ist nicht für den, der ohne Tejas, ohne Feuer ist.“

Damit meint er auch, dass man nicht sagen sollte: „Ah, es kann alles schief gehen, deshalb mache ich lieber gar nichts.“ Viele Menschen sagen das, nachdem etwas schief gegangen ist. Kennst du das? Das ist ja auch etwas ganz Natürliches und die meisten starten später, am nächsten Tag oder nach ein oder zwei Wochen den nächsten Versuch. Es ist eine natürliche Reaktion, wenn man mal etwas mit Enthusiasmus angegangen ist und es ist schief gegangen ist, dass man anschließend sagt: „Nie wieder.“ Aber dieses „Nie wieder“ sollten wir nicht wörtlich nehmen und dann unser Leben auf 30 Prozent herunterfahren - in der Hoffnung, dass nie mehr etwas schief geht. Denn wenn wir unseren Enthusiasmus nicht leben, können wir auch unser Karma nicht richtig abbauen. Stattdessen sollten wir die Sache noch einmal angehen, wieder mit viel Enthusiasmus, mit Mudita. Wir sollten uns sagen: „Wenn es schief geht, geht es halt schief. Fangen wir wieder von vorne an, machen wir etwas Neues und lernen wir aus Fehlern.“
Das heißt nicht, mit gleichem Enthusiasmus immer wieder mit dem Kopf gegen die Wand zu rennen. Manchmal muss man dann auch gucken, wo die Tür ist, um dann mit Enthusiasmus hindurch zu gehen. Oder gibt es irgendeinen Trick, die Tür zu öffnen? Manchmal nutzt es nichts, nur dagegen zu rütteln. So kann Leben aus Sukha bestehen, der kleinen Freude, im Bewusstsein, es gibt auch Dukha. Aus Mudita, der enthusiastischen Freude und aus Mudita, Dingen, die man mit Engagement und Enthusiasmus angeht, im Bewusstsein, dass auch Misserfolge uns wachsen lassen. Aber tief im Inneren ist Ananda. Wonne ist das dahinter liegende Gefühl des Universums, unsere wahre Natur.

Hari Om Tat Sat

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Om Namo Narayanaya ist ein Mantra für den Weltfrieden. Ein Mantra für inneren Frieden. Und ein Mantra, um die Kräfte des Dienens, der Nächstenliebe, des Helfens, des Engagements zu stärken. Mantras sind sehr starke Kräfte, die über die Kraft des Klanges wirken, die verbunden sind mit kosmischen Kräften. Und das „Om Namo Narayanaya“ ist ein Mantra von Vishnu, des erhaltenden Prinzips des Friedens, der Liebe, der Gerechtigkeit und des Engagements. Wir singen dieses Mantra bei Yoga Vidya jeden Abend von 19:00 bis 20:00 Uhr, als Mantra für den Frieden. Jesus sagt in der Bergpredigt: „Selig sind die Friedfertigen, denn ihrer wird das Erdreich sein.“ Dahinter steckt eine große Weisheit. Wenn wir unser ganzes Leben meistern wollen, wenn wir uns selbst annehmen und verstehen wollen, dann brauchen wir Frieden. Menschen, die alles Mögliche in sich und in der Welt bekämpfen, trennen immerzu. Sie denken: Das gehört mir, das gehört mir nicht und was mir nicht gehört, das muss ich bekommen oder bekämpfen. Das Narayana-Prinzip ist genau das Gegenteil. Dabei lernen wir, die verschiedenen Dinge anzunehmen. Wir lernen, unser Leben anzunehmen, unser Schicksal anzunehmen, die Dinge, die auf uns zukommen, anzunehmen. Alles, was passiert, hilft uns, auf dem spirituellen Weg weiterzukommen, auf dem Weg der Persönlichkeitsentwicklung. Da gibt es schöne und weniger schöne Sachen, auch richtig schlimme Sachen. Aber wenn wir erkennen, dass alles irgendwo zu unserem Leben dazugehört, um uns selbst zu entwickeln, dann haben wir einen gewissen Frieden. Die moderne Psychotherapie hat meistens einen anderen Ansatz. Das schaut man eher: „Was ist alles schief gegangen, damit ich zu einem so schlimmen Menschen geworden bin?“ Das muss man dann irgendwie überwinden. Aber man kann es auch anders sehen. Irgendwo ist man nämlich auch ein guter Mensch geworden. Man könnte auch überlegen: „Was ist alles passiert, dass ich diese positiven Eigenschaften habe, die in mir sind?“ Eine friedfertige Überlegung wäre die, zu schauen: „Wie hat alles auf positive Weise auf mich gewirkt?“ Selbst das, was ich jetzt vielleicht nicht als positiv in mir erlebe, kann auch einen positiven Aspekt haben. Friedliebender Umgang mit sich selbst - das heißt auch, zu schauen, wie man die eigenen positiven Kräfte besonders geschickt und sinnvoll einsetzen kann. Denn wir sind letztlich so, wie wir sind und dabei immer noch entwicklungsfähig. Dazu gibt es eine lustige Geschichte: Eines Tages war ein Goldfisch im Teich und er sah, wie ein Affe auf dem Baum wunderbare Kletterkunststücke vollbrachte. Und der Goldfisch sagte: „Wenn ich nur hart genug trainiere, dann kann ich das auch.“ Darüber kannst du gerne noch ein bisschen nachdenken. Ich wünsche dir einen friedvollen Tag! Hari Om Tat Sat Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3.
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