Sukadev Bretzs Beiträge (5588)

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Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Ich spreche heute wieder über die Yoga Sutra, 3. Kapitel, 42. Vers, über die Entwicklung der feinstofflichen Wahrnehmungsfähigkeit. Dort möchte ich noch ein paar Worte der Vorsicht ergänzen. In meinem Buch: „Die Kundalini Energie erwecken“ gebe ich noch mehr Tipps, was du machen kannst, wenn dein feinstoffliches Wahrnehmungsvermögen und deine Energieempfindung zu stark werden oder du die Erdhaftung verlierst. Wenn du oder jemand, den du kennst, diese Erdhaftung verliert und in feinstofflichen Energien schwebt, dann kann ich dir nur empfehlen, kaufe dir dieses Buch und lies die entsprechenden Kapitel durch. Es gibt eine Menge Sachen, die du machen kannst und es rentiert sich, das zu tun. Hier ein einfacher und banaler Tipp: Wenn du das Gefühl hast, zu sehr abzuheben, ist es gut, etwas körperlich Anstrengendes zu machen. Zum Beispiel anstrengende Asanas wie Virabhadrasana, die Heldenstellung oder sehr viele schnelle Runden Sonnengebet, anstrengende Bauchmuskelübungen, die Heuschrecke, die Katze, das diagonale Boot oder das normale Boot. Du solltest die Asanas nicht zu lange halten, aber dafür gerade die fordernden Asanas üben. All das hilft, dass du wieder in den Körper kommst, dass du in die Erdenergie hineingehst. Es kann auch helfen, dein Zimmer aufzuräumen und Möbel zu rücken oder etwas Ähnliches zu tun, das die Muskelkraft anstrengt. Das ist vielleicht die banalste, aber am schnellsten wirkende Weise, wieder zurück in die physische Welt, in deinen physischen Körper, in das physische Wahrnehmungsvermögen zu finden. Asato Ma Sat Gamaya Tamaso Ma Jyotir Gamaya Mrityor Maamritam Gamaya Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga-Vorträge als mp3
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Om Namah Shivaya und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen mit der Yoga Sutra, 3. Kapitel, 42. Vers. Ich hatte das letzte Mal über die Entwicklung von feinstofflichem Wahrnehmungsvermögen gesprochen. Darüber werde ich auch während der nächsten Male sprechen, denn im 3. Kapitel beschreibt Patanjali vieles über dieses feinstoffliche Wahrnehmungsvermögen. Allerdings solltest du dabei sehr vorsichtig sein. Verliere nicht die Erdhaftung. Es gilt auch, mit Menschen auf physische Weise zu kommunizieren. Achte auf das, was im Alltag ist und sei dir bewusst, dass sich auch das feinstoffliche Wahrnehmungsvermögen irren kann. Yogis sprechen auch von erdgebundenen Geistern, den so genannten Pretas. Durch feinstoffliches Wahrnehmungsvermögen kannst du in Kontakt mit ihnen kommen. Es gibt eine Podcastreihe über Reinkarnation und den richtigen Umgang mit Pretas. Wenn du irgendwann das Gefühl hast, dass du in Kontakt mit solchen Pretas kommst, dann wäre es gut, diese Vorträge anzuhören. Dann ist es wichtig für dich zu lernen, wie du damit umgehen kannst. Swami Vishnu hat immer ein persönliches Mantra empfohlen. Wenn du ein persönliches Mantra hast, dann nutze dieses, wenn sich irgendwo irgendwelche feinstofflichen Wesen manifestieren. So hast du einen gewissen Schutz. Ein persönliches Mantra bekommst du über eine Mantra Einweihung. Grundsätzlich gibt es in allen drei Yoga Vidya Ashrams jemanden, der dir eine Mantraweihe geben kann. Über diese Mantraweihe bekommst du eine gute Verbindung zum Höheren und letztlich auch einen Schutz. Falls es dir also passiert, dass du auf feinstoffliche Welten stößt, mit denen du nicht so gut umgehen kannst, wiederhole einfach dein Mantra. Du kannst auch ein Gebet sprechen, an einen Meister denken, wie Swami Sivananda oder an Gott oder an einen Aspekt Gottes, wie Jesus Christus. Auf diese Weise verbindest du dich mit etwas Höherem und kannst dich aus der Verbindung mit Feinstoffwesen heraus begeben, mit denen du jetzt nichts zu tun haben willst. Je besser deine psychische Stärke ist, umso besser kannst du davon profitieren, auch dein feinstoffliches Wahrnehmungsvermögen zu entwickeln. Angenommen, du bist ein Pitta- oder ein Kapha-Mensch – vom Ayurveda her – dann ist die feinstoffliche Wahrnehmung etwas, was dir sehr hilfreich sein kann. Angenommen, du bist ein Vata-Mensch, dann mag dich diese feinstoffliche Wahrnehmung besonders faszinieren. Vermutlich fällt es dir relativ leicht, ein solches feinstoffliches Wahrnehmungsvermögen zu entwickeln, aber gerade dann musst du sehr aufpassen und vielleicht das Feinstoffwahrnehmungsvermögen besonders stark mit tiefer Bauchatmung, mit regelmäßiger Asana Praxis und mit Beachtung des Alltags verbinden. Hari Om Tat Sat Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga-Vorträge als mp3
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Om Namah Shivaya und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! In den letzten Tagen hatte ich immer wieder über die Yoga Sutra, 3. Kapitel, 42. Vers gesprochen, über Techniken und Anwendungsmöglichkeiten des überphysischen Hörens. Ich will dir dazu noch eine weitere Möglichkeit geben. Wenn du dich mit irgendetwas beschäftigst, kannst du dir vorstellen, deine Ohren seien mit diesem Objekt verbunden. Du kannst dir vorstellen, über den Akasha, über den Raum, eine Verbindung zwischen deinen Ohren und diesem Objekt wahrzunehmen. Während du diese Konzentration von den Ohren zu diesem Objekt hin hast, kannst du lauschen, was du dabei spürst, hörst oder an inneren Stimmen wahrnimmst. Das kannst du auch zu einem Menschen machen, mit dem du gar nicht verbunden bist. Du kannst jetzt die Aufmerksamkeit deiner Ohren zu diesem Menschen hin richten. Oder angenommen, du hast ein wichtiges Projekt vor, dann kannst du mit deinen Ohren dort hingehen. Oder du überlegst, ob du irgendwo hinreisen willst, dann kannst du dir vorstellen, dass jetzt eine Raumverbindung, eine feinstoffliche Verbindung zwischen deinen Ohren und diesem Ort herrscht. Lausche, was dir deine Ohren dabei sagen. Werde dir bewusst, was du hörst und spürst. Auf diese Weise kannst du dein feinstoffliches Hören weiter entwickeln, in Klängen, in Form von Gefühlen, als Inspiration oder Intuition. Vielleicht hilft es dir. Probiere es aus. Mögest du einen friedvollen und einen enthusiastischen Tag haben. Om Shanti Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga-Vorträge als mp3
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Wie man überphysisches Hören entwickelt

Om Namah Shivaya und herzlich willkommen zu den Yoga mVidya täglichen Inspirationen. In der Yoga Sutra, 3. Kapitel, 42. Vers, geht es darum, die intuitive Wahrnehmung zu schulen. Heute spreche ich noch einmal über überphysisches Hören und über die Technik, die Konzentration auf die Verbindung zwischen Akarsha und Ohr zu richten. Ich hatte gestern darüber gesprochen, wie du diese Technik als Einleitung für Meditation, Entspannung oder auch im Yoga anwenden kannst und um dich immer wieder aus dem Alltag zu erheben. Das ist wichtig, um nicht im Sumpf des Alltags zu versinken. Die Technik, die ich gestern und auch vorgestern beschrieben hatte, ist sehr hilfreich, um aus dem normalen, gegenständlichen Denken immer wieder herauszukommen. Angenommen, du hörst tatsächlich über diese Technik Klänge - einen niedrigeren oder einen höheren Klang. Was kannst du damit anstellen? Manche Menschen meinen, sie hätten einen Tinnitus, während sie eigentlich nur ein feinstoffliches Wahrnehmungsvermögen haben. Sie hören überphysische Dinge. Selbst wenn du einen echten Tinnitus hast, kannst du über Konzentration auf einen feineren Klang jenseits der grobstofflichen Klänge dein überphysisches Hören entwickeln. Manchmal lässt sich schon durch die Art der Interpretation vieles verändern. Du kannst deinen inneren Klang als ein schädliches Tinnitusgeräusch interpretieren oder als ein feinstoffliches Wahrnehmungsvermögen. Dieser innere Klang kann dir zum Beispiel sagen, wie dein Stressniveau momentan aussieht. Manche Menschen nutzen ihren Tinnitus, um zu bemerken, dass sie gegensteuern sollten, bevor der Stress zu stark wird. Manche Menschen wissen: „Ah, wenn das Geräusch eine bestimmte Klangfarbe annimmt, dann gibt mir das eine Information. Es kann sein, dass dieser Ton ihnen mitteilt, ob die Kommunikation mit meinen Mitmenschen gerade gut oder weniger gut läuft. Manche Menschen können an diesem Klang einen Anhaltspunkt dafür bekommen, ob das, was sie gerade machen, etwas Gutes ist. Oder ob der Raum, in dem sie sich befinden, eine gute Energie hat. Oder ob das, was sie gerade kaufen wollen, gut für sie ist. Du solltest dich nicht zum Sklaven dieser Klänge machen und wie zwanghaft auf diesen Klang reagieren, aber du kannst die inneren Klänge als zusätzliches feinstoffliches Wahrnehmungsvermögen und als zusätzliche Informationsquelle nutzen. Es gibt einige Menschen, denen die Einbeziehung des inneren Klanges wertvolle Informationen liefert und die so zu besseren Entscheidungen kommen. Probiere es aus. Höre auf diesen inneren Klang und schaue, ob er dir irgendwelche Zusatzinformationen gibt, die du auf deinem Weg nutzen kannst. Ich wünsche dir dafür alles Gute und ein gesteigertes feinstoffliches Wahrnehmungsvermögen. Om Shanti, Friede sei mit dir und mit allen, mit denen du zu tun hast. Friede sei mit allen Wesen überall. Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga-Vorträge als mp3
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Om Namah Shivaya und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen. Patanjali schreibt in der Yoga Sutra, 3. Kapitel, 42. Vers Durch Samyama auf die Verbindung zwischen Akarsha und Ohr, erlangt man überphysisches Hören. Diese Technik kannst du auch zu Beginn deiner Meditation nutzen, wie eine Art Pratyahara. In dem ersten Kapitel hat Patanjali ja schon gesagt: Wenn die höheren Sinne aktiv werden, dann können Hindernisse überwunden werden. Du kannst diese Technik immer dann nutzen, wenn du aus einem normalen Gemütszustand in einen außergewöhnlichen Gemütszustand kommen willst. Also. Setze dich zur Meditation hin und konzentriere dich auf die Ohren und dann auf die Verbindung zwischen Ohren und dem Raum drum herum. Auch wenn du jetzt nicht unbedingt feinstoffliche Klänge hören wirst – nicht alle hören diese Anahata-Klänge – kannst du dennoch eine Ausdehnung deiner Bewusstheit spüren. Versuche das Gleiche mit den Augen. Konzentriere dich auf die Augen und dann auf die Verbindung der Augen mit dem Raum. Auf diese Weise kannst du dein feinstoffliches Sehvermögen entwickeln. Du kannst das auch mit der Nase machen. Auf diese Weise dehnst du deine Bewusstheit aus und wirst insgesamt etwas aus der Verhaftung an die physische, gegenständliche Welt hinauskommen. Dies ist eine sehr gute Praxis zu Beginn der Meditation, der Tiefenentspannung und auch vor und während der Asanas. Nutze diese Technik ruhig auch immer wieder am Tag, um dich zwischendurch aus dem normalen Alltagsdenken zu erheben. Integriere sie in den Alltag. Ich wünsche dir damit alles Gute! Lokah Samasta Sukhino Bhavantu – Mögen alle Wesen Glück und Harmonie erfahren. Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga-Vorträge als mp3
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Entwickle deine Intuition

Om Namah Shivaya und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Patanjali schreibt in der Yoga Sutra, 3. Kapitel, 42. Vers: Durch Samyama auf die Verbindung zwischen Akarsha, Raum und Ohr, erlangt man überphysisches Hören. In diesem und den nächsten Versen spricht Patanjali wieder über die Entwicklung der feinstofflichen Wahrnehmung und der Intuition. Wenn du deine Intuition stärken willst, kannst du dich zum Beispiel auf die Verbindung zwischen Akarsha, zwischen Raum und Ohr konzentrieren. Probiere das gleich mal aus, wenn du willst. Vorausgesetzt, du bist jetzt nicht gerade in einer Situation, in der du starke Aufmerksamkeit für deine Umgebung brauchst. Diese Konzentration kannst du im Liegen, Gehen oder auch beim Laufen oder Fahrradfahren üben. Aber wie gesagt, du musst gleichzeitig in der Lage sein, dich in einen leicht meditativen Gemütszustand zu versetzen. Konzentriere dich auf deine Ohren. Werde dir bewusst, wie sie sich anfühlen. Spüre, wie weit die Ohren nach innen führen. Dann richte deine Achtsamkeit nach außen. Gehe mit deiner Bewusstheit so weit nach außen, wie du gehen kannst. Und dann spüre die Verbindung deiner Ohren mit dem Raum außerhalb von dir. Stell dir vor, dass du die deine Ohren und den Raum einen Meter außerhalb deiner Ohren gleichzeitig spüren kannst. So dehnst du deine Spürbewusstheit aus. Während du jetzt deine Konzentration auf die Verbindung zwischen deinen Ohren und dem Raum außerhalb richtest, spürst du die Verbindung zwischen beiden. Vielleicht hörst du auch einen inneren Klang. Vielleicht einen hohen Ton, vielleicht einen Om-Ton, vielleicht auch einen Klang wie von einem schönen Instrument oder ein Glockenläuten. Das funktioniert natürlich am besten, wenn deine Umwelt ruhig ist. Aber auch, wenn der Raum, in dem du dich befindest, nicht gerade ruhig ist, kannst du parallel zu allen anderen Geräuschen deinen inneren Klang wahrnehmen. Gehe mit deiner Bewusstheit mehr nach innen. Spüre die ganzen Ohren, also von innen und außen, und dann richte nochmals deine Achtsamkeit weit nach außen, so weit, wie es geht. Hörst du diesen inneren Klang? Du kannst das ein paar Mal üben. So bekommst du irgendwann automatisch ein stärkeres feinstoffliches Wahrnehmungsvermögen. Mehr dazu das nächste Mal. Lokah Samasta Sukhino Bhavantu – Mögen alle Wesen Glück und Harmonie erfahren. Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga-Vorträge als mp3
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Om Namah Shivaya und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute geht es noch einmal um das 3. Kapitel, 41. Vers, über Meisterung des Samana. Ich will dir noch eine kleine Technik dazu verraten, wie du dein inneres Feuer wieder zum Lodern bringen kannst. Gestern hatte ich ja schon über Enthusiasmus, über feurige Leidenschaft - im positiven Sinne – geschrieben. Noch eine andere Möglichkeit, dein Samana zum Brennen zu bringen, ist die: Überlege dir: „Wie wäre ich, wenn ich enthusiastisch wäre? Wie würde ich, wenn ich den Enthusiasmus hätte, meinen Alltag führen wollen?“ Es mag sein, dass du dich im Moment nicht besonders enthusiastisch fühlst. Aber überlege dir: „Angenommen, ich wäre jetzt, morgen oder nächste Woche fröhlich und beschwingt. Angenommen, ich wäre voller Enthusiasmus. Angenommen, in mir würde das innere Feuer in positiver Weise lodern. - Wie würde ich heute den Tag angehen? Wie würde ich mich bewegen? Wie würde ich sprechen? Wie würde ich aussehen? Wie wäre mein Gesichtsausdruck? Wie würde ich zu meinem Chef sprechen? Wie würde ich mit meinen Mitmenschen umgehen? Wie würde ich zu meinem Schreibtisch gehen?“ Mehr musst du dazu gar nicht wissen. Tue es einfach. Überlege dir die in den nächsten zwei, drei Minuten: „Angenommen, ich wäre enthusiastisch und voller innerem Feuer, voller Inspiration, wie würde ich den heutigen Tag angehen? Dann sage dir noch diese Affirmation: „Ich bin voller Kraft und Energie. Mir geht es gut. Ich freue mich auf den weiteren Tag. Ich freue mich auf die weitere Woche.“ Ich wünsche dir dabei viel Energie und Freude! Hari Om Tat Sat Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga-Vorträge als mp3
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Wofür brennt dein inneres Feuer?

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! In der Yoga Sutra, 3. Kapitel, 41. Vers schreibt Patanjali über die Meisterung des Samana.

Samana ist zum einen das Verdauungsfeuer, aber auch das geistige Feuer. Finde immer wieder Zugang zu deinem inneren Feuer. Denke nicht, dass du kein inneres Feuer hast. Es gibt diesen Ausdruck „Burnout“, der uns weismachen will, dass das innere Feuer ausgebrannt sei. So ähnlich wie bei einem Kaminfeuer irgendwann kein Brennholz mehr da ist, weil das Holz ausgebrannt ist. So ist es aber nicht bei dir.

Der Mensch ist nie wirklich ausgebrannt, selbst wenn er eine Erfahrung von Burnout macht. Irgendwo in dir brennt das innere Feuer weiter, du hast nur den Zugang dazu verloren. Darum ist es so wichtig, dass du dich regelmäßig fragst: „Wo brennt mein inneres Feuer? Wo ist mein Enthusiasmus? Und wie kann ich dieses innere Feuer, diesen Enthusiasmus in meinem Alltag spüren?“

Denke zum Beispiel an den heutigen Tag oder an den Rest dieser Woche und überlege, welches Gefühl dir das gibt. Bist du freudevoll und enthusiastisch? Kannst du es fast nicht abwarten, weil du weißt, dass etwas Tolles passieren wird? Oder ist es eher so, dass dir davor graut und du hoffst, dass die Woche bald vorbei ist? Manchmal sind Tage so und manchmal anders. Aber wenn du immer was hast, worauf du dich freust, wofür dein Feuer brennt, hast du auch Zugang zu einem Feuer. Das kann etwas sein, was du am Abend machen willst. Vielleicht gibst oder nimmst du heute Abend eine tolle Yogastunde oder etwas anderes Tolles wird passieren, auf das du dich freust.

Du kannst dich auch fragen: „Wofür brennt mein Feuer? Wie könnte ich meine Leidenschaft für etwas wieder beleben? Was könnte ich machen, damit ich das Feuer in mir wieder fühle?“ Natürlich besteht der Tag nicht nur aus Enthusiasmus und Feuer. Es gibt zwar Menschen, die es sich leisten können, nur das zu tun, wofür ihr Feuer brennt. aber es gibt neben Feuer ja auch noch die anderen Elemente. Manchmal muss man einfach durchhalten. Dann lebt man gerade mehr das Erdelement. Manchmal muss man sich etwas Neues überlegen. Dann lebt man das Luftelement. Manchmal gilt es auch, mit anderen zu fließen, ihnen Mitgefühl zu zeigen, einfach einem anderen einen Gefallen zu tun. Dann lebt man vor allem eine Manifestation des Wasserelements.

Aber es ist auch wichtig, dass du dein Feuerelement einbringst. Kapituliere damit nicht zu früh. Viele Menschen setzen sich selbst Scheuklappen auf und sagen, dass das bei ihrer Art der Arbeit nicht geht. Nach dem Motto: Der Sukadev hat gut reden, der wohnt in einem Ashram, der kann sein Feuer irgendwo einsetzen. Aber bei mir geht das nicht.“ Wie oft höre ich solche Ausreden. Die kommen nicht nur bei Leuten vor, die einen normalen Beruf haben. Egal, was du machst, du kannst immer das Gefühl haben, dass dein Feuer nicht mehr brennt. Aber du kannst auch immer überlegen, wofür dein Feuer brennt und was dich wirklich berührt. Spüre das in dir selbst. Das ist auch eine Meisterung von Samana. Schiebe es also nicht auf andere, wenn du gerade kein Feuer spürst. Sage nicht: „Wenn ich einen besseren Chef hätte, dann würde alles gut.“ oder „Ich bin halt leider in einer Situation, da kann ich nicht in mein Feuer hineingehen.“ Samana zu meistern heißt: In was auch immer für Umständen du dich befindest, bringe deine Leidenschaft ein. Bringe dein Samana in den Alltag ein, nicht erst in der Zukunft, sondern schon jetzt und heute. Vielleicht hattest du beim Lesen schon einige Ideen dazu. Vielleicht auch nicht. Dann bleibe einen Moment lang in der Stille und überlege: „Wie kann ich meinen Enthusiasmus, meine Leidenschaft, meine Energie in das hineinbringen, was ich in den nächsten Stunden oder Tagen angehen will?“

Ich wünsche dir dabei viel Energie und Freude!

Hari Om Tat Sat

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Om Namah Shivaya. Herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! In der Yoga Sutra, 3. Kapitel, 41. Vers, spricht Patanjali über die Meisterung des Samana. Samana ist die Feuerenergie, die Verdauungsenergie. Wie kannst du diese meistern? Zum einen mit Übungen, die auf den Bauch wirken, wie zum Beispiel mit Hatha Yoga Übungen. Bauchatmung und Kapalabhati helfen, Agni zu stärken. Zum zweiten kannst du das Verdauungsfeuer aber auch durch eine entsprechende Ernährung stärken. Im Ayurveda wird empfohlen, jeden Tag Ingwer zu verzehren. Ingwer, am besten natürlich frisch, stärkt das Verdauungsfeuer. Du kannst frischen Ingwer zu jedem Gemüse zu dir nehmen, ihn ins Getreide oder in Suppen mischen oder Süßspeisen damit würzen. Du kannst auch einfach etwas frischen Ingwer kauen. Inzwischen gibt es Ingwer in den meisten Naturkostläden, in vielen Reformhäusern und sogar in den meisten Supermärkten. Nimm ein Stück Ingwer, das so groß ist, wie das erste Glied des Zeigefingers, reibe dieses klein und mache daraus Tee und eine Mahlzeit. Agni kann auch durch anderes gemeistert werden. Zum einen, indem du dich selbst fragst: „Wo brennt mein inneres Feuer? Wo ist meine Energie?“ Schaue immer wieder, wo in dir der Enthusiasmus und die Kraft sind. Indem du dich das immer wieder fragst, bekommst du Zugang zum inneren Feuer. Mehr darüber beim nächsten Mal. Lokah Samasta Sukhino Bhavantu – Mögen alle Wesen Glück und Harmonie erfahren. Hari Om Tat Sat Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga-Vorträge als mp3
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Om Namah Shivaya. Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! In der Yoga Sutra, 3. Kapitel, 41. Vers schreibt Patanjali: Meisterung des Samana führt zu strahlendem Feuer. Samana ist eine der fünf Prana Vayus, von denen ich schon vor ein paar Tagen gesprochen habe. Samana ist das Prana, welches die Verdauung steuert. Es steht auch in Verbindung mit Agni, der Feuerenergie. Die Feuerenergie kannst du über verschiedene Techniken meistern. Samana Vayu wird zum einen durch tiefe Bauchatmung beherrscht. Patanjali hat ja schon einige Verse vorher über die Notwendigkeit der Konzentration auf Nabi Chakra, die Nabelgegend, gesprochen. Durch tiefe Bauchatmung kannst du dein Feuer immer wieder regenerieren. Es gibt die Übung Agni Sara, die Feuerreinigung. Mit leeren Lungen den Bauch vor- und zurückgeben, immer wieder. Wenn du willst und wenn es geht, kannst du das jetzt gleich machen. Selbst wenn du jetzt gerade Auto fährst geht das. Oder wenn du vor deinem Computer sitzt, dann kannst du jetzt ausatmen, dann mit leeren Lungen den Bauch ein paar Mal vor- und zurückgeben, dann wieder Bauch nach vorne und einatmen. Dann atme wieder zwei-, dreimal tief ein und aus, atme schließlich vollständig aus und gib mit leeren Lungen den Bauch vor und zurück. Mache das drei- oder viermal hintereinander. Ich halte das für eine sehr wichtige Übung. Agni Sara sollte auch zu der ganz normalen täglichen Routine gehören. Du kannst es auch morgens, z.B. beim Zähneputzen integrieren. Du kannst das selbstverständlich bei den Pranayama integrieren. Vor dem Kapalabhati kannst du Agni Sara machen oder auch nach dem schnellen Ein- und Ausatmen. Tägliches Agni Sara ist wichtig, um Agni, dein inneres Feuer, am Brennen zu halten. Mache mindestens einmal am Tag drei Runden Agni Sara, dann wirst du merken, dass deine Verdauung viel besser funktioniert und du ganz allgemein mehr Kraft und Durchhaltevermögen entwickelst. Hari Om Tat Sat Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga-Vorträge als mp3
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Om Namah Shivaya. Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Ich möchte heute ein letztes Mal über den 40. Vers aus der Yoga Sutra, 3. Kapitel, sprechen: „Durch Meisterung des Udana Vayu entsteht die Fähigkeit, nicht von Wasser, Schmutz, Dornen etc. berührt zu werden, sowie Levitation.“ Levitation ist nicht nur, wie ich gestern gesagt habe, die Fähigkeit, in der Meditation einen erhabenen Gemütszustand zu erreichen, dabei das Körperbewusstsein zu transzendieren und sich mit göttlicher Inspiration zu verbinden. Levitation im übertragenen Sinne meint auch, sich im Alltag von dem erheben zu können, was alles so um einen herum geschieht. Im Alltag sollten wir auf den Ebenen wirken, die gerade angemessen sind. Bist du Buchhalter, dann musst du natürlich deine Buchhaltung machen und dich in diese Ebene hineinbegeben. Bist in der Hauswirtschaft tätig, dann gehört das Saubermachen dazu. Und natürlich musst du mit den Menschen sprechen, mit denen du zu tun hast und dich auf sie einstimmen. Aber du solltest auch die Fähigkeit haben, dich immer wieder daraus zu erheben. Das ist auch mit Levitation gemeint: Utkranti, dich schwebend herauszubewegen. So wie auch Jesus gesagt hat: „Sei in der Welt, aber sei nicht von der Welt.“ Oder wie es das berühmte Beispiel der Lotusblüte zeigt. Eine Lotusblüte wächst im Schlamm, aber sie ist ein Ausdruck höchster Schönheit. Die Lotusblüte wächst besonders gut in Seen, die nicht so sauber sind. Aber sie erhebt sich daraus. An der Lotusblüte perlt das Wasser ab. Wenn du Wasser über ein Lotusblatt schüttest, kannst du das sehr schön beobachten. Ähnlich kannst du lernen, den Alltag von dir abperlen zu lassen. Du kannst auch lernen, dich immer wieder daraus zu erheben. Das kannst du auch zu einer Übung machen. Warte nicht, bis du abends zurückkommst, um dich wieder zu erheben. Erhebe dich immer wieder zwischendurch aus dem Sumpf des Alltags. Du kannst das mit einem Mantra machen oder mit einem inneren Lächeln. Du kannst dich an Gott erinnern oder an die Schönheit. Es gibt so viele verschiedene Möglichkeiten, um dich zu erheben. Nimm dir jeden Tag immer wieder zwischendurch Momente, in denen du dich aus dem normalen Alltag erhebst und dich mit dem Unendlichen, dem Ewigen, dem Göttlichen verbindest. Hari Om Tat Sat Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga-Vorträge als mp3
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Om Namah Shivaya. Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Patanjali sagt in der Yoga Sutra, 3. Kapitel, 40. Vers, dass durch Meisterung des Udana die Fähigkeit besteht, nicht von "Wasser, Schmutz und Dornen sowie Levitation berührt zu werden.“ Levitation hat verschiedene Bedeutungen. Zum einen ist es ein Zustand, der in der Meditation geschieht. Ich spreche jetzt nicht von der physischen Levitation. Ich habe noch keinen gesehen, der physisch levitiert ist, auch wenn es viele Berichte und sogar Fotos darüber gibt. Allerdings ist in Zeiten der Fotomontage die Beweiskraft von Fotos meiner Auffassung nach eher gering. Man kann auch einfach in die Luft hopsen und dann, mit einer kurzen Belichtungszeit, sieht das so aus, als ob man in der Luft levitiert. Lass dich da nicht so einfach davon täuschen. Levitation kann sich aber durchaus auf ein inneres Gefühl beziehen. Wenn du meditierst, kann es dir passieren, dass du das Gefühl hast, dich zu erheben. Du kannst das Gefühl haben, dich nach oben auszudehnen und dein Körpergefühl zu verlieren. Das ist ein Zeichen, dass du sehr tief in der Meditation bist und dass du Udana Vayu sublimiert hast. Das kannst du auch bewusst hervorrufen, indem du deine Achtsamkeit nach oben richtest und dich auf die höheren Chakras konzentrierst, oder indem du ein Mantra wiederholst und dich nach oben hin ausdehnst. Irgendwann geschieht es dann, dass du das Gefühl hast, das Körperbewusstsein zu verlieren. Habe keine Angst, wenn das passiert, dass du nicht mehr zurückkommst. Zurückkommen wirst du auf jeden Fall. Ich wünsche dir für deine Meditation viel Tiefe und Licht! Asato Ma Sat Gamaya Tamaso Ma Jyotir Gamaya Mrityor Maamritam Gamaya Hari Om Tat Sat Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga-Vorträge als mp3
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Om Namah Shivaya. Herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Patanjali hat im 40. Vers des 3. Kapitels geschrieben: „Durch Meisterung des Udana entsteht die Fähigkeit, nicht von Wasser, Schmutz, Dornen etc. berührt zu werden, sowie Levitation.“ Ich hatte schon einige Techniken genannt, wie man Udana Vayu beherrschen kann. Es gibt dazu auch bestimmte Samyama-Techniken. Eine spirituelle Gemeinschaft oder Organisation benutzt die Rezitation dieses Verses zur Meisterung, um Udana Vayu zu beherrschen. Wenn du diesen Vers auf Sanskrit kennst und weißt, wie man ihn rezitiert, dann könntest du ihn täglich rezitieren. Auf diese Weise entwickelt sich Udana Vayu. In diesem Sinn hat gerade dieser Vers auch Mantracharakter. Zuerst rezitierst du diesen Vers, anschließend wiederholst du ihn geistig, nach jedem geistigen Wiederholen verweile einen Moment in Stille, geh in die Schwingung dieses Verses hinein. Je mehr dein Geist ruhig wird, umso mehr kannst du dann auch dieses Udana Vayu beherrschen. Probiere diese Technik aus. Es heißt sogar, dass du damit zu einer Art Levitation kommen kannst. Allerdings muss ich zugeben, dass ich noch jemanden gesehen habe, der das erlebt hat. Ich habe zwar Menschen gesehen, die auf dem Boden gehüpft sind. Das kann aus einer Energiereaktion heraus geschehen, zum Beispiel im Lotussitz. Im Kundalini Yoga passiert das bei fortgeschrittenen Pranayama gar nicht so selten. Und durch die Rezitation dieses Verses kann das eben auch passieren. Dieses Hüpfen ist letztlich keine außergewöhnliche Fähigkeit. Aber eine wichtigere Fähigkeit, die auch durch regelmäßige Meditation entsteht, ist die Meisterung des Udana Vayu. Danach schreibt Patanjali: „Auch nicht berührt zu werden von Wasser, Schmutz, Dornen und Levitation.“ Das kannst du auch in übertragenem Sinne nehmen. Tiefe Meditation, egal, welche Technik, führt zu einer stärkeren Meisterung von Udana Vayu. Letztlich kannst du deine Tiefe der Meditation auch daran messen, inwieweit du nicht mehr berührt wirst, nicht mehr versinkst im Wasser. Der Alltag ist manchmal so, dass du das Gefühl hast, zu ertrinken. Wenn du regelmäßig meditierst, dann sollte dir das nicht mehr passieren. Wenn du das Gefühl hast, im Alltag zu ertrinken, dann müsstest du vielleicht deine Meditation etwas stärken oder deine geistige Einstellung ändern oder dich vielleicht auch mal wieder häufiger zurückziehen. Nimm dir vor, in nächster Zeit wieder häufiger zu praktizieren. Schon die Tatsache, dass du weißt, dass du demnächst wieder mehr praktizieren wirst, wird dir viel Kraft geben. „Von Schmutz nicht berührt zu werden“: Es kann immer wieder Menschen geben, die dir Probleme bereiten. Es gibt alle möglichen Sachen, die dir schwierig erscheinen. Wenn du das Gefühl hast, dass du vom Schmutz des Alltags zu sehr berührt wirst, dann lerne, dich mit Meditation über das Ganze zu erheben. Es gibt Menschen, die über andere herziehen und keine freundliche Kommunikation pflegen. Mit Meditation kannst du zum einen lernen, dich nicht auf diese Ebene einzulassen, und zum anderen, dich nicht davon berühren zu lassen. Trage nicht selbst zum Schmutz dieser zwischenmenschlichen Kommunikation bei. Lerne, nicht davon berührt zu werden. All das gehört zur Meisterung von Udana Vayu. Deine Meditation wird sich ganz von selbst vertiefen, wenn du bewusst daran arbeitest, nicht von den Giftpfeilen anderer berührt zu werden. Lokah Samastah Sukhino Bhavantu - Mögen alle Wesen Glück und Harmonie erfahren. Hari Om Tat Sat Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga-Vorträge als mp3
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Om Namah Shivaya. Herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute spreche ich weiter über die Udana Vayu, also über Patanjalis Yoga Sutra, 3. Kapitel, 40. Vers.

Ein weiterer Faktor, mit dem du Udana Vayu meistern kannst, ist Schweigen. Schweigen ist etwas Wichtiges in der bewussten Praxis. Es geht nicht nur um das Schweigen mit Worten, sondern darum, täglich eine Weile auf Kommunikation insgesamt verzichten. Sprechen ist wichtig, Kommunizieren ist wichtig, aber es braucht auch einen Ausgleich. Die ganze Welt besteht letztlich aus Zyklen. Es gibt Sommer und Winter. Es gibt Tag und es gibt Nacht. Und es gibt Essen und Verdauen. Genauso gibt es Kommunizieren und den Rückzug aus der Kommunikation.

Ich empfehle dir, einmal die Woche ein paar Stunden lang mit niemandem zu kommunizieren. Weder mit Worten, noch über E-Mail, noch über sonstige Internetmöglichkeiten. Ziehe dich einmal die Woche ein paar Stunden zurück, sei allein mit dir selbst. Das kann etwas sehr Heilendes und Regenerierendes sein. Einmal im halben Jahr ziehe dich für ein paar Tage zurück, wenn es dir möglich ist. Das geht vielleicht nicht, wenn du junge Kinder hast. Vielleicht auch nicht in bestimmten Beziehungen. Aber in den meisten Fällen ist es möglich, dass du sagst: „Ein paar Tage lang ziehe ich mich vom normalen Alltag zurück. Ich schweige.“
Bei Yoga Vidya haben wir die verschiedensten Schweigeseminare. Hier oder auch bei (fast) jedem anderen Seminar kannst du schweigen üben. Du kannst darum bitten, dass du ein Schweigeschild bekommst und dich dann ein, zwei, drei Tage zurückziehen, um zu schweigen. Dieses Schweigen und das Zurückziehen von jeglicher Kommunikation - normalerweise nicht länger als fünf Tage - ist etwas Gutes, um dein Udana Vayu zu regenerieren. Ich habe auch eine Theorie, warum Menschen heutzutage immer mehr in die Depression fallen. Meine Theorie ist, dass Menschen nicht ausreichend ihr Udana Vayu regenerieren. Udana Vayu wird von vielen Menschen missbraucht. Wenn du täglich Tiefenentspannung übst, wird Udana Vaya regeneriert. Wenn du täglich meditierst, wenn du auf deine Sprache achtest und wenn du dir auch Zeit nimmst, um Udana Vayu dadurch zu regenerieren und zu sublimieren, dass du schweigst und zwischenmenschliche Kommunikation aussetzt, stärkst du Udana Vayu. Wenn du das nicht tust, wirst du zuerst nervös und unruhig, dann kommen Ängste und schließlich irgendwann das Burnout und in die Depression.

Du selbst kannst diese Abwärtsspirale an jedem Punkt stoppen. Vor allem, wenn du in den ersten Phasen bist, dann geht das relativ leicht. Wenn du merkst, dass dir alles zuviel wird und dass die zwischenmenschliche Kommunikation anstrengend wird, dann nimm dir Zeit, um zu schweigen. Schweige einen halben Tag oder ziehe dich ein Wochenende lang vom Alltag zurück. Mache zum Beispiel ein Seminar bei Yoga Vidya mit oder stelle dir selbst dein Yogaprogramm zusammen. Das kann in deiner Stadt sein, in deinem Zuhause, es kann sein, dass du irgendwo anders hinfährst. Ziehe dich eine Weile zurück. Aber sein auch vorsichtig. Wenn du schon in einem deprimierten Gemütszustand bist, dann ist ein langfristiges Zurückziehen nicht mehr hilfreich. Das, was in den Anfangsstadien gut wäre, kann in einem fortgeschritteneren Stadium genau das Falsche sein. Dann ist Stimulation von außen wichtig. Dann ist es wichtig, wieder zu schauen: „Wo ist das Feuer in mir? Wo brennt meine Leidenschaft? Wie komme ich wieder zu meinen Kräften? Wie komme ich wieder zu meinen Enthusiasmus hin?“

Noch mal zusammenfassend zu Udana Vayu: Erstens: übe tägliche Tiefenentspannung. Zweitens: Übe tägliche Meditation. Drittens: achte auf deine Worte. Viertens: nimm dir auch Momente, wo du auf zwischenmenschliche Kommunikation verzichtest, insbesondere auf Sprechen.
Ich wünsche dir auf diese Weise immer wieder Regeneration von Udana Vayu und damit auchdie Kraft, freundlich, enthusiastisch und fröhlich beschwingt mit anderen Menschen zu kommunizieren und auch deine inneren Kommunikationsprozesse harmonisch zu gestalten. Lokah Samastah Sukhino Bhavantu: Mögen alle Wesen glücklich sein.

Hari Om Tat Sat

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Om Namah Shivaya. Herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Ich bin dabei, Tipps zur Meisterung von Udana Vayu zu geben. Die letzten Male ging es um Tiefenentspannung und Meditation. Heute geht es um das Sprechen. Die Sprache ist die wichtigste Form der zwischenmenschlichen Kommunikation. Zwar gibt Patanjali eine Menge Tipps, wie du dich in andere hineinversetzen und eine intuitive Verbindung aufnehmen kannst. Zwar ist im modernen Zeitalter vieles über Internet möglich und über E-Mails und über Blogs und Foren und Communitys. Dennoch, die wichtigste zwischenmenschliche Kommunikation ist die persönliche Kommunikation mit anderen. Und Udana Vayu zu meistern, heißt auch, dass du in dieser zwischenmenschlichen Kommunikation sehr bewusst bist. Achte auf die Worte, die du verwendest. Es hat sich eingebürgert, dass viele Menschen eine tamasige Sprache benutzen, in der sie sogar Fäkalien in den Mund nehmen. Worte haben Kräfte und Einfluss. Meiner Meinung nach ist es so was wie Sprachhygiene, auf eine gute, friedvolle und sattwige Sprache zu achten. Achte immer genau darauf, welche Worte du verwendest. Achte insbesondere darauf, welche Affirmationen und Suggestionen die an andere weiter gibst, zum Beispiel an deine Kindern. Welche Affirmationen gibst du deinem Partner, deiner Partnerin? Welche gibst du deinen Kollegen und Kolleginnen, deinen Schülern und deinen Kollegen? Achte darauf, dass deine Sprache so ist, dass sie für andere auch inspirierend ist. Lass deine Sprache jeden Tag etwas freundlicher und inspirierender werden. Es gibt alte Sprichwörter, die man interessanterweise sowohl bei Platon findet, als auch in der Manu-Smriti und im Koran. Von Sokrates ist ein Dialog mit einem Schüler überliefert. Ein Mann wollte gerade etwas zu Sokrates sagen, da sagte Sokrates: „Halt! Bevor du etwas sagst, hast du schon überprüft, ob es wahr ist? Und wenn es wahr ist, dann überprüfe, ist es etwas Hilfreiches, etwas Freundliches, Nützliches? Und als drittes: ist es notwendig? Nur dann, wenn es wahr ist, wenn es freundlich, nützlich und notwendig ist, dann sprich es.“ Wenn du etwas sagst, sollte es wahr sein. Wenn du etwas sagst, sollte es nicht verletzend sein, sondern aus Liebe gesprochen werden. Und es sollte in diesem Sinne auch nötig sein. Wenn du so bewusst mit deiner Sprache umgehst, dann hilft dir das für dein Udana Vayu. Natürlich sollten diese hohen Ansprüche an Kommunikation nicht dazu führen, dass du gar nichts mehr sagst. Nützlich ist auch einfach, mit Menschen zu sprechen, um über Kommunikation Kontakt aufzunehmen. Humor ist etwas Hilfreiches und Wichtiges. Achte aber auf die Kraft deiner Worte. Nutze dein Udana Vayu auf positive Weise. Meistere es im Sinne des Mantras Lokah Samastah Sukhino Bhavantu - Mögen alle Wesen glücklich sein. Hari Om Tat Sat Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga-Vorträge als mp3
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Om Namah Shivaya. Herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Ich spreche im Moment über die Meisterung von Udana Vayu. Darum geht es in Patanjalis Yoga Sutra, 3. Kapitel, 40. Vers. Neben Tiefenentspannung, über die ich gestern gesprochen habe, gibt es noch eine weitere Weise, Udana Vayu zu meistern. Das ist regelmäßige Meditation. Meditation hilft auch, Udana Vayu zu harmonisieren. Darum empfehle ich dir, täglich mindestens 20 Minuten zu meditieren. Auch fünf Minuten Meditation am Tag sind nützlich. Das bringt in jedem Fall sehr viel mehr als nichts. Aber wenn du zwanzig Minuten jeden Tag meditierst, dann hast du eine sehr gute Grundlage für deine spirituelle Praxis und eine gute Grundlage für einen schönen Tag. Du führst deinen Geist jeden Tag immer wieder dazu, dass er sich von Gott berührt fühlt. Jeden Tag kommst du zur Ruhe. Jeden Tag bekommst du Zugang zur Inspiration. Es ist wichtig, tatsächlich täglich zu meditieren, also nicht ständig einen Tag auszulassen. Natürlich sind sechs Tage Meditation besser als fünf Tage, und zweimal Meditation in der Woche ist besser als gar nicht. Aber um wirklich auf dem spirituellen Weg voranzukommen, um durch die verschiedenen Prozesse hindurchzugehen, ist es wichtig, täglich zu meditieren. Bei Asanas kann es auch mal hilfreich sein, einmal die Woche auszusetzen oder sie sehr sanft zu üben. Das gleiche kann für Pranayama gelten. Wichtiger als tägliches Pranayama, ist tägliche Meditation. Und noch ein weiterer Tipp: Es ist gut, jeden Tag zwanzig Minuten zu meditieren und einmal die Woche mehr zu meditieren. Also angenommen, du meditierst täglich zwanzig Minuten, dann meditiere einmal die Woche dreißig oder vierzig Minuten. Angenommen, du meditierst einmal die Woche eine halbe Stunde lang, dann meditiere einmal die Woche fünfundvierzig oder sechzig Minuten lang. Und angenommen, du meditierst sogar täglich sechzig Minuten lang, dann meditiere einmal die Woche zwei Stunden lang. Du kannst das entweder am Stück machen oder du kannst die Meditationssitzungen auseinander ziehen. Du kannst auch sagen: „Normalerweise meditiere ich täglich zwanzig Minuten, einmal die Woche meditiere ich zweimal zwanzig Minuten.“ Ich halte auch viel davon, nicht nur einmal die Woche zweimal zu meditieren, sondern einmal die Woche länger zu meditieren als sonst. Das gibt deiner Meditation eine neue Tiefe, eine neue Stärke und du merkst, dass du spirituellen Fortschritt machst. Hari Om Tat Sat Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga-Vorträge als mp3
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Om Namah Shivaya. Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen!
Heute noch einmal mit der Yoga Sutra, 3. Kapitel, 40. Vers: Durch Meisterung des Udana entsteht die Fähigkeit, nicht von Wasser, Schmutz, Dornen usw. berührt zu werden, sowie Levitation.

Patanjali spricht hier über die Meisterung von Udana Vayu. Udana Vayu, die Kraft der Kommunikation und des Luft Elements, ist in unserer heutigen Zeit noch wichtiger als früher, weil viele Menschen unter stressbedingten Krankheiten leiden. Udana Vayu ist auch die Energie hinter dem Nervensystem.Das Nervensystem kann durch verschiedene Stressformen, durch Ablenkung und Unruhe durcheinandergeschüttelt werden. Darum ist es wichtig, Udana Vayu zu meistern. Wie geht das? Zum einen mit Tiefenentspannung. Ich empfehle daher, dass du täglich Tiefenentspannung übst, vor allem, wenn du einen stressreichen Tag hast. Du kannst die Tiefenentspannung morgens zusammen mit den Asanas üben. Oder in der Mittagspause, das empfehle ich übrigens ganz besonders.

Leider sind nicht alle Arbeitswelten so, dass es möglich ist, aber idealerweise machst du zwischen 13:00 und 15:00 Uhr zehn bis fünfzehn Minuten Tiefenentspannung. Du kannst die Tiefenentspannung auch im Sitzen machen. Natürlich geht es am besten im Liegen, aber wenn das nicht geht, dann kannst du es auch im Sitzen machen, entweder gerade auf einem Stuhl oder auf einer Couch oder auf deinem Bürositz.
Du kannst die Unterarme auf die Oberschenkel abstützen und den Kopf hängen lassen, das ist die klassische Droschkenkutscherhaltung. Unter den Yoga Vidya Übungspodcasts findest du eine ganze Reihe von Tiefenentspannungstechniken, die du sowohl im Sitzen als auch im Liegen üben kannst.

Ich kann dir nur empfehlen, mache eine solche Tiefenentspannung. Du kannst sie auch abends machen, zum Beispiel, wenn du von der Arbeit kommst oder bevor du zu Yogastunden gehst. Wenn du nach einem anstrengenden Tag vor dem Abend eine zehnminütige Tiefenentspannung machst, dann bist du frisch und erholt und kannst – was auch immer du abends machst –mit neuer Kraft und Enthusiasmus tun.

Viele Menschen machen das nicht. Wenn sie nach Hause kommen, sind sie mürrisch zu ihren Mitmenschen, setzen sich vielleicht vor den Fernseher oder stopfen alles Mögliche in sich hinein und brauchen eine halbe bis eine Stunde, bis sie wieder halbwegs ansprechbar sind. Wenn du stattdessen zehn Minuten Tiefenentspannung machst, fühlst du dich gleich wieder wohl und voller Enthusiasmus. Wenn du etwas müde vom Tag nach Hause kommst und abends die Asanas machen willst, aber zu müde dafür bist, dann empfehle ich dir, die Tiefenentspannung zu Anfang der Asanas zu üben. Zum Schluss, nach der letzten Asana, mache eine Minute Kurzentspannung. Das reicht auch schon aus. Spätestens wenn du einschläfst, solltest du die Tiefenentspannung machen. Wenn du über die Tiefenentspannung einschläfst, dann wird der Schlaf viel schöner werden und viel tiefer und du bist am nächsten Tag viel erholter.

So wünsche ich dir eine gute Entspannung!

Hari Om Tat Sat

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Om Namah Shivaya. Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute mir der Yoga Sutra, 3. Kapitel, 40. Vers: Durch Meisterung des Udana entsteht die Fähigkeit, nicht von Wasser, Schmutz, Dornen etc. berührt zu werden, sowie Levitation.

Patanjali beschreibt hier die Meisterung des Udana. Im Hatha und Kundalini Yoga wie auch im Vedanta System wird von fünf Prana Vayus gesprochen. Das sind: Prana Vayu, Apana Vayu, Udana Vayu, Samana Vayu und Vyana Vayu, die fünf Manifestationen von Prana, der Lebensenergie, welche den Organismus steuern.
Prana Vayu steuert die Atmung und den Überlebensimpuls. Es steht in Verbindung mit dem lebendigen Austausch des Luftelements. Apana Vayu steuert die Ausscheidung, die Fortpflanzung und die Sexualität. Es gehört auch zur Kreativität und steht in Verbindung mit dem Wasserelement, manchmal auch mit dem Erdelement. Samana Vayu steuert die Verdauung. Es steht in Verbindung mit dem Feuerelement. Dann gibt es noch Vyana Vayu, die Energie hinter dem Kreislauf, hinter der Bewegung, das das Herz-Kreislaufsystem und auch das Muskel-Skelettsystem versorgt. Und schließlich gibt es Udana Vayu. Darüber spricht Patanjali hier im 40. Vers.

Udana Vayu ist die Energie des Nervensystems und der Kommunikation. Dabei geht es hier um die Kommunikation sowohl innerhalb als auch außerhalb des Körpers. Von Udana Vayu heißt es, dass es seinen Sitz in der Kehle hat. Es steht deshalb in Verbindung mit dem Sprechen und der Kommunikation mit anderen Menschen. Bei Udana Vayu geht es aber auch um die Kommunikation innerhalb des Körpers und um das Nervensystem. Es steht in Verbindung mit dem Luftelement und gehört damit – aus ayurvedischer Sicht - zum Vata-Prinzip.

Im weiteren Sinne sind alle fünf Prana Vayus Manifestationen vom Vata-Prinzip, aber im engeren Sinne betrifft das vor allem Udana Vayu. Kommunikation, Verbindung, Ideenreichtum - Wenn Udana Vayu gestört ist, werden all diese Fähigkeiten beeinträchtigt. Der Mensch ist nervös, er kann nicht richtig schlafen, hat die verschiedensten Ängste. Es gibt auch körperliche Probleme, die typisch für eine Störung von Udana Vayu sind. Schlafstörungen und innere Unruhe sind zwei davon. Unsere moderne Welt eine ziemliche Vata-Welt, und bei vielen Menschen ist deshalb Udana Vayu gestört. Letztlich kann man sagen, dass viele Stresskrankheiten auf Udana-Vayu-Problemen beruhen und damit natürlich auch auf Vata-Problemen. Es gilt also, Udana Vaya, die Vata-Energie in Harmonie zu bringen.

Wie das geht, darüber werde ich beim nächsten Mal sprechen.
Ich wünsche dir einen schönen Tag! Hari Om Tat Sat

Hari Om Tat Sat

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Sieh die Welt aus den Augen eines anderen

Om Namah Shivaya und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! In der Yoga Sutra, 3. Kapitel, 39. Vers sagt Patanjali: Ist die Ursache der Bindung gelockert und sind die Kanäle bekannt, so kann der Geist in den Körper eines anderen eintreten.

Diesen Vers kann man auf verschiedenen Ebenen interpretieren. Ich will ihn hier auf eine praktische Ebene holen. Ist die Ursache der Bindung gelockert und sind die Kanäle bekannt, dann wirst du in der Lage sein, dich in einen anderen hinein zu versetzen. Wenn du selbst zu sehr in deinen eigenen Geist schwelgst, wenn du nur über dich selbst nachdenkst, wenn du an dich selbst verhaftet bist, dann ist es schwierig für dich, einen anderen Menschen zu verstehen. Patanjali gibt dir verschiedene Tipps, wie du das an dir selbst beobachten kannst. Zu Svadhyaya, diesem Selbststudium, gehören zu einem die wichtigen Aspekte des Kriya Yogas, zum anderen die Niyamas. Wenn du die Unterscheidung zwischen dem Selbst und dem Nicht-Selbst übst und wenn du lernst, dass nicht jeder die Welt so sieht wie du, dann kannst du dich leichter in andere hineinversetzen.

Die meisten Menschen sehen andere durch die eigene Brille, ohne es zu merken. Die eigene Brille ganz abzulegen, ist auch so gut wie unmöglich. Das kann vielleicht ein selbstverwirklichter Meister, aber im Alltag ist das recht schwierig. Trotzdem kannst du erkennen, was deine normale Brille ist. Und du kannst immer mehr probieren, diese Brille etwas abzulegen. Du kannst üben, die Welt aus den Augen eines anderen zu sehen. Du kannst erkennen, dass es verschiedene Weisen gibt, die Wirklichkeit zu sehen. Wenn du das erkennst, dann hast du einen wichtigen Schritt gemacht, um andere Menschen zu verstehen.

Patanjali spricht hier außerdem von „bekannten Kanälen“. Kanäle sind Möglichkeiten, über die du mit anderen Menschen in Kontakt treten kannst. Kommunikation ist so ein Kanal. Es ist wichtig, mit anderen Menschen zu sprechen. Du solltest nicht zuviel Urteile und Annahmen über einen anderen Menschen treffen, ohne mit ihnen zu sprechen. Hier sind aber auch noch andere Kanäle gemeint. Du findest sie, indem du dich auf die Gedanken und Worte eines anderen Menschen konzentrierst und den anderen von deinem Herzen her erspürst. Dann entwickelst du ein Verständnis für den anderen, das weiter geht als die übliche Kommunikation. Lerne, dich in andere hineinzuversetzen. Lerne, von dir selbst zu abstrahieren. Lerne, deine eigene Brille immer mehr abzusetzen. Dann wirst du uneigennützige, bedingungslose Liebe empfinden können. Dies ist etwas sehr Freudevolles. Es ist ein großes Abenteuer und letztlich ist es sowohl eine Voraussetzung für spirituelle Entwicklung, als auch eine Folge von spiritueller Entwicklung.

Om Shanti. Hari Om Tat Sat

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Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute mit der Yoga Sutra, 3. Kapitel, 38. Vers: Für Samadhi sind diese Fähigkeiten Hindernisse. Für den nach außen Gerichteten sind sie übernatürliche Kräfte.

Patanjali hat im vorigen Vers über intuitives Hören, Fühlen, Sehen, Schmecken und Riechen gesprochen. Er hat auch über außergewöhnliche Fähigkeiten, Vibhuti Siddhis genannt, gesprochen und dir auch Tipps gegeben, wie du diese entwickeln kannst.

Hier sagt er aber auch, dass diese Fähigkeiten Hindernisse werden können. - Nämlich dann, wenn du dir etwas darauf einbildest, wenn dadurch dein Ego wächst, wenn du auf diese Weise die Außenwelt manipulierst. Die intuitiven Fähigkeiten können auch zu Hindernissen werden, wenn du sie ohne Viveka – Unterscheidungskraft - befolgst. Auch Intuition kann dich in die Irre führen. Innere Stimmen müssen nicht immer die Stimmen von höheren Wesen sein, es können auch Stimmen von erdgebundenen Geistern sein, und auch dein eigener Geist kann in dir eine innere Stimme erzeugen.

Schizophrenie ist eine psychiatrische Krankheit, bei der Menschen Stimmen hören. Deshalb gilt es, ein gesundes Unterscheidungsvermögen zu üben und die Fähigkeiten immer zum Wohl anderer einzusetzen. Wenn du das tust, dann spricht nichts dagegen, sie auch zu nutzen. Aber sei vorsichtig, denn diese besonderen Kräfte geben dir auch eine besondere Macht. Du musst sehr verantwortungsbewusst damit umgehen. Nicht umsonst beschreibt Patanjali im zweiten Kapitel die Yamas und die Niyamas. Nicht umsonst geht er immer wieder auf Maitri Bhavana ein, auf Mitgefühl, auf Liebe.

Wenn du die besonderen Fähigkeiten, die Patanjali im 3. Kapitel beschreibt, zum Wohl anderer einsetzt, wenn du dich dabei bescheiden fühlst und sie im Sinne des uneigennützigen Dienens als Instrument in den Händen Gottes nutzt, dann kannst du sicher sein, dass du mit deinen Fähigkeiten richtig umgehst. Nutze diese Kräfte nicht, um andere zu beeindrucken. Nutze sie, um anderen zu helfen, um zu dienen, um herauszufinden, was deine Aufgabe ist. Auf diese Weise kannst du dein Karma, deine Aufgaben in diesem Leben erledigen.
Ich wünsche dir dabei viel Freude und Inspiration!

Hari Om Tat Sat

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