Erinnerungslücke nach Yoga

Hallo ihr Lieben, ich brauche ganz dringend Eure Hilfe. Ein Teilnehmer meines Yogakurses hatte nach der letzten Yogastunde einen total Blackout. Er hat ganz normal an der Yogastunde teilgenommen, hat sich dann verabschiedet und ist gegangen. Am nächsten Tag hat er mir mitgeteilt, dass er sich ab dem Zeitpunkt der Schlußentspannung an nichts mehr erinnern konnte. Die Erinnerungslücke erstreckt sich auf die Zeitspanne von ungefähr 2 Stunden. Danach sei wieder alles normal gewesen. Er war beim Arzt, dieser konnte aber nichts feststellen. Es liegt allerdings die Vermutung nahe, dass es am Yoga lag weil es direkt nach der Y-Stunde aufgetreten ist. Ich muss dazu sagen, dass es sich bei dem Teilnehmer um einen älteren Mann von ca. 70J. handelt. Er hat seit seiner Kindheit einen Rundrücken, hat aber früher schon jahrelang Yoga praktiziert und es hat ihm bisher immer gut getan (er hat bei mir schon an ca. 12 Stunden teilgenommen). Kann irgendein Zusammenhang bestehen zwischen den Asanas und dem Blackout. (ich dachte schon, dass evtl. beim Schulterstand etwas eingeklemmt wurde, aber dann hätte er das doch spüren müssen, oder?). Bitte, bitte teilt mir Eure Meinungen / Erfahrungen mit, das würde mir sehr helfen. Vielen Dank! Rosi

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  • Ohne den Sachverhalt jetzt überspannen zu wollen, enthält Beatrix' Beitrag meiner Ansicht nach einen höchst interessanten, überdenkenswerten Ansatz. Es scheint zumindest nicht völlig unmöglich, dass aufgrund der tiefen Entspannungsmöglichkeiten im Yoga Zugänge zu längst psychisch "vergrabenen" Konflikten oder früheren psychotraumatologischen Belastungserlebnissen, wie beispielsweise von Beatrix angedeuteten Kriegsereignissen, wieder "geöffnet" werden, wobei die menschliche "Natur" zum Schutz vor direkter Konfrontation mit den Erinnerungs-Ereignissen u.a. mit partieller Amnesie, also teilweisem Gedächtnisverlust bezüglich dieser Erinnerungen reagiert...

    Allen ein gesundes Leben
    Om shantih
    Detlef
  • hallo rosi,

    ich denke auch, dass kann durch alles mögliche verursacht sein. schulterstand wäre ich auch vorsichtig, so wie d. geschrieben hat.
    ich denke an noch was anderes: manchmal wird durch yoga und die anschliessend stattfindende entspannungsfase auch was ausgelöst auf der psychischen ebene, und geistig abwesend ,ne zeitliche lücke von 2 stunden, ist meiner meinung ganz schön lange.
    hat dein klient denn den 2ten weltkrieg miterlebt?
    ich find es immer wichtig zu sagen, dass man in der entspannungsfase die augen auflassen kann, wenn man sich erden muss, weil man z.B. unter depressionen,ängsten oder sonst was leidet. is ne möglichkeit sich im hier und jetzt zu verankern, wenn's zuviel wird und wenn man es denn braucht.
    meine meinung

    lg beatrix mainz
  • Eine naheliegende Möglichkeit ist, dass der Mann nach der Entspannungsübung für 2 Stunden in einen höheren Bewusstseinszustand eingetreten ist. Beim Herabfallen in einen niedrigen Bewusstseinszustand bleibt die Erinnerung des Menschen an das Sein in dem Höheren Bewusstseinszustand aus. Er wäre dann also nach den 2 Stunden wieder eingeschlafen.
    Doch ein Mensch kann nicht durch sich selbst erwachen ....
  • Om namah shivaya Rosi

    Direkt erlebt habe ich noch keine solche Beeinträchtigung des Erinnerungsvermögens im Zusammenhang mit Yoga. Deshalb versuche ich hier einmal einen logisch nachvollziehbaren Erklärungsansatz.
    Der beschriebene Vorgang kann grundsätzlich biologisch, neurologisch, psychologisch oder kombiniert eine Menge von Ursachen haben, sogar solche die mit der Yoga-Stunde nichts zu tun haben. Doch spricht die zeitliche Nähe der amnestischen (das Erinnerungsvermögen betreffenden) Beeinträchtigung für einen möglichen Zusammenhang.
    Ich persönlich wäre bei älteren Mitbürgern deren gesundheitliche Vorgeschichte ich nicht kenne, und nicht nur bei diesen, beispielsweise Vorsichtig mit der Ausführung bzw. dem Ausführenlassen von Umkehrstellungen, die eine nicht unerhebliche Blutzufuhr zum und angehobenen Blutdruck im Kopf verursachen. Hat der Betroffene nun bislang unerkannte vaskuläre (gefäßmäßige) Verengungen im kleinsten und mittelgroßen Teil derer Gefäße des Kopfes, die übrigens auch unmerkliche "Mikro-Schlaganfälle" verursachen können, welche meist erst bei anderen Gelegenheiten spezifischer Untersuchungen erkannt werden, und liegen diese auch noch in für die Erinnerung zuständigen Hirnarrealen oder deren "funktionstechnisch" verbundenem Umfeld, so würde ich die Möglichkeit einer derartigen kurzfristigen Erinnerungslücke in Form einer anterograden Amnesie (Erinnerungsverlust für einen Zeitraum nach dem schädigenden Ereignis, davon ausgegangen, dass die Übungen damit zu tun haben) durch die Ausführung von Umkehrstellungen, insbesondere des Kopfstands, Schulterstands etc., nicht grundsätzlich ausschließen.

    Schädigende Veränderungen neurologischer Natur, mit erst nachfolgend spürbaren Auswirkungen, welcher Art auch immer, muss man nicht zwingend gleich im Augenblick der eigentlichen Schädigung wahrnehmen, insbesondere dann nicht, wenn, wie im Fall Schulterstand die Übung für bestimmte Personenkreise durch die damit verbundene "Nackenbelastung" durch Dehnung schon mit erheblichen Anstrengungen verbunden ist... Ein Grund den Schülern beim Schulterstand und noch wichtiger beim Pflug beizubringen auf keinen Fall während der Übung den Kopf in irgendeiner Form seitlich zu drehen, um beispielsweise zur Seite zu schauen...

    Ich hoffe ein paar nachdenkenswerte Anregungen gegeben zu haben, auch wenn diese in Bezug auf das konkrete Problem nur Vermutungen darstellen können.

    Allen ein gesundes Leben
    Om shantih
    Detlef
    • Lieber Detlef,

      ich danke Dir ganz herzlich für Deine Ausführungen.

      Rosi
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