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  • An meine Lieblingsabteilung Prokrastination – Hari Om, liebe Yoga-Freunde,

    Ich hoffe, es geht Euch allen sehr gut!!!

    Hier unten gibt es jetzt einen Auszug aus einer weiteren Geschichte zur Aufklärung, was Prokrastination ist - es geht um Benni - verschenkt Benni sein Leben? Die bereits von Euch geschilderten Geschichten zeigen: Man kann das Steuer in die Hand nehmen, herumreißen, wenn notwendig, aber am besten nicht herumreißen, sondern sachte das Steuerrad zurückdrehen, Schritt für Schritt vorgehen.

    Den Rückweg antreten heißt: Das eigene Leben führen und sich nicht von ihm – dem Leben –führen lassen, es kann einen auch irgendwohin zerren, wo man gar nicht hinwill, auf Irrwege leiten, in Untiefen hinunterziehen, wie es auch bei der Prokrastination der Fall sein kann. LEBENSFÜHRUNG neu lernen – das wäre wohl die Stelle, an der Yogatherapie ansetzen könnte; Freude am Akt der LebensFÜHRUNG entwickeln, so wie es in Euren Beispielen so anschaulich vorgemacht wird, wo man sieht: Man kann ja auch eine regelrechte Lust entwickeln daran, Dinge sofort zu tun!

    Wie übt man das nun im Yoga? Macht man eigentlich sowieso, nicht wahr? Der reine Yoga könnte eigentlich reichen - wenn Schulterstand angesagt wird, dann wird JETZT Schulterstand geübt, Yoga heißt #jetzt# - „Jetzt wird Yoga geübt“, so lautet Yoga Sutra Nr. 1 von Patanjali.

    Nun, ich habe keine Ahnung, aber es gibt sicherlich eine Menge weiterer/anderer Übungsmöglichkeiten, die man dem Yoga zufügen könnte, da sind besonders die Psychotherapeuten unter Euch gebeten, in ihrem Wissens- und Erfahrungsschatz zu graben. Vielleicht gibt es beim Yoga-Kongress am 13.11. ja auch ein paar Anregungen dazu, ich bin gespannt.

    Om Namo Narayanaya

    Alles Liebe, lasst Euch den Herbstwind um die Ohren sausen und versucht dabei, ein Mandala zu legen mit den letzten bunten Blättern *g*, Devaki
    P.S.: Werde mir Mühe geben, auf dieser Seite nicht weiter (so sehr) zu prokrastinieren (!)
    • Die Faulheit

      Fleiß und Arbeit lob ich nicht.
      Fleiß und Arbeit lob ein Bauer.
      Ja, der Bauer selber spricht,
      Fleiß und Arbeit wird ihm sauer.
      Faul zu sein, sei meine Pflicht;
      Diese Pflicht ermüdet nicht.

      Bruder, laß das Buch voll Staub.
      Willst du länger mit ihm wachen?
      Morgen bist du selber Staub!
      Laß uns faul in allen Sachen,
      Nur nicht faul zu Lieb und Wein,
      Nur nicht faul zur Faulheit sein.

      Gotthold Ephraim Lessing
  • Ich lese ständig ProKastration. Das Wort erzeugt in mir ... ähm ... Hinderniserfahrungen hoch zehn. Meine Mama hat das früher Aufschieberitis genannt. Dieses pathologische Verhalten ist mir ein treuer Weg seit meiner Kindheit. Nur die Fremdwirkung ist oft eine andere. Meine Mutter meckert jedenfalls nicht mehr so oft. Andere sehen mich gar als Vorbild. Beispiel? Bevor ich zu Hause rumsitze und gar nichts mache meditiere ich lieber. Oder übe mich in anderem Yoga. Beim Zahnarzt bin ich regelmässig. Triathlon, Marathon und Arbeit. Toll. Mittlerweile schaffe ich es Prokrastination in neuem Niveau zu betreiben: immer noch unfähig den Müll runterzubringen. Meine Reaktion darauf: Ich hab mir eine Extra große Mülltonne besorgt. Ich musste dafür Extra meine Spüle umbauen. Damit die Tonne reinpasst. Mittels ausgefeilter Anpresstechnik gelingt es mir so Zeit bis zum Transport herauszuschinden.

    Als ich noch beim Bund auf einem Lehrgang war lernte ich einen Kameraden kennen der beim KSK war. Dieser toughe Herr hatte viel auf dem Kasten gehabt. Unter anderem Stage Moniteur des Techniques Commando Lehrgang oder Stage d'Aguerrissement En Forêt Equatoriale bei der Legion im Dschungel. Da war er natürlich im Spessart der King. Ich hab ihn mal gefragt warum er sich das alles eigentlich antut? "Och, ich hatte Angst zu Hause auf dem Sofa zu verenden. Früher hab ich mich nie was zu Ende gebracht." So kann es laufen. Jetzt räuchert aus Angst vor Aufschieberitis in A-Stan Höhlen aus.
    • Om Namah Shivaya

      Liebe Yoga-Freunde,

      Eure Beiträge sind faszinierend, sage später noch etwas dazu, ist schon vorbereitet, aber noch nicht abflugbereit :-)) na, nach was klingt denn das??!

      Hier jetzt erst mal dies zur Erbauung - Wissenswertes zum Thema von kompetenter Stelle:


      Was du heute kannst besorgen . . .

      GEOKOSMOS

      Kuriose Wissenschaft

      Dr. Piers Steel, Wirtschaftsprofessor an der Universität Calgary, erklärt mit einer mathematischen Formel, weshalb wir Dinge aufschieben

      Professor Steel, nach zehn Jahren Kuriose Wissenschaft Forschungsarbeit veröffentlichen Sie nun ein Buch über Ihre Theorie des Aufschiebens, der "Prokrastination".

      Warum hat das so lange gedauert?

      Erstens braucht es eine Weile, bis man die gesamte Forschung zu einem Thema gesichtet hat. Zweitens: Ich habe aufgeschoben.

      Sie haben eine Gleichung für das Phänomen entwickelt: U = E x V geteilt durch I x D. Was unterscheidet Ihre Formel von früheren Theorien?

      Die gehen davon aus, dass Aufschieben auf Ängstlichkeit oder Perfektionismus beruht.

      Doch alles deutet darauf hin, dass Perfektionisten weniger aufschieben als andere. Was Ängstlichkeit betrifft, kann sie genauso hilfreich wie hinderlich sein. Manche bringt sie dazu, früher mit der Arbeit anzufangen, während sie bei anderen dafür sorgt, dass sie Dinge vertagen. Die wahre Ursache für das Aufschieben ist jedoch Impulsivität. Alle Entscheidungen, etwas zu tun, beruhen auf der Erwartung - in meiner Gleichung E -, dass wir eine Belohnung erhalten, und auf dem Wert (V), den wir dieser Belohnung beimessen.

      Der Wert verringert sich je nachdem, wie lange wir auf sie warten müssen (D), und wie impulsiv, also sensibel für Verzögerungen wir sind (I). Daraus resultiert die Stärke der Motivation (U), die Aufgabe zu vollenden.

      Sie haben festgestellt, dass chronisches Aufschieben sich nicht nur in Stress und schlaflosen Nächten niederschlägt.

      Aufschieber sind weniger gesund, weniger wohlhabend, weniger glücklich und - wenn gläubig - auch spirituell belastet, unabhängig davon, welcher Religion sie angehören.

      Denn ob Buddhismus, Islam, Christentum - das Aufschieben verurteilen alle.

      Lässt sich chronisches Aufschieben überhaupt kurieren?

      Es gibt etwa ein Dutzend Techniken, die funktionieren. Ein paar davon bewerte ich auf meiner Website www.procrastinus.com.
      (Geo Nr. 7 vom 01.07.2009, Seite 18)

      ===
  • Om namah shivaya

    ICH BIN SO FAUL, DASS ICH GANZ FLEISSIG ARBEITE, UM WIEDER FAUL SEIN ZU KÖNNEN !


    Shivaya namah om

    Klaus

    • Liebe Devaki Erika-Ha


      Lange Jahre war ich ein eingefleischter Prokrastinator (it. procrastinatore).

      Seit ich mich überwiegend vegetarisch ernähre (Rohkost, wenig tierisches Eiweiß, selten Fleisch, täglich ein Glas Bio-Rotwein) und mich dreimal ein bis zwei Stunden an der frischen Luft bewege (Nordic Walking mit meinem Schäferhund, mit dem Fahrrad einkaufen und zum Training) kenne ich die Aufschieberitis nicht mehr und erledige immer alles umgehend (auch hier und jetzt).

      Die Zeit, die andere mit Auf-Schieben vergeuden, nutze ich, um Körper-Seele-Geist (unzertrennbare Einheit) zu schulen und सच्चिदानन्द saccidānanda phil. [vedānta] der Glückseeligkeit in der Einheit brahman-ātman mit jedem Augenblick ein wenig näher zu kommen.

      Hummel Hummel - Mors Mors (Dein hanseatischer Humor tut mir gut im Trierer Exil)

      J. (geboren in HL, studiert in HH)

      glossario italiano


      pro|cra|sti|na|tó|re
      agg., s.m.
      CO che, chi procrastina

      pro|cra|sti|nà|re
      v.tr., v.intr. (io procràstino)
      1 v.tr. CO rimandare a un’altra data, rinviare: p. un incontro, un impegno; anche ass.: non si può continuare a p.
      2 v.intr. (avere) OB tardare a verificarsi, a compiersi o a cominciare

      CO

      Sinonimi
      FO rimandare AU ritardare CO differire, dilazionare, posticipare, prorogare, protrarre, rinviare
      Contrari
      AU affrettare, anticipare.
    • Herrlich, köstlich, lieber Klaus!

      Und das klingt sooo gesund. Eine echte Zielvorgabe für Prokrastinaten, sie werden das bejubeln...

      (... und dann kommt ihnen nur kurz was dazwischen, und am Abend fragen sie sich: War da nicht noch was, das ich erledigen wollte???).

      Aber am nächsten Morgen, da sagen sie: Jetzt kommt das Klaus-Rezept dran!! - Und es klappt nicht immer nicht... :-))

      3 x Sonnenschein nach Schwerin
      Om Om Om
    • Liebe Erika,

      vor meiner Yogazeit, war das tatsächlich mein Leitmotto und ich hielt mich auch daran. Alles wurde sofort und gleich erledigt, nichts blieb liegen, mein Schreibtisch immer aufgeräumt. Das führte zu mehr Spielraum, aber auch zu Schwierigkeiten.
      Ich mußte lernen, nicht jede Angelegenheit sofort zu erledigen, denn manchmal ist es besser, etwas länger liegen zu lassen, was sich dann auch oftmals selbst erledigte. Mein aufgeräumter Schreibtisch brachte mir noch mehr Arbeit ein, denn welcher Chef liebt schon leere Schreibtische.

      Heute arbeite ich weiterhin fleißig und habe dann Zeit für alles yogische. Mein Tag beginnt 5 Uhr morgens und endet 21 Uhr. In dieser Zeit bekomme ich so viele Anregungen und Inspirationen, habe so viele Begegnungen, was sich positive auf mein ehrenamtliches Tun auswirkt.
      Es ist die glücklichste Zeit meines Lebens.


      OM OM OM


      Klaus
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