Meditation Yoga/Buddhismus

Hallo, ich las ein Buch über Buddha und da stellte sich mir folgende Frage. Buddha beschreibt ja die im klassischen Yoga gelehrte Meditation (Mantrameditation) als nicht ausreichend um Nirvana zu erreichen. Immer wenn man aus der Mediation zurückkehrt ist man wieder den alten Verhaftungen unterworfen, d.h. nur während der Meditation ist man "befreit". Der Yoga lehrt aber das doch im Nirvikalpa Samadhi das Anhaften dauerhaft weg ist? Wie verhält sich das nun? Heißt das, das man im Yoga in eine Dauermeditation verfallen muss um befreit zu sein? Wenn man die Meditation beendet fällt man dann wieder aus dem Samadhi Zustand raus? Was meint ihr zu dieser Ansicht Buddhas? Oder ist meine Interpretation falsch? Om Shanti!

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Antworten

  • Om,
    Mahathera Henepola Gunaratana schreibt in "Die Praxis der Achtsamkeit", es gibt 2 Meditationsarten Vipassana (Einsicht) und Samatha (Ruhe).
    Bei Samatha wir der Geist zur Ruhe gebracht, indem er auf einen Gegenstand (Mantra) gerichtet wird.
    Wenn man dies erreicht hat erreicht man ein Zustand der Verzückung, der jedoch aufhört, sobald man aus der Meditation herauskommt.
    Vipassana ist ein Werkzeug um die Geschehnisse zu beobachten, ein Einblick in das Innere, der jede Illusion niederreißt und zu dauerhafter Befreiung führt.
    Es scheint, als wären es doch verschiedene Wege, die es zu gehen gibt, wenn auch beide zu Frieden im Geist führen.
    Ist es also doch entscheidend welche "Technik" man benutzt? Ist der eine tiefgründiger als der andere?
    Sicherlich ist es am Anfang nicht entscheidend welche Art man nutzt, da in erster Linie die Zähmung des umherschweifenden
    Geistes vordergründig ist. Wahrscheinlich passiert das automatisch, das, wenn der Geist ruhig ist, man das Mantra fallen lässt und die Empfindungen beobachtet.
    Wir wollen ja aus Jahrtausende altem Wissen die Essenz schöpfen und nicht das Rad neu erfinden.
    Insofern denke ich ist der "Meditationsweg" schon eine Überlegung wert.
    Om Shanti !
    Paramjyoti Sven
    Sotec Consulting - Index
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  • "Buddha zugeschrieben" finde ich gut!

    "Buddha sagte" ist gar nicht nachvollziehbar. Damit lässt sich ja alles "autorisieren", was man gerade behaupten möchte.
    Viele seiner Worte wurden erst, wie ich hörte, Jahrhunderte später aufgeschrieben, und vieles wurde weggelassen, weil es gewissen Leuten nicht gefiel.

    Satyamitra
  • Hallo Sven !

    Habe eben mal kurz reingeschaut und deinen Diskussionsbeitrag und die Kommentare der anderen gelesen. Auch mich beschäftigt die Frage, warum Buddha seinen eigenen Weg gegangen ist.

    Der Hauptunterschied besteht meines Wissens nach darin, dass Buddha das Vorhandensein einer individuellen Seele verneint, im Gegensatz zum Hinduismus/Yoga. Hier wird davon ausgegangen, dass jeder Mensch eine eigene indivduelle Seele hat und diese nach dem Tod in einen anderen Körper übergeht, wenn sie nicht den Zustand der vollkommenden Befreiung erreicht hat und noch Karma vorhanden ist, welches "abgearbeitet" werden muss.
    Für Buddha steht am Ende des Weges die vollkommene Leere - im Gegensatz zu den Yoggis, die die vollkommende Fülle erreichen (wollen) - reines Sein, reines Wissen, reine Glückseligkeit. Ich denke schon, dass dies sehr gegensätzliche Ansichten sind, die vielleicht auch unterschiedliche Wege benötigen.

    Trotzdem, oder gerade deswegen bin ich der Meinung, dass jeder "seinen" Weg finden muss - gerade in der Meditation. Ich habe während meines Meditationskursleiterseminars (schreckliches Wort) viel ausprobieren können und bin doch bei der "einfachen/kombinierten" Mantrameditation hängen geblieben. Dies ist für mich, in diesem Moment der richtige Weg. Auch habe ich für mich die Mala als Hilfmittel gefunden, die mich in der Meditation unterstützt. Wenn ich das Gefühl habe, das Mantra "genug" rezitiert zu haben, lasse ich auch nur die Mala durch die Finger gleiten oder schaue einfach ohne Mantra und ohne Mala.
    Auch wenn mal gerade gar nichts geht, weil kein Platz, keine Zeit, keine Möglichkeit, kann man beim spazierengehen sein Mantra mit der Mala rezitieren. Mal reichen mir 20 Minuten, mal sitze ich auch 45 Minuten.

    Da ich aber noch keinen, der oben beschriebenen Zustände erreicht habe, auch keinen kenne, der einen kennt, der .... halte ich diese ganzen theoretischen Dinge für sehr abstrakt und gehe den Weg, der für mich, jetzt, an diesem Ort passend ist. Jeder, der der Vorstellung nachgeht, das die Theorie des Karma stimmen könnte, kann doch nur zu dem Schluss kommen, dass jedes Individuum andere Grundvoraussetzungen mitbringt. Daher kann es eigentlich auch nur individuelle Wege geben, weil alle noch anwesenden unterschiedlich "weit" gekommen sein müßten.

    Theorien halte ich nur für Empfehlungen bzw. Hilfestellungen von Menschen, die schon einen Weg gegangen sind. Diesen Weg kann ich auch ausprobieren oder ablehnen. Meinen Weg muss ich selbst gehen, auch auf die Gefahr hin, dass ich mal in einer Sackgasse lande.
    In diesem Sinne freue ich mich auf Antworten ...


    Om Namah Shivaya


    Shivaram
    http://lande.In/
    • Hallo SVEN:Der Hauptunterschied besteht meines Wissens nach darin, dass Buddha das Vorhandensein einer individuellen Seele verneint, im Gegensatz zum Hinduismus/Yoga. Hier wird davon ausgegangen, dass jeder Mensch eine eigene indivduelle Seele hat und diese nach dem Tod in einen anderen Körper übergeht, wenn sie nicht den Zustand der vollkommenden Befreiung erreicht hat und noch Karma vorhanden ist, welches "abgearbeitet" werden muss.

      Das stimmt in etwa schon so, aber:
      bereits Shankaracharya hat darauf hingewiesen, dass es in Wirklichkeit gar kein Karma gibt! (s. Vivekachudamani) Diese Karma-Lehre ist nur für die "einfachen" Menschen gedacht!

      Auch im Jnana Yoga wird darauf hingewiesen, dass die Einzelseele, der "Jiva" nicht wirklich existiert (Yoga Vasistha)

      Bis zu einer gewissen Erkenntnisstufe scheint er (der Jiva) aber zu existieren, und für die, die dies noch nicht "erkannt haben", ist die Einzelne Seele deshalb (scheinbar) wirklich.

      Auch die Wiedergeburten sind nur Maya:
      Oh Rāma, dieser Zyklus von Geburt und Wiedergeburt ist wahrhaftig endlos. Diese Māyā hört erst mit der Meisterschaft über das eigene Herz (den Geist, das Gemüt) auf – nicht eher.
      Vasistha

      Es ist eben wichtig, dass man sich bemüht, dies alles selbst zu erkennen, und es nicht nur einfach so "glaubt" und hinnimmt, weil das jemand, wenn auch sehr Weises, gesagt haben soll.

      Om Satyamitra

      PS:
      Für Buddha steht am Ende des Weges die vollkommene Leere - im Gegensatz zu den Yoggis, die die vollkommende Fülle erreichen (wollen) - reines Sein, reines Wissen, reine Glückseligkeit. Ich denke schon, dass dies sehr gegensätzliche Ansichten sind, die vielleicht auch unterschiedliche Wege benötigen.

      Das ist DASSELBE! Vollkommene Leere und SatChitAnanda! Es ist nur anders ausgedrückt.
  • Om Kalidas,
    du fährst sicherlich nach Triebel / Sachsen zum Vipassana Kurs. Viele tolle Erfahrungen wünsche ich Dir.
    Wie lange meditierst du denn so? Ich komme erst nach 30min richtig an. Regulierst du den Atem beim Meditieren oder läßt du ihn fließen. Bei mir "fließt" es noch nicht so. Manchmal wechsle ich auch den Konzentrationspunkt von der Stirn zum Atmen. Atem, Konzentrationspunkt, Mantra ist mir manchmal zu viel. Es erscheint mit manchmal am einfachsten zu versuchen alles loszulassen, so nach dem Motto "ich setzt jetzt hier, so als wenn es nichts anderes als das Sitzen gäbe und schaue zu", aber das gelingt nicht immer. Deshalb denke ich das die Konzentration auf Chakras noch "kontrollierter" für mich wäre.

    Om Shanti
    Paramjyoti Sven
  • Am besten selber ausprobieren. Nicht zuviel interpretieren. Einfach machen und dann kommt alles von selber. om namah shivaya. Rita
    • Hallo Ratna,
      dankeschön für deine Antwort.
      jetzt stellt sich mir folgende Frage. Warum hat Buddha den "klassischen " Yoga Pfad bei seinen Lehrern verlassen und seinen eigenes "System" entwickelt. letzendlich muss sich ja die Art der Meditation unterscheiden, sonst wäre er nicht ständig auf der Suche gewesen.
      Sicherlich sind seine Lehren weitgehend identisch mit dem Yoga. Aber in vielen Büchern wird beschrieben, dass er den Yoga Weg abwählte, da er ihn als nicht erlösend erachtete. Was ist den nun an seiner Erleuchtungsart so anders?
      Om
      Paramjyoti Sven
  • Hallo Ratna,
    das klingt sehr einleuchtend...
    Im Yoga lernt man als Meditation einfach die Konzentration auf das Mantra und den Konzentrationspunkt kennen, also wesentlich "weniger" als das Annehmen und Fühlen wie bei Vipassana Meditation.
    Inwiefern führt denn nun diese Yoga Meditation zur richtigen Meditation?
    Paramjyoti Sven
  • ja fühlt sich gut an!

    "... der mittlere Weg."
  • Hallo,

    "... welcher Weg ist der Richtige?"


    der eigene weg ist wohl passend.

    und: was ist richtig, was ist falsch?


    friedliches wochenende,
    marion
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