Wir sind mit der Natur verbunden

Das Shanti Mantra „Sham No Mitrah“ – „Möge die Sonne gut zu uns sein“, Strophe 1, und seine Bedeutung: Sham No Mitrah Sham Varunaha Sham No Bhava Tyaryama Sham Na Indro Brihaspatihi Sham No Vishnururu Kramaha „Mitrah“ heißt wörtlich „Freund“. Mitrah ist aber auch ein Name für die Sonne. Ohne die Sonne gäbe es kein Leben auf der Erde. Dieses erste Shanti Mantra erinnert uns daran, dass wir als Menschen nicht isoliert auf dieser Erde leben, sondern dass wir aufgehoben sind in einem Netzwerk verschiedener Naturkräfte. Das erste Shanti Mantra ist wie der Ausdruck eines tiefen ökologischen Bewusstseins.Man kann das modern ökologisch so verstehen, dass wir alle miteinander verbunden sind. Im klassischen Sinn der Veden, aus denen dieses Mantra stammt, wird angenommen, dass diese Naturkräfte nicht einfach nur physische Kräfte sind, sondern dass dahinter Geistwesen stehen. Die Sonne ist nicht nur ein physisches Gestirn, das mal sichtbar ist und mal hinter den Wolken scheinbar verschwindet. Hinter der Sonne steckt eine Wesenheit, auf die wir uns einstimmen können. Wir können uns mit ihr verbinden und die Sonnenkraft bewusst in uns wirken lassen. “Sham Varunaha” – möge nicht nur die Sonne gut zu uns sein, sondern auch Varunaha und Varunaha, das Wasser und der Regen. Angenommen, wir hätten Varunaha nicht, dann hätten wir hier eine Wüste. Manchmal sagen Menschen: „Ach, wenn doch nur die Sonne scheinen würde.“ Und wenn sie dann in einer Wüstengegend sind: „Ach, wenn es doch grün wäre.“ Beides ist wichtig, Mitrah und Varunaha. “Sham No Bhava Tyaryama“: „Möge der Totengott gut zu uns sein.“ Wir haben alle Angst vor dem Totengott. Aber angenommen, nichts würde irgendwann vergehen. Das wäre auch wieder nicht gut. Alles, was einen Anfang hat, hat auch ein Ende. Wir können darum bitten, dass dieses Ende zur rechten Zeit kommen möge und dass wir es auch als solches akzeptieren können. „Indra“ – Indra gilt als der König der Götter, manchmal auch als Donnergott. Er gilt als derjenige, der alle Naturgewalten steuert und dafür sorgt, dass diese verschiedenen Naturkräfte miteinander harmonisch wirken. „Brihaspatihi“ - Brihaspatihi ist der Lehrer der Engelswesen. Denn auch die Naturkräfte haben der vedischen Lehre einen eigenen Lehrer. So werden in diesen Shanti Mantras verschiedene Naturkräfte besungen. Wenn du gerne spazieren gehst, dann nimm dabei für ein paar Minuten bewusst Kontakt mit der Natur auf - mit den Bäumen, dem Gras, den Gewässern, den Vögeln und den Naturwesen. Du kannst dich von diesen Wesen inspirieren lassen. Manche kennen die Praxis, einen Baum zu umarmen. Sie merken dann, dass dort wirklich Kraft ist.Man kann aber auch einfach die Sonne auf sich wirken lassen. Oder, wenn es regnet, die Regentropfen besonders spüren. Der Mensch ist verbunden mit der Natur und es ist gut, diese Verbindung wirken zu lassen und gut zur Natur zu sein. Sanskrit ist eine doppeldeutige Sprache. Man kann dieses Mantra auch so interpretieren: Mögen wir gut sein zur Natur - als Ausdruck unseres ökologischen Bewusstseins.
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