Om Namah Shivaya. Herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Patanjali hat im 40. Vers des 3. Kapitels geschrieben: „Durch Meisterung des Udana entsteht die Fähigkeit, nicht von Wasser, Schmutz, Dornen etc. berührt zu werden, sowie Levitation.“ Ich hatte schon einige Techniken genannt, wie man Udana Vayu beherrschen kann. Es gibt dazu auch bestimmte Samyama-Techniken. Eine spirituelle Gemeinschaft oder Organisation benutzt die Rezitation dieses Verses zur Meisterung, um Udana Vayu zu beherrschen. Wenn du diesen Vers auf Sanskrit kennst und weißt, wie man ihn rezitiert, dann könntest du ihn täglich rezitieren. Auf diese Weise entwickelt sich Udana Vayu. In diesem Sinn hat gerade dieser Vers auch Mantracharakter. Zuerst rezitierst du diesen Vers, anschließend wiederholst du ihn geistig, nach jedem geistigen Wiederholen verweile einen Moment in Stille, geh in die Schwingung dieses Verses hinein. Je mehr dein Geist ruhig wird, umso mehr kannst du dann auch dieses Udana Vayu beherrschen. Probiere diese Technik aus. Es heißt sogar, dass du damit zu einer Art Levitation kommen kannst. Allerdings muss ich zugeben, dass ich noch jemanden gesehen habe, der das erlebt hat. Ich habe zwar Menschen gesehen, die auf dem Boden gehüpft sind. Das kann aus einer Energiereaktion heraus geschehen, zum Beispiel im Lotussitz. Im Kundalini Yoga passiert das bei fortgeschrittenen Pranayama gar nicht so selten. Und durch die Rezitation dieses Verses kann das eben auch passieren. Dieses Hüpfen ist letztlich keine außergewöhnliche Fähigkeit. Aber eine wichtigere Fähigkeit, die auch durch regelmäßige Meditation entsteht, ist die Meisterung des Udana Vayu. Danach schreibt Patanjali: „Auch nicht berührt zu werden von Wasser, Schmutz, Dornen und Levitation.“ Das kannst du auch in übertragenem Sinne nehmen. Tiefe Meditation, egal, welche Technik, führt zu einer stärkeren Meisterung von Udana Vayu. Letztlich kannst du deine Tiefe der Meditation auch daran messen, inwieweit du nicht mehr berührt wirst, nicht mehr versinkst im Wasser. Der Alltag ist manchmal so, dass du das Gefühl hast, zu ertrinken. Wenn du regelmäßig meditierst, dann sollte dir das nicht mehr passieren. Wenn du das Gefühl hast, im Alltag zu ertrinken, dann müsstest du vielleicht deine Meditation etwas stärken oder deine geistige Einstellung ändern oder dich vielleicht auch mal wieder häufiger zurückziehen. Nimm dir vor, in nächster Zeit wieder häufiger zu praktizieren. Schon die Tatsache, dass du weißt, dass du demnächst wieder mehr praktizieren wirst, wird dir viel Kraft geben. „Von Schmutz nicht berührt zu werden“: Es kann immer wieder Menschen geben, die dir Probleme bereiten. Es gibt alle möglichen Sachen, die dir schwierig erscheinen. Wenn du das Gefühl hast, dass du vom Schmutz des Alltags zu sehr berührt wirst, dann lerne, dich mit Meditation über das Ganze zu erheben. Es gibt Menschen, die über andere herziehen und keine freundliche Kommunikation pflegen. Mit Meditation kannst du zum einen lernen, dich nicht auf diese Ebene einzulassen, und zum anderen, dich nicht davon berühren zu lassen. Trage nicht selbst zum Schmutz dieser zwischenmenschlichen Kommunikation bei. Lerne, nicht davon berührt zu werden. All das gehört zur Meisterung von Udana Vayu. Deine Meditation wird sich ganz von selbst vertiefen, wenn du bewusst daran arbeitest, nicht von den Giftpfeilen anderer berührt zu werden. Lokah Samastah Sukhino Bhavantu - Mögen alle Wesen Glück und Harmonie erfahren. Hari Om Tat Sat Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga-Vorträge als mp3
E-Mail an mich, wenn Personen einen Kommentar hinterlassen –

Sie müssen Mitglied von Yoga Vidya Community - Forum für Yoga, Meditation und Ayurveda sein, um Kommentare hinzuzufügen.

Bei Yoga Vidya Community - Forum für Yoga, Meditation und Ayurveda dabei sein