Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute möchte ich einmal wieder etwas über Hanuman erzählen. Hanuman ist wie das Gegenmittel der in unserer heutigen Zeit verbreiteten Vata-Störungen. Hanuman verkörpert Vertrauen , Hingabe und die Kunst, das zu tun, was zu tun ist.

Unsere heutige Zeit kennt viele Zweifel. Wir zweifeln an diesem, zweifeln an jenem. Wenn wir eine Entscheidung getroffen haben, dann zweifeln wir sie wieder an. Wenn wir etwas begonnen haben, dann überlegen wir, ob das richtig war. So gelingt es uns auf wunderbare Weise, unsere psychische Energie restlos in Zweifel und ständige Neuüberlegungen zu verpuffen. Nachher wundern wir uns, dass wir uns wie ausgebrannt fühlen.

Hanuman verkörpert Vertrauen. Hanuman hat immer das Gefühl, am richtigen Ort zu sein. Was Rama ihm aufgibt, das tut er. Und weil er keinen Zweifel hat, macht er das Unmögliche möglich. Es gibt verschiedenste Geschichten darüber, wie Hanuman das Unmöglich möglich macht. Das sind vielleicht mythologische Geschichten und deshalb nicht unbedingt wörtlich zu nehmen. Dafür stecken sie voller hilfreicher Symbole.

Als Hanuman Sita aus Sri Lanka retten sollte, schien das unmöglich zu sein. Und während Hanuman einfach tat, was zu tun war, und über den Ozean sprang, gab es eine ganze Orde anderer Affen, die standen die ganze Zeit am Ufer und überlegten, ob so etwas möglich wäre oder nicht. Rama konnte sie um nichts bitten, denn sie waren die ganze Zeit am Debattieren. Sie haben auch überlegt, ob Rama überhaupt so großartig ist, wie immer behauptet wird, wenn er ihnen so eine unmögliche Aufgabe gibt. Dabei haben sie gar nicht gemerkt, dass Hanuman in der Zeit längst hinüber gesprungen war.

Später sprang Hanuman auch noch mal zurück, um Rama die frohe Botschaft zu überbringen. Später bat Rama Hanuman, er möge dabei helfen, eine Brücke nach Sri Lanka zu bauen. Das ist natürlich eine sehr große Distanz, denn zwischen Indien und Sri Lanka liegt ein großer Ozean. Hanuman wusste nicht, wie er das anstellen sollte. Die Affen am Ufer sagten alle: „Das ist unmöglich. Eine Brücke über den Ozean zu bauen, das schafft niemand.“ Aber Hanuman dachte: „Rama hat gesagt, dass wir es tun sollen, also machen wir es. Gründen wir all unser Vertrauen auf Rama.“ Dann ritzte er in Steine und Felsbrocken den Namen „Rama“, und auf einmal konnten die Felsbrocken nicht mehr untergehen. Sie schwammen auf dem Ozean, und so konnten die Brückenbauarchitekten Holzstämme darauf legen und die Brücke bauen.

An diese Geschichten von Hanuman können wir uns immer erinnern, wenn wir in Zweifel und Selbstzweifel oder in Überlegungen versinken und uns so unsere eigene Energie rauben. So können wir Vertrauen in Gott üben und in diesem Vertrauen tun, was zu tun ist. Wir können über alle Grenzen hinaus wachsen und das Unmögliche möglich machen.

Hari Om Tat Sat

Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3

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