Wie die Bhagavad Gita entstand

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute erzähle ich die Geschichte, wie die Bhagavad Gita und die ganze Mahabharata entstanden ist.

Es gab einen großen Meister namens Vyasa. Dieser Vyasa hatte die Inspiration, die Mahabharata zu schreiben. Die Mahabharata ist aber ein riesengroßes Werk und es heißt, in der Intuition war Vyasa die gesamte Mahabharata klar. Er brauchte nur jemanden, der dieses große Werk schreiben würde, denn Vyasa selbst war schon ein bisschen älter und konnte nicht mehr so schnell schreiben. Und da kam Vyasa auf Ganesha.
Ihr kennt alle Ganesha, den Elefantengott, der alle Hindernisse beseitigt. Der war der schnellste Schreiber seiner Zeit. So bat Vyasa den Ganesha, ob er nicht die Mahabharata niederschreiben könnte. Und der Ganesha sagte: „Okay, aber weißt du, ich habe nicht viel Zeit. Ich schreibe das nur unter der Bedingung, dass du niemals aufhörst, zu diktieren. Du musst also das ganze Werk in einem durch diktieren.“

Vyasa überlegte einen Moment. Immerhin wollte er die Mahabharata sehr ausführlich und noch dazu im Sloka-Versmaß niederschreiben. Das war schon eine besondere Herausforderung. Dann sagte er: „Gut, das ist grundsätzlich möglich, aber du musst verstehen, was ich dir diktiere. Und wann immer etwas kommt, das du nicht verstehst, musst du innehalten, bis du es verstehst.“ Ganesha sagte: „Gut, so machen wir es.“ Und so kam es dann, dass Vyasa dem Ganesha die Mahabharata diktierte und immer dann, wenn er nicht mehr genau wusste, wie es weiterging, diktierte er dem Ganesha ganz komplexe philosophische Verse. Da musste Ganesha ein paar Momente nachdenken und so hatte Vyasa Zeit, um weitere flüssige Verse zu komponieren.
Und darum, sagt die Geschichte, ist die Mahabharata heute zum großen Teil ein Epos, in dem sehr viele Dramen passieren und gleichzeitig eine sehr philosphische Schrift. In früheren Zeiten wurden solche dramatischen Werke ja üblicherweise gelesen, sondern erzählt und auswendig gelernt. Dann kamen eben die Menschen abends zusammen und haben dem Geschichtenleser gelauscht.

Damals wie heute faszinieren die Menschen solche menschlichen Konflikte und Schwierigkeiten. Ab und zu mal sind in der Mahabharata ganz komplexe philosophische Verse eingeschoben. Über die muss man manchmal erst mal nachdenken.

Und welcher Teil der Mahabharata ist besonders komplex? Natürlich die Bhagavad Gita. Das sind etwa 800 Verse aus der Mahabharata und darin steckt die Yoga Philosophie in Reinstform, über die man auch immer wieder nachdenken kann. Und so will ich hier zum Schluss noch einen Vers der Bhagavad Gita lesen, 12. Kapitel, 14. Vers:

„Wer stets zufrieden ist, beständig in der Meditation, selbstbeherrscht und mit fester Überzeugung und dessen Geist und Verstand auf Gott gerichtet sind, er, der Gott verehrt, ruht in der Liebe.“

Hari Om Tat Sat

Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3

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