„Wahrhaftigkeit stärkt die Gedankenkraft“

Yoga Sutra, 2. Kapitel, 36. Vers Das letzte Mal, dass ich darüber spreche. Mindestens in diesem Kontext. Wenn Wahrhaftigkeit fest begründet ist, erlangt man die Frucht der Handlung, ohne zu handeln. Wahrhaftigkeit stärkt die Gedankenkraft. Wenn du dauerhaft wahrhaftig bist, dann sind deine Gedanken so stark, dass sie sich in der Umwelt umsetzen. Dennoch, es gibt Grenzen von Wahrhaftigkeit. Nicht umsonst heißt es, zwar nicht im Yoga Sutra, aber in einem Kommentar dazu, „Ahimsa Paramadharma“. Ahimsa ist die höchste Pflicht. Sind Ahimsa und Satya im Konflikt, dann gilt es, Ahimsa zu üben. Wenn es notwendig ist, um jemanden zu schützen, auch mal eine kleine Notlüge zu sagen, ist das o.k. Es wird so sein, dass deine Gedankenkraft auch dadurch geschwächt wird. Aber im Zweifelsfall ist es wichtig, Gutes für andere zu bewirken. Dennoch solltet ihr das Satyam nicht zu sehr relativieren. Am besten ist, bevor du etwas sagst, überlegst du erst, „Ist es wahr?“ Wenn es nicht wahr ist, dann sprich es nicht. Als zweites, „Verletzt es jemand anders?“ Wenn es jemand anderen verletzt, dann sage es nicht. Im Zweifelsfall musst du überlegen, wie du Dinge sagst, dass sie erstens nicht Lüge sind und zweitens andere nicht verletzen. Es ist daher besser, seine Worte anders zu formulieren, als zu lügen. Relativ häufig, mit etwas Bewusstheit, wird man feststellen, man kann sehr wohl Wahrheit sagen, ohne einen anderen zu verletzen. Und manchmal kann man auch schweigen oder die Konversation auf etwas anderes richten. Und als drittes kann man überlegen, „Ist es auch wirklich notwendig, etwas zu sagen? Ist es hilfreich?“ Also überlegen, „Ist es wahr? Ist es hilfreich? Ist es notwendig?“ Wenn dem alles so ist, dann kannst du sprechen. Das mag natürlich etwas komplex erscheinen. Letztlich, wir müssen auch sprechen im Alltag. Konversation hilft, Menschen miteinander zu verbinden und eine Bedeutung des Wortes „Yoga“ ist ja „Verbindung“. Aber du kannst das wirklich zu einer festen Gewohnheit machen. Freundlich zu sprechen, rücksichtsvoll zu sprechen, liebevoll zu sprechen und wahrhaftig zu sprechen. So sind deine Worte stark, deine Gedanken stark und du erlangst die Frucht der Handlung, ohne zu handeln. Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3.
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