Upadhi

Upadhi ist ein Sanskrit-Ausdruck mit vielfältiger Bedeutung. Upadhi heißt insbesondere Täuschung, Upadhi heißt Begrenzung, Upadhi heißt auch Attribut. Ich lese gerade etwas aus Martin Mittwedes spirituellem Wörterbuch, dort steht nochmal eine ganze Menge: Upadhi heißt Hinzufügung, heißt Erscheinung, Upadhi heißt Ersatz, Upadhi heißt Verhüllung, Upadhi heißt auch Eigenschaft, heißt Attribut, heißt Verkleidung. Upadhi ist eine begrenzende Beifügung, die nicht wesensmäßig zu einer Sache gehört. Upadhi ist insbesondere in der Vedanta-Philosophie von besonderer Bedeutung. Im Vedanta, das ist die Philosophie des Absoluten, wird gesprochen von Atman, dem höchsten Selbst. Atman ist Sein, Wissen, Glückseligkeit, Satchidananda, unendliches Sein, also ohne Grenzen, ohne Grenzen in Zeit, ohne Grenzen in Raum, unendlich und ewig. Das ist deine wahre Natur, Tat Twam Asi, Das bist du. Und dieses Sein ist gleichzeitig bewusst, daher Chid, und es wird erfahren als Freude. Und dieses unendliche Sein manifestiert sich in diesem Universum und es nimmt dann Upadhis an, begrenzende Attribute.

Meist sagen wir bei Yoga Vidya, wenn wir Upadhi übersetzen, begrenzende Attribute. Und begrenzende Attribute sind dann die drei Körper, Karana ShariraSukshma Sharira und Sthula Sharira, also physischer Körper, Astralkörper und Kausalkörper. Das ist also, das Unendliche und Ewige wirkt dann durch Körper und Psyche. Körper und Psyche werden zu den Upadhis, begrenzenden Attributen. Das ist so ähnlich, könnte man sagen, du hast eine Kerzenflamme, die kannst du jetzt so sehen. Angenommen, du tust vor diese Kerzenflamme ein rotes Tuch, dann siehst du plötzlich nur noch rot. Und damit wird das reine Licht der Kerzenflamme begrenzt durch dieses Tuch. Oder du kannst auch sagen, angenommen, du hast den unendlichen Ozean, in den unendlichen Ozean gibst du eine Flasche hinein und innerhalb der Flasche ist auch der Ozean. Aber die Flasche begrenzt den Ozean und dann hast du den Ozean innerhalb der Flasche. Upadhi, die Flasche, ist also wieder Upadhi, durch den dann der Ozean wirkt.

So gilt es, dich nicht mit dem Körper zu identifizieren, nicht mit der Psyche zu identifizieren, du brauchst letztlich diesen Körper, um auf dieser Welt Erfahrungen zu machen. Und du brauchst auch die Psyche, um etwas zu bewirken. Man kann auch sagen, Körper und Psyche sind wie ein Raumanzug. Angenommen, du willst auf dem Mars dich fortbewegen und auf dem Mars auf eine Expeditionstour gehen, dann brauchst du einen Raumanzug. So ähnlich, um auf der Erde zu sein, brauchst du auch einen Raumanzug, der Körper ist ein Raumanzug. Um überhaupt in dieser Welt der Namen und Formen etwas zu bewirken, brauchst du einen Raumanzug namens Psyche. Und so sind Körper und Psyche Upadhis, begrenzende Attribute, durch welche das Selbst wirkt, durch welche das Selbst Erfahrungen macht. Und es ist gut, sein Karma auszuarbeiten, karmische Erfahrungen zu machen, sein Dharma zu erfüllen. Aber man sollte sich nicht identifizieren mit den Upadhis, denn in Wahrheit bist du unsterbliches Selbst.

Gut, das ist eine kleine Worterklärung gewesen von Upadhis, in der du schon die Essenz von Vedanta gehört hast. Mehr über Vedanta findest du auf unseren Internetseiten, auf www.yoga-vidya.de. Gib dort ein, „Upadhi“ und dort findest du noch mehr über Upadhi. Und noch besser, gib ein, „Vedanta“ und dort erfährst du eine ganze Menge über diese Philosophie des Absoluten, die nicht nur eine Philosophie ist, sondern Ausdruck der höchsten Verwirklichung.

Der Mensch hat Sehnsucht nach der Erleuchtung, Erleuchtung ist erfahrbar. Und aus der Erleuchtung heraus kommt dann die höchste Wirklichkeit. Du findest auch bei Yoga Vidya viele Vedanta-Seminare und auch schon im Yoga und Meditation Einführungsseminar wirst du eingeführt in die spirituelle Philosophie und den spirituellen Weg.

Wenn du Yoga und den Yogaweg, insbesondere den spirituellen Yogaweg, gründlich gehen willst, dann ist es gut, wenn du auch eine Yogalehrerausbildung mitmachst. Bei Yoga Vidya, die Yogalehrerausbildung ist so konzipiert, dass du zum einen sehr viel Praktisches lernst, du lernst über Asanas, über Pranayama, über Meditation, du lernst über Ernährung, über Tiefenentspannungstechniken, du lernst über Atmung im Alltag, du lernst eine Menge über heilende Wirkung, was du machen kannst bei Rückenproblemen, bei Atemwegsbeschwerden, bei Bluthochdruck usw., also praktisch. Du lernst auch, wie du Asanas und Pranayama unterrichtest, wie du Yogastunden gibst für Anfänger, Mittelstufe, Fortgeschrittene, Yogastunden anpasst für Menschen mit Rückenbeschwerden und vielen anderen Beschwerden. Du lernst, wie du Yogastunden gibst für Schwangere, für Kinder, für Jugendliche, für Senioren. Du lernst, wie du Einzelstunden gibst und Gruppenstunden, Kurse aufbaust, Hilfestellungen gibst usw. Das ist alles ein wichtiger Teil der Yoga Vidya Yogalehrerausbildung. Du lernst aber auch systematisch, Yoga als spirituellen Weg, du lernst über die Philosophie von Vedanta und über die ganzen Yogapraktiken, um in die höheren Bewusstseinsebenen zu kommen. Und du machst intensive Praktiken, um nicht nur zu hören und zu erfahren, sondern in der Tiefe zu erfahren, auch andere Bewusstseinsebenen zu erreichen. Wenn du mal die Yogalehrerausbildung gemacht hast, dann gibt es fortgeschrittenere Vedanta-Seminare, wo du dich auch beschäftigen kannst mit den fortgeschritteneren Aspekten des Yogas, mit Texten, klassischen Texten, wie Upanishaden, wie die Texte von Shankaracharya, wie auch die klassischen Yogaschriften.

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