Über Vedanta, das Ende des Wissens

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute will ich ein paar Worte über Vedanta sprechen. Vedanta heißt wörtlich das „Ende des Wissens“. Vedanta heißt auch „Ende der Veden. Veden“, der uralten indischen Schriften, in denen die ganze Weisheit des Yoga enthalten ist. Vedanta ist der Höhepunkt von all dem. Vedanta ist das Ende des Wissens, im Sinne von: Wenn man das kennt, dann gibt es nichts anderes zu kennen.

In alten Zeiten gab es große Meister, die haben das Höchste verwirklicht. Zu diesen Meistern kamen dann Schüler. Und diese Berichte, wie die Schüler zu den Meistern kamen und deren Antworten, die stehen heute in den so genannten Upanishaden. Da gibt es Fragen wie: „Meister, sage mir das oder lehre mich das, nach dessen Erkenntnis es nichts mehr zu erkennen gibt. Meister, lehre mich das, nach dessen Erfahrung keine Wünsche mehr offen bleiben. Meister, lehre mich die Unsterblichkeit.“

Das sind immer große Wünsche, große Ideale. Heute kommen Schüler mehr zum Meister und sagen: „Meister, ich habe Kopfweh. Was kann ich machen?“ Das ist natürlich auch wichtig, und sehr häufig ist das der Beginn des Yoga. Übrigens, das war damals vermutlich genauso. Nur die Fragen und die Antworten der Schüler und Meister haben es dann nicht in die Upanishaden geschafft. So ist also für viele ein erster Schritt im Yoga, zu lernen, mit Kopfweh, mit Herzproblemen, mit Diabetes, mit Knieproblemen, Rückenproblemen, Schulterproblemen, Hautproblemen, Augenproblemen, Nasenproblemen – ich könnte noch ewig weitergehen – umzugehen. Für viele ist es auch einfach der Wunsch, mehr Energie zu haben, sich besser zu fühlen, mehr Lebensfreude zu genießen. Das Schöne ist: Wer Yoga übt, der erfährt eine Menge davon. Man kann nicht sagen, dass Yoga alle Krankheiten heilt, aber Yoga hat eine positive Wirkung auf sehr viele Krankheiten.

Wir dürfen aber auch nicht vergessen, dass das Ende des Lebens immer der Tod ist. Egal, was wir anstellen, irgendwann sterben wir. Das Schöne am Yoga ist auch, dass es uns darauf vorbereitet. Es hilft uns, das zu erfahren, was nicht sterblich ist. Und egal, wie sehr Yoga uns helfen mag, mit uns selbst und mit anderen besser zurechtzukommen und mehr Lebensfreude zu haben, dauerhaft befriedigen kann uns das nicht. Dauerhafte Befriedigung können wir finden, wenn wir unsere wahre Natur finden, unser wahres Selbst, unser höchstes Bewusstsein. Und so können wir sagen: Das Schöne am Yoga ist, es wirkt auf allen Ebenen. Yoga ist Therapie für den Körper, Therapie für die Psyche, aber auch Herzensöffnung, Bewusstseinserweiterung, Erfahrung der Einheit.

Hari Om Tat Sat

Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3
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