Über die Kraft von Pranayama

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute lese ich etwas aus dem Buch „Göttliche Erkenntnis“, aus dem Kapitel „Pranayama“. Pranayama ist die Herrschaft über das Prana, die Lebensenergie, vor allem durch Atemübungen.

Swami Sivananda schreibt hier: „Durch Prana leben die Engelswesen, die Menschen und die Tiere. Prana ist wahrlich das Leben aller Wesen. Deshalb nennt man Prana das universelle Leben, das Leben aller. Prana ist das universelle Prinzip von Energie und Kraft. Prana ist Lebenskraft. Es ist alldurchdringend. Prana kann statisch oder auch dynamisch sein. Es findet sich in allen Formen, von den höchsten zu den niedrigsten, von der Ameise zum Elefanten, von der einzelligen Amöbe bis zum Menschen. Das Strahlen deiner Augen ist Prana. Durch die Kraft des Pranas hören die Ohren, sehen die Augen, fühlt die Haut, schmeckt die Zunge, riecht die Nase und erfüllen Gehirn und Verstand ihre Funktionen. Das Lächeln einer jungen Frau, die Melodie in der Musik, die Kraft in den begeisterten Worten des Vortragenden, der Zauber in den Worten des Geliebten, all das beruht auf Prana. Prana steckt hinter allem Denken, Wollen, Handeln, Bewegen, Sprechen, Schreiben usw. Der Yogi speichert ein Übermaß an Prana durch regelmäßige Praxis von Pranayama. So wie auch eine Speicherbatterie Elektrizität speichert. Und der Yogi, der viel Prana gespeichert hat, strahlt Stärke und Vitalität aus. Er ist ein starkes Kraftwerk. Wer mit ihm oder ihr in Kontakt kommt, nimmt von ihm oder ihr Prana, Stärke, Kraft, Vitalität und Frohsinn auf. So wie Wasser aus einem Gefäß in ein anderes fließt, fließt Prana tatsächlich wie ein ständiger Fluss von einem fortgeschrittenen Yogi zu einem schwachen Menschen.“

Im Yoga geht es sehr oft darum, das Prana zu erhöhen und es harmonisch fließen zu lassen. Wir brauchen viel Energie, viel Prana, für alles, was wir im Alltag tun. Praktisch alles, was wir tun, wird effektiver, wenn wir mehr Prana haben. Deshalb sollte man sich auch nie egoistisch fühlen, wenn man mehr Pranayama übt. Wenn man es anschließend nämlich in den Umgang mit anderen Menschen hineinsteckt, um anderen zu helfen und zu dienen, dann wird das alles effektiver, nachdem man Pranayama praktiziert hat. Und vieles ist letztlich gar nicht so kompliziert. Viele Probleme des Alltags beruhen einfach auf einen Mangel von Prana und viele Probleme, über die man sich so viele Gedanken macht und sich das Hirn zermartert, würden schon anders sein, wenn man einfach Pranayama üben würde und mehr Prana hätte. Manchmal wird dadurch einfach der Geist klarer. Manchmal bekommt man mehr Kraft, manchmal mehr Positivität.

Ich kenne einen Meister, der eigentlich ein Karma Yogi ist, der also sehr viel tut, und der sehr engagiert ist für soziale Werke. Eine seiner Standardantworten, die er hat, wenn Menschen mit irgendwelchen Fragen kommen, lautet: „Do Pranayama.“ Und wenn die Menschen dann sagen: „Aber Swamiji, ich mache schon Pranayama und die Probleme sind nicht verschwunden.“, dann sagt er: „Do more Pranayama. Mache mehr Pranayama.“ Gut, natürlich gehen nicht alle Probleme des Lebens allein durch Pranayama weg. Aber vieles wird leichter, vieles kann man mit mehr Enegie angehen und sehr viel wird schöner, freudevoller und auch wirkungsvoller, wenn man mehr Prana hat. Die einfachste Weise, zu mehr Energie zu kommen, ist, Pranayama zu üben. Also: Übt Pranayama!

Hari Om Tat Sat


Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3

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