Tipps zur Entwicklung von innerer Festigkeit

Om Namah Shivaya. Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen. Heute noch ein paar Tipps zur Entwicklung von innerer Festigkeit.

Wenn du merkst, dass du zu durchlässig bist und es dich stört, wenn du andere wahrnimmst, dann mache es dir zur Aufgabe, Festigkeit auch zu entwickeln. Ein weiterer Ratschlag, den ich dir ans Herz legen will ist der, erstmals wertzuschätzen, dass du diese gesteigerte Sensibilität hast. Das ist wie ein zusätzlicher Sinn, den du in dir entwickelt hast. Versuche also nicht, die Sensibilität wieder abzustellen, sondern sei dir bewusst, dass es etwas Gutes ist, diese Sensibilität entwickelt zu haben.

Manche Menschen waren eine Weile blind - insbesondere in vielen Entwicklungsländern ist Blindheit ein verbreitetes Phänomen - und werden durch eine Augenoperation wieder sehend. Das gibt es aber auch in einigen der moderneren Man sieht so viele Dinge, die man vorher nicht gesehen hat, bezieht manches auf sich, sieht das Leiden der Menschen und die vielen Dinge dieser Welt. So ähnlich ist das, wenn du regelmäßig meditierst. Dann kann es geschehen, dass du die Menschen mehr spürst, dass du mehr Schwingungen spürst, dass dir der Gedanken und Gefühle der anderen bewusst wirst. Dann ist es wichtig, dass als Wahrnehmung sehen zu können und nicht als dein eigenes Gefühl. Identifiziere dich nicht mit den Dingen und beziehe sie nicht auf dich selbst. Löse dich von der Vorstellung, dass du etwas an der äußeren Welt ändern müsstest.

Das ist natürlich manchmal etwas schwierig. Feinfühligkeit heißt, dass du etwas spürst. Du spürst es fast körperlich in dir. Dann denkst du automatisch, dass du dieses Gefühl bist. Darum bemühe dich, die Welt anders zu sehen. Du weißt, das alles sind nur Wahrnehmungen, du bist nicht diese Farben und diese Bilder. Sei dir immer bewusst: „Ich bin nicht die Wahrnehmung und diese Wahrnehmung ist nicht wirklich in mir selbst drin.“ Beziehe die Dinge nicht so sehr auf dich. Manche Menschen denken, wenn sie etwas Schlechtes spüren, dass entweder jemand anderes schlecht über sie denkt oder dass da schlechte Schwingung ist, die sie schlecht. Nimm es einfach neutral. Da ist ein Gefühl, das du wahrnimmst. Es hat zunächst mal vielleicht wenig mit dir zu tun. Nimm es einfach wahr. Du musst auch nicht darauf reagieren. Es ist nur eine zusätzliche Information. Angenommen, du gehst morgens in die U-Bahn und siehst da viele verschlafende, schlecht gelaunte Gesichter. Du weißt, du kannst nicht alles ändern und musst das nicht auf dich selbst beziehen. Wenn du irgendwo eine Energie spürst, die nicht so schön ist, wenn du den Ärger oder die Trauer von jemand anderem wahr nimmst, dann weißt du: du musst nicht das Leid aller Welt ändern. Du kannst es auch gar nicht. Deshalb ist es klug, es zur Kenntnis zu nehmen, vielleicht ein Mantra, ein Segensgebet zu sprechen und es dann los zu lassen. Wenn du das regelmäßig übst, dann kommst du irgendwann zu einer diamantgleichen Festigkeit. Das ist keine Herzlosigkeit. Du spürst weiter, du kannst weiter Liebe zeigen und du wirst weiter positive Energie ausstrahlen. Aber du ruhst in dir. Denke immer wieder daran: „Meditation führt zu Kraft und diamantener Festigkeit.“

Hari Om Tat Sat

Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3

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