Tipps für die Meditation, Teil 1

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute will ich etwas lesen aus dem Buch „Göttliche Erkenntnis“, aus dem Kapitel „Meditation“: „Zur Meditation bedarf es eines ruhigen, klaren, reinen, subtilen, scharfen, stetigen und einpünktigen Verstandes.“ Das heißt natürlich nicht, dass man, wenn man noch keinen ruhigen, klaren, reinen, subtilen, scharfen und stetigen Geist hat, nicht meditieren kann. Nur solange der Geist diese Fähigkeiten noch nicht hat, wird die Meditation noch nicht sehr tief werden. Wenn wir also zu Anfang meditieren, hilft die Meditation, etwas zur Ruhe zu kommen. Sie hilft, unseren Geist zu erheben. Zum Überbewusstsein kommen wir erst dann, wenn wir unseren Geist auch im Alltag ruhig, klar, rein, subtil, scharf, stetig und einpünktig gemacht haben. So kann man sagen, Meditation im Alltag ist wie so ein Engelskreis. Wir meditieren, der Geist wird etwas ruhiger, etwas klarer, so können wir im Alltag mit dieser gewonnenen Ruhe und Klarheit des Geistes an die Herausforderungen des täglichen Lebens gehen. Je schwieriger die sind, umso besser für die Meditation. Das ist so ähnlich, wie wenn man die Oberschenkel trainieren will: Je höher die Berge sind, die man hochgeht, umso besser für die Oberschenkel. Der stärkere und ruhigere Geist hilft dann wieder, in die Meditation zu gehen und so bekommen wir noch mehr Stärke im Alltag. „Brahman, das Absolute, ist rein und feinstofflich und so bedarf es eines reinen und subtilen Geistes, um sich Brahman zu nähern. Wenn man Feuer an grünes Holz legt, wird es nicht brennen. Wenn man Feuer an ein Stück trockenes Holz legt, wird es sofort Feuer fangen und brennen.“ Swami Vishnu hat gerne gesagt, die spirituellen Aspiranten sind in drei Kategorien zu fassen. Es gibt die grüne-Holz-Schüler, es gibt die trockene-Holz-Schüler und es gibt die Gunpowder-Schüler, die Schießpulver-Schüler. Schießpulver-Schüler sind die, die sehr bereit sind. Sie bedürfen nur eines kleinen Funken Inspiration und schon fangen sie Feuer und erreichen höhere Stufen des Bewusstseins. Die sind sehr selten. Das zweite sind die trockene-Holz-Schüler. Wenn ihr so einen Holzscheit habt und direkt Feuer dran legt, was passiert? Erstmal wenig. Eine Weile müssen die dort mit Feuer in Berührung kommen. Ein Meister hat da eine ganze Reihe Arbeit. Er muss den Schüler mit dem Feuer des Wissens berühren, irgendwann fängt dann der Schüler Feuer. Und dann gibt es aber noch den grünen-Holz-Schüler. Wenn man an grünes Holz Feuer legt, was passiert? Rauch. So gibt es manche Menschen, denen kann man viel Weisheit und viel Anstrengung geben, aber es entsteht nur Rauch. Die häufigste Kategorie von Schülern auf dem spirituellen Weg ist die trockene Holzform der Schüler. Die grüne Holzform ist glücklicherweise selten, die manchen was anderes als in den Ashram gehen. Und die Schießpulver-Schüler sind auch selten. Die kommen auch alleine schnell in die Selbstverwirklichung. Für alle anderen ist es wichtig, zu trocknen, um schneller Feuer und Licht zu empfangen. Und das macht einen großen Teil des spirituellen Weges aus. Die, die schon längere Zeit auf dem spirituellen Weg sind, wissen, dass man sich durchaus manchmal fühlt, als ob man durchgekocht wird. Das hat auch seinen Sinn, denn so fangen wir irgendwann Feuer, unsere Unreinheiten verbrennen und wir kommen zu höheren Stufen des Bewusstseins. „So wird ein Mensch, der seinen Geist nicht gereinigt hat, nicht das Feuer der Meditation entfachen können. Er wird schlafen oder träumen, Luftschlösser bauen, wenn er sich zur Meditation setzt. Wer aber die Unreinheiten des Geistes durch Japa, Wiederholung des Mantras, durch Dienen, Barmherzigkeit, Pranayama und anderes gereinigt hat, wird in tiefe Meditation eintreten, sobald er sich zur Meditation setzt. Der reine, reife Geist wird sofort im Feuer der Meditation brennen.“ „Meditiere zu Brahmamuhurta, das ist die beste Zeit für die Meditation.“ Brahmamuhurta ist irgendwann zwischen 3:30 Uhr und 6:30 Uhr. Viele von uns meditieren um 7:00 Uhr, das ist schon einmal ein Anfang. Im Westen ist ja auch der Tagesablauf etwas anders. Die Inder gehen typischerweise früher ins Bett und können deshalb früher aufstehen. Und in Indien ist es auch so, dass man mittags möglichst Mittagsschlag hält, weil es bis zu 45°C heiß ist. So fängt man in Indien früher an als hier. Von Swami Sivananda wird berichtet, dass er in den Frühzeiten des Ashrams jeden Morgen um 3:00 Uhr zu allen Schlafgelegenheiten seiner Schüler gegangen ist und „Om“ gesagt hat, bis die Schüler aufgestanden sind. Um 3:30 Uhr war dann Meditation. Später hat er dann die Meditation auf 4:00 Uhr verlegt und heute ist die Meditation im Ashram in Indien um 5:00 Uhr. Der Swami Vishnu hat sie dann auf 6:00 Uhr verlegt und wir meditieren um 7:00 Uhr, manchmal auch um 6:00 Uhr. Früh morgens ist auf jeden Fall am einfachsten. „Der Geist ist in dieser Phase wie ein leeres Stück Blatt Papier oder eine reine Schreibtafel und relativ frei von weltlichen Eindrücken. In dieser Phase kann man den Geist leicht nach seinem Wunsch formen. Man kann den Geist jetzt leicht mit göttlichen Gedanken erfüllen.“ Hari Om Tat Sat Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3
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