Sureshwara ist der Name einer der vier Hauptschüler von Shankaracharya. Shankaracharya, der große Yogameister, der vermutlich 788 bis 820 n.Chr. lebte, nach anderen Traditionen ein paar Jahrzehnte vorher. Und Shankaracharya war der große Yogameister und er hatte vier Schüler. Diese vier Schüler waren Padmapada, Totaka, auch Trotaka genannt, Hastamalaka und Sureshwara. Für jeden dieser vier Schüler gibt es eine lange Geschichte, wie diese zu Schülern geworden sind. Die vier Schüler wurden später auch zu Shankaracharya selbst, denn Shankaracharya war zunächst mal der Meister, sein Name war Shankara, er war ein Acharya, ein großer Meister, ein Lehrer, einer, der andere ausbildete. Shankaracharya gründete vier Maths, vier Haupt-Ashrams kann man sagen, und in jedem dieser vier Ashrams wurde einer seiner Schüler dann Oberhaupt. Und im Sringeri Math wurde Sureshwara Oberhaupt des Ashrams. Sureshwara war vorher Mandana Mishra. Es gibt eine lange Geschichte, wie Mandana Mishra zum Schüler von Shankaracharya wurde. Das Interessante ist nämlich, Mandana Mishra war ein gutes Stück älter als Shankaracharya. Mandana Mishra hatte einer anderen spirituellen Philosophie angehangen, er war sogar der herausragende spirituelle Lehrer seiner Zeit. Und Shankaracharya war ein relativ junger, der Vedanta lehrte. Und die beiden diskutierten sehr lange miteinander und es gibt eine lange Geschichte, wie deren Diskussion vonstattenging. Schließlich überzeugte Shankaracharya den Mandana Mishra, dass Vedanta letztlich die beste Philosophie ist, um das Höchste zu beschreiben, und dass das Ziel des Lebens die Selbstverwirklichung ist, die Erkenntnis: „Aham Brahmasmi.“ Ziel des Lebens ist nicht, gute Werke anzuhäufen und gutes Karma zu schaffen, um nachher in den Himmel zu kommen und ein neues, besseres Leben in der nächsten Inkarnation zu bekommen, wie Mandana Mishra vorher dachte, sondern das Ziel des Lebens ist die Gottverwirklichung, die Selbstverwirklichung, die Erkenntnis: „Aham Brahmasmi.“

Mandana Mishra erkannte das und Shankaracharya gab ihm den neuen spirituellen Namen Sureshwara. Sureshwara besteht aus den beiden Teilen, Sura und Ishwara. Sura heißt „das Gute“, heißt auch „das Göttliche“, heißt auch „das Leuchtende“. Und Ishwara ist Gott. So ist Sureshwara eigentlich der göttliche Gott, aber es ist auch der gute Gott, ist das Gute Gottes. Das soll heißen, dass durch Sureshwara die gute Kraft Gottes hindurchwirkt. Und Sureshwara wurde vielleicht sogar zum bedeutendsten Schüler von Shankaracharya. Mindestens heute, unter den Schülern von Shankaracharya oder denen in der Tradition von Shankaracharya, stammen die meisten aus der Sureshwara-Tradition. Unter anderem auch unsere eigene Tradition. Swami Sivananda und Swami Vishnu-devananda haben ja als vollen Namen Swami Sivananda Saraswati, Swami Vishnudevananda Saraswati. Dort ist also als letzter Teil des Namens Saraswati. Und wenn jemand als Teil seines Swami-Namens Saraswati hat, dann ist er auch von Sureshwara. Sureshwara hatte nämlich eine Frau und seine Frau hieß Saraswati. Und Saraswati, die Frau von Sureshwara, war sogar eine Inkarnation von Saraswati. Und so hatte Sureshwara dieses große Wissen. Und so sind die Schüler von Sureshwara und natürlich die Traditionslinie von Sureshwara auch Manifestationen von Saraswati, was Gelehrsamkeit heißt, Kreativität und auch Wertschätzung von Künsten.

Mehr findest du über Sureshwara auch auf unseren Internetseiten. Gehe auf www.yoga-vidya.de, gib dort ins Suchfeld ein, „Sureshwara“ und dort findest du dann viele Informationen über Sureshwara, auch die große mythologische Geschichte, wie Sureshwara Schüler von Shankaracharya wurde und wofür er letztlich stand und bis heute steht. Grundsätzlich, wenn du irgendetwas wissen willst über Yoga, Meditation, Ayurveda, Spiritualität, Hinduismus, Buddhismus, indische Kunst, indische Philosophie, dann gehe einfach auf unsere Internetseiten und gib irgendeinen Begriff ein, der mit diesen Begriffen im Kontext steht. Du wirst etwas finden, was dich auf dem spirituellen Weg voranbringt, denn es ist natürlich nicht einfach nur intellektuelles Wissen, was wir vermitteln wollen, sondern wir stehen in der Tradition von Sureshwara und Sureshwara steht tatsächlich für Wissen, er steht für intellektuelles Wissen, er steht aber auch für Kreativität, er steht aber auch ganz besonders für die Verwirklichung des Höchsten. So sind ja auch diese Vorträge, die ich hier mache, nicht rein intellektuelle Vorträge, ich versuche schon, die Sanskrit-Ausdrücke zu erläutern und zu erklären, aber vor allen Dingen versuche ich, etwas spirituelle Inspiration zu geben. Ich hoffe, dass mir das mindestens Ansatzweise gelingt. In diesem Sinne, Om Namah Shivaya, alles Gute! Und erkenne immer mehr: „Aham Brahmasmi. Meine wahre Natur ist Sein, Wissen und Glückseligkeit. Ich bin Brahman.“ Und ich rezitiere aus der Shankaracharya Stotra und dort steht irgendwo „Asmad Gurun“ und damit ist Sureshwaracharya gemeint. „Narayaṇaṃ Padma-Bhavaṃ Vasiṣṭhaṃ Saktiṃ Ca Tat-Putra-Parasaraṃ Ca Vyasaṃ Sukaṃ Gauḍa-Padaṃ Mahantaṃ Govinda-Yogindram Athasya Shiṣyam. Shri Shankaracharya Mathasya Padmapadam Cha Hastamalakamcha Shishyam. Tam Totakam Vartikakaramanyan Asmad Gurun Santadamanatosmi.“

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