Sei großzügig und diene den Menschen

Hallo und herzlich willkommen zu Yoga Vidya täglichen Inspirirationen! Heute lese ich aus dem Buch: „Sivananda, ein moderner Heiliger“, das Kapitel „Außergewöhnliche Methoden“. Swami Venkatesananda, der den größten Teil dieses Buches geschrieben hat, schreibt hier: „Der Ashram, die Divine Life Society und alles, was Swami Sivananda lebenslang erarbeitet und aufgebaut hat, diente zum einen dem Wohlergehen der Menschheit, zum anderen bot es den spirituell Suchenden Möglichkeiten zum Sadhana. Sobald man das wirklich einmal klar begriffen hat, versteht man als ernsthafter Suchender auch die vielen Gegensätze im Leben und Wirkens Swami Sivanandas, die gelegentlichen Konflikte, die sich manchmal in die Institutionen einschlichen. Swami Sivananda sagte weise: „Yoga ist kein Thema, über das am Stammtisch diskutiert wird. Es sollte im täglichen Leben praktiziert werden.“ Dienen und Großzügigkeit waren immer die grundlegenden Tugenden Swami Sivanandas. Er konnte sich nicht vorstellen, dass es Menschen gibt, die diese Eigenschaft nicht besitzen. Swami Paramananda, einer seiner ersten Schüler, erinnerte sich: „Einmal sagte er mir, ich solle immer nach Gelegenheiten Ausschau halten, anderen Menschen in irgendeiner Form zu dienen. Z.B. legte er großen Wert darauf, dass jeder von uns immer ein kleines Tuch bei sich hatte, um die Schuhe von Pilgern und Aspiranten reinigen zu können, die vor der Tür abgestellt wurden.“ Eine sehr praktische Sache. „Das sollten wir insbesondere machen, während sie am Satsang teilnahmen und ohne dass sie etwas davon merkten. So groß waren sein Eifer und Enthusiasmus, Gott in allem zu dienen. Wenn jemand eine Gelegenheit zu dienen versäumte, zögerte er nicht daran, das gleich zu sagen. Swami Sivananda ermutigte dabei auch seine Schüler, Arbeit nicht um der Arbeit willen allein zu tun. Die Einstellung, der Geist, das Herz ist der entscheidende Faktor im Yoga. Er gab wertvolle Ratschläge, wie sie die richtige Geisteshaltung aufrechterhalten können.“ Swami Paramananda war von Swami Sivananda zu einem Drucker und Verleger geschickt worden, um eines seiner ersten Bücher drucken zu lassen. Paramananda wurde aber gleichzeitig in Madras benötigt. Es war zu der Zeit, als Swami Sivananda von Almosen lebte und so mussten die Verleger die Spesen für die Personen tragen, die von Swami Sivananda geschickt wurden, um den Probedruck Korrektur zu lesen. Wie das geschah, zeigt ein Brief an den Verleger von 1936. Das ist ein Brief, den er an einen Verleger geschickt hat. „Om Namah Shivaya, unsterbliches Selbst, schreibe Hari Om zwölf Mal an den Anfang eines jeden Schreibens. Das ist das leichteste Sadhana für die Selbstverwirklichung. Denke stets an Gott auch während der Arbeit.“ Es muss also ein spiritueller Verleger gewesen sein. „Wie kommt es, dass du kein Geld für die Zugkarte geschickt hast? Wenn eine kleine Bitte um Geld kommt, verengt sich das Herz und du ziehst dich zurück. Viele Menschen sind sehr großzügig zu sich selbst, zu ihren Frauen, zu ihren Männern, zu ihren Kindern. Andere ignorieren sie, weil sie glauben, dass sie verschieden von ihnen sind. Das ist Maya: Unkenntnis, die Leiden bringt. Bitte schicke Swami Paramananda nach Madras, er hat dort dringende Arbeiten zu erledigen. Ich werde dir innerhalb eines Monats einen anderen Swami schicken. Wenn du meinem Vorschlag zustimmst, bitte ich dich, mir für ihn das Fahrgeld dritter Klasse zu senden. Sei bitte so freundlich und gib Swami Paramananda das Fahrgeld nach Madras und eine Summe für seinen Aufenthalt dort. Werde ein großzügiger Mensch.“ Solche Geschichten von Swami Sivananda gibt es viele. Interessant ist auch, dass diejenigen, die mit Swami Sivananda zu tun hatten, irgendwie auch spiritualisiert wurden. Für ihn gab es diesen Unterschied nicht, ob jemand sein Schüler war oder nicht. Er stimmte sich auf jeden unterschiedlich ein. Bei dieser Geschichte würde man sagen: „So einen Brief schreibt man keinem Verleger.“ Andererseits: Wenn ein Mensch ganz klar auf dem spirituellen Weg ist, dann sollte man auch keine Hemmungen haben, über spirituelle Dinge mit ihm zu sprechen. Mit Einfühlungsvermögen, auch mit großer Höflichkeit, aber klar. Swami Sivananda schreibt ja auch immer wieder „bitte“. In seiner Geschichte steckt ein Kern, der uns vielleicht alle betrifft. Wir haben oft die Neigung, großzügig mit unseren Kindern und vielleicht noch mit dem Ehepartner zu sein. Vielleicht geht das auch noch etwas weiter. Aber sobald es darüber hinaus geht, halten wir uns eher zurück. Oder wir wollen gleich einen Gegenwert dafür haben. Swami Sivananda hat selbst Großzügigkeit gegenüber allen vorgelebt und immer wieder dazu ermutigt. „Share what you have wich others. Teile, das was du hast, mit anderen.“ Hat er gerne gesagt. Wir können uns immer wieder fragen: „Was können wir tun, um anderen zu helfen und zu dienen? Hari Om Tat Sat Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga-Vorträge als mp3
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