Sehe die Dinge von einem neuen Standpunkt – BhG VI.3

Handeln und Entsagung hängen zusammen.
Krishna sagt im 3. Vers, Bhagavad Gita, 6. Kapitel:
„Für den Weisen, der Yoga zu erreichen wünscht, gilt Handeln als der Weg. Für denselben Weisen, der Yoga erreicht hat, gilt Nicht-Handeln als der Weg.“
Yoga besteht, grob gesagt, aus spirituellen Praktiken und spiritueller Einstellung im Alltag. Also, der eine Teil ist, was du auf deiner Matte und deinem Kissen machst, und das andere, was du ansonsten machst. Beides ist wichtig. Es ist wichtig, dass du jeden Tag dir eine Zeit nimmst, um zu meditieren. Ich empfehle zwanzig Minuten täglicher Meditation und die meisten spirituellen Lehrer empfehlen eine ähnliche Zeitdauer. Natürlich, angenommen, Meditation ist ganz neu für dich, zwei Minuten täglich ist schon gut, dann lässt du es auf fünf Minuten wachsen, irgendwann auf zehn, dann auf fünfzehn und dann auf zwanzig Minuten. Zwanzig Minuten Meditation ist eine gute Grundlage. Ab und zu mal erhöhe die Dauer der Meditation! Einen Tag meditiere fünf oder zehn Minuten länger als normal! Oder wenn du zwanzig Minuten wirklich gewohnt bist, einmal die Woche oder einmal im Monat, meditiere eine Stunde oder mache ab und zu mal ein Meditation-intensiv-Seminar mit! So kannst du deine Meditation vertiefen. Ich empfehle auch, übe täglich Asanas und Pranayama! Auch da, jeden Tag eine halbe bis eine Stunde und du bekommst eine gute Energie, gute Gesundheit, gute Kraft. Das ist eine wichtige Grundlage. Aber Yoga besteht nicht nur aus spirituellen Praktiken, Yoga besteht auch aus Spiritualisierung im Alltag. Und Krishna sagt hier, für den spirituellen Fortschritt ist die Spiritualisierung im Alltag sogar noch wichtiger als die Meditation, mindestens in den ersten Stufen des Yoga. Denke nicht: „Oh, würde ich doch nur mehr Zeit für die Meditation haben, dann würde ich schnellere Fortschritte machen, aber leider, leider muss ich all dies noch tun.“ Denke nicht so! Denke vielmehr: „Was im Alltag auf mich zukommt, sind genau die richtigen Aufgaben, an denen ich wachsen kann. Ich meditiere und mache meine Yogaübungen, sodass ich Kraft bekomme, im Alltag ein spirituelles, enthusiastisches und doch verhaftungsloses Leben zu führen.“ Sei dir bewusst, die Aufgabe, die heute auf dich zukommt, ist genau die richtige, an der du wächst. Nicht ein ironisches Schicksal verhindert, dass du spirituell wachsen kannst, indem es dir nicht die Möglichkeit gibt, länger zu praktizieren oder ein gemütliches Leben zu führen, nein, das, was auf dich zukommt, ist genau das, was du brauchst, um zu wachsen. Sei dir bewusst: „Das, was ich täglich tue, daran wachse ich. Und die Meditation gibt mir die Kraft für den Alltag.“


Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3
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