Samadhi erleben, Teil 1

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute werde ich mich einem neuen Kapitel aus dem Buch „Göttliche Erkenntnis“ von Swami Sivananda widmen, dem Kapitel: „Samadhi“. Samadhi ist die überbewusste Erfahrung, die Erfahrung der Einheit, die Erfahrung des kosmischen Bewusstseins. Samadhi ist das, wonach wir bewusst oder unbewusst streben. Man kann sagen, dass alle menschlichen Bestrebungen, ob man es weiß oder nicht, letztlich in Richtung von Samadhi streben. Auf der einen Seite wollen wir glücklich sein. Das ist was ganz Banales, darüber gibt es viele Schlagertexte. In der amerikanischen Verfassung gibt es das Recht auf das Streben nach Glück. Und jeder würde sagen: „Ja, ich will glücklich sein.“ Die Frage ist nur: Wie können wir wirklich glücklich sein? Alles, was wir in dieser Welt bekommen können wird irgendwann wieder gehen. Und alles, was uns heute glücklich macht, wird uns morgen nicht mehr glücklich machen. Das, was wir heute gerne machen, machen wir morgen nicht mehr gerne. Und eine Sache, die wir mögen, mögen wir morgen vielleicht nicht mehr. Da gibt es nur eine Ausnahme: Wirkliches Samadhi. Die Yogis sagen, wir suchen alle nach einem höheren Zustand, nach einem Zustand des Glücks. Deshalb sind wir mit nichts zufrieden, das nicht absolutes, unendliches Glück ist. Die Yogis sagen aber auch: Es ist möglich, dieses Glück zu erfahren. Es kommt nicht durch Veränderung der äußeren Welt, sondern dann, wenn wir tatsächlich unser höheres Selbst verwirklicht, wenn wir die Grenzen von Körper und Geist transzendiert haben. Wir streben nach Freiheit. Wir wollen nicht fremdbestimmt sein, wir wollen nicht begrenzt sein. Wenn wir aber in dieser Welt sind, haben wir immer nur begrenzte Möglichkeiten. Der materielle Körper ist begrenzt und egal, was wir anstellen, um ihn stärker zu machen, egal, was wir machen, um unsere geistigen Fähigkeiten auszudehnen, bleiben stets beschränkt auf diesen Körper. Es gibt immer andere Menschen um uns herum, wir sind zum Glück nicht unabhängig in diesem Universum. Aber tief im Inneren sind wir frei. Unse wahres Wesen ist nicht begrenzt auf Körper und Persönlichkeit und diese konkrete Natur. Und wir können uns selbst als das wahre Wesen erfahren, als das Bewusstsein hinter allem, als das unendliche Sein. Das Bewusstsein ist unendlich und damit frei. Und die Yogis behaupten, das ist nicht eine philosophische Spekulation, sondern es ist lebendige Erfahrung. Wir können das erfahren. Diese Erfahrung nennt sich Samadhi, und die ganze Philosophie des Yoga ist der Versuch, diese Erfahrung in Worte zu fassen. Alle Yoga Praktiken dienen letztlich dazu, uns zu dieser Erfahrung zu führen. Daneben verhelfen sie uns auch zu etwas mehr Gesundheit, zu etwas mehr Prana, zu etwas mehr geistigen Fähigkeiten, zu der Fähigkeit, des Leben etwas mehr zu genießen. Sie helfen uns, mehr Kraft für schöne, positive, liebevolle Beziehungen zu anderen Menschen zu haben. Sie helfen uns, mehr zu unserer auch relativen Natur zu finden. Aber das alles sind vorübergehende Wirkungen des Yoga, die relativen, die uns vielleicht die Kraft geben, mit Enthusiasmus weiter voranzuschreiten. Aber letztlich strebt auch das alles zu Samadhi. Bis dahin sind wir noch immer auf dem Weg und auf der Suche. „Samadhi schenkt Befreiung. Samadhi, der höchste Bewusstseinszustand bringt Kaivalya, absolute Befreiung. Samadhi schenkt Moksha, vollkommene Freiheit. Es ist der Gipfel und Höhepunkt von Yoga. Mit der Herabkunft von Selbsterkenntnis verschwindet die Unwissenheit. Und mit dem Verschwinden der Unwissenheit verschwindet Egoismus und Identifikation.“ Hari Om Tat Sat Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3
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