Prana heißt Lebensenergie, Pratistha heißt Festigkeit oder Installierung oder Festmachen. Sanskrit-Ausdrücke sind sehr vielfältig. Prana Pratistha bezieht sich ganz besonders auf die Einweihung einer Tempel-Murti oder auch Pratima genannt, also eines Bildes Gottes, eines Symbols für Gott. Und Prana heißt, dieses Symbol für Gott wird ausgestattet mit Prana. Du siehst z.B. hier auf dem Altar rechts eine Lakshmi, links siehst du einen Krishna. Das sind nicht einfach nur irgendwelche Marmorfiguren, die irgendwie schön aussehen, sondern sie sind auch in einem heiligen Ritual mit Prana ausgestattet worden, das heißt, mit einer Puja, mit einem Verehrungsritual, mit vielen Mantras.

Prana Pratistha im weiteren Sinne ist ein bestimmtes Ritual, das man mit einer Murti oder mit einem Bild macht, um dort Prana hineinzubringen, und auch, damit diese Murti zum Kanal wird, dass göttliche Energie, göttliches Prana immer wieder in diese Murti hineinströmt und dann zu dir hinströmt. In einem engeren Sinne ist Prana Pratistha eine spezielle Zeremonie in Tempeln. Wenn man also ein Bild oder eine Murti dauerhaft installiert, sagt man so schön, „we install a murti“, „we install a representation of God“. Man installiert, also man richtet ein, man macht fest. Da wird typischerweise auch die Stein-Murti fest, entweder zementiert oder einfach fest hingelegt, und dann ist sie fest, Festigkeit. Aber es ist dann nicht nur eine physische Festigkeit, sondern dadurch, dass dabei auch Energie-Mantras wiederholt werden, ein Ritual vollzogen wird, ist diese Murti, die jetzt fest etabliert ist, mit Prana ausgestattet, mit Energie. Und wann immer man künftig diese Murti anschaut, spüre man die Kraft, die davon ausgeht. Man kann so über die Murti zu Gott beten. Man verehrt keine Murti, die Murti bleibt immer Stein, aber die Murti wird zum Kanal.

So ähnlich, angenommen, du unterhältst dich mit jemandem über das Telefon, du unterhältst dich nicht mit dem Telefon, aber du sprichst in den Telefonhörer hinein. Das machst du nicht, weil du den Telefonhörer so toll findest, sondern über das Telefon sprichst du zu dem Menschen. Genauso wenn du zu Gott sprechen willst, dann kannst du dafür Pratimas nutzen oder auch Murtis. Du schaust die Murti an und über die Murti sprichst du zu Gott. Und du hörst der Murti zu und du schaust sie an, manchmal ist dort ein Licht, manchmal ist dort ein Strahlen, manchmal bist du tief im Herzen berührt, manchmal merkst du, wie tatsächlich Gott sich durch die Murti zu dir manifestiert. Und manchmal spürst du, dass deine Gebete und deine Bitten, die du richtest über die Murti, tatsächlich zu Gott kommen. Prana Pratistha - also die Einweihung einer Murti, einer Götterfigur. Prana Pratistha - die Ausstattung einer Murti, einer Pratima mit spiritueller Kraft. Prana Pratistha – die Festsetzung oder Festlegung, Installierung von Prana in einem Symbol für Gott.

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