Nektar der Unsterblichkeit

Wie wir gerade gehört haben, es geht darum, den Nektar der Unsterblichkeit zu trinken, letztlich zu erfahren, wer wir wirklich sind. Und in uns sind verschiedene Teile, Devas, Asuras, wie es in den Mythen heißt, die scheinbar positiven, die scheinbar weniger guten Eigenschaften. Diese können zusammenarbeiten und so gilt es, alle Aspekte unseres Wesens miteinander zu verbinden, um da hin zu kommen, zum Höchsten. Manche Menschen machen sich Gedanken: „Ist meine Motivation rein?“ Und Swami Sivananda sagt gerne: „Prüfe deine Motive! Werde dir bewusst!“ Und manchmal wird man feststellen, dass die Motive, weshalb man Yoga übt, weshalb man irgendwo sich engagiert für eine gute Sache, nicht nur rein ist. Man will besser sein als andere, irgendwo bildet man sich was darauf ein usw. Das sollte uns aber nicht davon abhalten, Gutes zu tun. Es ist gut, es zu erkennen, und grundsätzlich, es ist immer besser, Gutes zu tun als nichts Gutes zu tun. Und wenn wir erkennen, dass da irgendwo gemischte Motive sind, ok, wenn uns das hilft, uns ein bisschen anzutreiben, wenn wir ein bisschen Ehrgeiz entwickeln, das hilft, dafür etwas länger zu meditieren, ist ja erst mal gut. Wir behalten es aber im Hinterkopf und dann finden wir den richtigen Moment, die Motive wieder rein werden zu lassen. Solange wir praktizieren, mag es Phasen geben, wo die Motive nicht ganz so sind. Wir praktizieren trotzdem, wir beten, und dann wird durch die Gnade Gottes letztlich das Gute überwiegen. Und dann werden wir erkenne, wer wir wirklich sind. Swami Vishnudevananda hat gerne gesagt, das Ego mischt sich in alles ein. Wir können auf alles stolz sein, sogar auf unsere Demut. Swami Vishnu hat mal erzählt, irgendwann mal hat er sich mal mit jemand anderes gestritten und dann hat er schließlich erkannt, dass sein Ego mit ihm durchgegangen war. Das war lange Zeit vorher. Dann hat er schließlich sich vor dem anderen verneigt und hat gedacht: „Wenigstens bin ich demütiger als der andere.“ Also, so ist nun mal unser Geist und ich hatte mal so eine Phase gehabt, da hatte ich überlegt: „Wie soll ich das dann machen, das Ego ist überall?“ Und dann hatte ich jemand gefragt. Und der hat gesagt: „Jeder muss seine Aufgabe machen. Du machst dein Sadhana, du praktizierst, du dienst uneigennützig, und es ist Gottes Aufgabe, dein Ego wegzunehmen. Deshalb, du kümmerst dich darum, zu tun, was zu tun ist, das ist der Deva-Teil, der Asura-Teil wird auch noch dabei sein. Du betest zu Gott und Gott wird, wenn die Zeit reif ist, das Ego wegnehmen oder mindestens verkleinern, so dass dann das Wahre, Unendliche, Ewige, das, was wir immer schon waren, erkennbar wird und wir das erfahren, was wir sind.
Hari Om Tat Sat
Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3

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