Meditation als Mittel zur Gottesverwirklichung

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute lese ich etwas aus dem Buch „Göttliche Erkenntnis“ von Swami Sivananda, aus dem Kapitel „Meditation“. Swami Sivananda schreibt hier:

„Ein tugendhaftes Leben zu führen alleine ist nicht ausreichend für Gottesverwirklichung. Konzentration und Meditation sind unbedingt notwendig. Ein gutes, tugendhaftes Leben bereitet den Geist als taugliches Instrument für Konzentration und Meditation vor. Konzentration und Meditation führen schließlich zur Selbstverwirklichung.“


Hier beschreibt er den Zusammenhang zwischen einem ethischen Leben und Meditation. Beides gehört zusammen. Wenn wir zu der höchsten Erfahrung kommen wollen – egal, ob wir es Gottverwirklichung, Gotteserfahrung, Selbstverwirklichung oder Nirwana oder Unio Mystica bezeichnen – dann gilt es zum einen, ein tugendhaftes Leben zu führen, also nach ethischen Gesichtspunkten zu leben und zum anderen, zu praktizieren, insbesondere die Meditation.
 

 

„Mit der Meditation kannst du zur Selbsterkenntnis kommen. Mit ihrer Hilfe kannst du in den göttlichen Zustand hineinwachsen. Mit Meditation kannst du dich aus den Fesseln des Geistes befreien und Unsterblichkeit erlangen.“

 

Hier beschreibt er die höheren Wirkungen der Meditation. Meditation ist gut für die Gesundheit, aber auch für das innere Gleichgewicht. Es ist wichtig, gerade in einer Zeit, wo das Leben voller Herausforderungen steckt und Menschen sehr vieles zu tun haben, dass man den Geist eine gewisse Zeit lang zur Ruhe kommen lässt, dass man in die Stille geht, in die Bewusstheit.


Heutzutage haben Menschen so viele verschiedene Dinge zu tun, Menschen machen so viele Dinge parallel. Das kann auch in Überforderung des Geistes ausarten. Wenn man dann jeden Tag eine gewisse Zeit lang meditiert, kommt man zur Ruhe und hat ein paar Minuten, in denen man loslassen kann.

 

Aber Loslassen und Abschalten ist nicht der Hauptsinn der Meditation, auch wenn das heutzutage besonders wichtig ist. In der Meditation gehen wir darüber hinaus, uns einfach nur gut zu fühlen und zur Ruhe zu kommen. Wir können in der Meditation zur Selbsterkenntnis kommen. Wir können in den göttlichen Zustand hineinwachsen.
Jetzt ist natürlich die Frage, was heißt göttlicher Zustand? Da kann man lange überlegen. Es ist das, was wir in der Meditation als solches erfahren. Eine Erfahrung von Wonne, von Liebe, von Freude, von Verbundenheit, von Ausdehnung. Das kann man als göttliche Erfahrung bezeichnen.
Der Geist meint es eigentlich gut, er gibt uns so viele verschiedene Ideen und Möglichkeiten ein, aber wir verhaften uns daran. Dann sind wir gebunden und denken: „Mein Glück hängt nur an dem und dem“ oder: „Muss das immer so sein, könnte es nicht anders sein?“


Manche von euch mögen solche Gedanken kennen. Wir können lernen, uns davon zu lösen. Wir können feststellen: „Ich bin jenseits der Gedanken und kann deshalb auch aus dieser Verhaftung an die Gedanken herauswachsen.“ Danach kann ich die Gedanken als das nehmen, was sie eigentlich sind: Wohlgemeinte Vorschläge unseres Geistes, etwas Gutes beizutragen. Wir sind dann nicht mehr gefesselt, sondern in Freiheit.


„Meditation ist ein großartiger Weg zur Befreiung, zu Moksha. Meditation ist eine mysteriöse Leiter, die von der Erde zum Himmel reicht, vom Irrtum zur Wahrheit, von der Dunkelheit zum Licht, vom Schmerz zur Wonne, von der Ruhelosigkeit zum tiefen Frieden, von der Unwissenheit zur Erkenntnis, letztlich von der Verhaftung an das Sterbliche, zur Erfahrung der Ewigkeit.“


Hari Om Tat Sat

Transkription eines Kurzvortragesvon Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3

 


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Kommentare


  • Meditation ist eine mysteriöse Leiter, die von der Erde zum Himmel reicht
    ,
    dieser Gedanke ist wunderschön... Ja, Meditation ist wirklich das Höchste im Yoga.

    Danke für diese Inspirationen, lieber Sukadev,
    Om Namah Shivaya
    Devaki Erika-Ha
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