Bhagavad Gita, 15. Kapitel, 20. Vers: „Iti guhyatamam sastram idam uktam maya’nagha etad buddhva buddhiman syat krta-krtyas ca bharata.“ - Krishna spricht zu seinem Schüler Arjuna: “So habe ich diese höchst geheime Wissenschaft gelehrt, Oh Sündenloser; wenn ein Mensch dies weiß, wird er weise und hat die Bestimmung seines Lebens erfahren.“
Krishna spricht hier, dass die höchste Bestimmung des Menschen ist, Gottverwirklichung zu erreichen. Wir haben verschiedene Pflichten, verschiedene Aufgaben. Und manche Menschen, die Yoga üben, sind dort manchmal im Konflikt. Sie haben Pflichten gegenüber den Kindern, sie haben Verpflichtungen gegenüber dem Partner, Verpflichtungen gegenüber dem Arbeitsgeber, Verpflichtungen gegenüber den Eltern, Verpflichtungen gegenüber Vereinen, in denen sie tätig sind, Verpflichtungen – so viele verschiedene Arten. Auf gewisse Weise ist das ganze Leben auch eine Art Verpflichtung. Allerdings gilt es zu beachten, es gibt die höchste Verpflichtung. Und die höchste Aufgabe, der Sinn des Lebens ist es, Gott zu erfahren, das Selbst zu verwirklichen und Gottes Werk in dieser Welt zu tun. Alles andere ist dem untergeordnet. Nicht untergeordnet im Sinne von, das ist weniger wichtig, sondern im Sinne von, alles andere spielt auch dort eine Rolle. Erkenne, dass der Sinn des Lebens ist, auf dem spirituellen Weg zu wachsen und Gott zu dienen, indem du das, was du tust, für Gott tust. In diesem Sinne gilt es, alles in der richtigen Perspektive zu haben. Um wirklich der Bestimmung deines Lebens gerecht zu werden, gilt es natürlich zunächst, dass du täglich meditierst. Swami Sivananda hat das mal drastisch gesagt: „Es mag Tage im Leben eines Aspiranten geben, in denen du keine Zeit hast, zu schlafen. Es mag Tage geben, in denen du keine Zeit hast, zu essen. Aber es sollte keinen Tag geben, an dem du keine Zeit hast, zu meditieren.“ Meditation ist zunächst mal das Wichtigste. Du kannst als Ausdruck dafür, dass die spirituelle Entwicklung das Wichtigste in deinem Leben ist, sagen: „Ich werde jeden Tag meditieren. Egal, was passiert. Und wenn ich mal mit dem Flugzeug um 4:00 Uhr losfliegen muss, dann stehe ich halt noch eine halbe Stunde früher auf oder ich meditiere halt im Flugzeug.“ Aber in jedem Fall, meditiere jeden Tag, lasse nichts dazwischenkommen. Wenn du das erreicht hast, dann natürlich spielen auch die anderen Praktiken eine Rolle, die dir die Meditation vertiefen: Asanas, PranayamaMantra Singen. Und dann tue auch einige uneigennützige Dinge. Engagiere dich zum Wohl für andere. Sorge dafür, dass deine Berufswahl zum Ausdruck bringt, dass du etwas Gutes bewirken willst. Und dann widme alles, was du tust, Gott. Du kannst den Umgang mit deinem Partner als Teil des spirituellen Weges sehen. Du kannst die Erziehung deiner Kinder als Teil des spirituellen Lebens sehen. Du kannst deinen Beruf als spirituelles Leben sehen. Du kannst so vieles zum Teil des spirituellen Lebens machen, indem du es unter das Thema „spirituelle Entwicklung“ stellst. Aber mache dir jeden Tag wieder bewusst, und mache dir besonders heute bewusst, der Sinn des Lebens ist Selbstverwirklichung. Die höchste Pflicht ist, auf dem spirituellen Weg voranzukommen. Deine höchste Aufgabe ist es, in diesem Leben Gott zu erfahren.

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