Heilige

Ich will etwas lesen aus dem Buch „Göttliche Erkenntnis“, aus dem Kapitel „Heilige“. Swami Sivananda schreibt: „Ein Heiliger ist ein Gott auf Erden. Für ihn ist die ganze Welt Stroh. Ihm sind Gold und Stein gleich viel. Ihm sind Vergnügen und Schmerz gleichbedeutend. Ein Heiliger lebt in Gott. Er hat Gott verwirklicht. Er kennt Gott. Er ist eins mit Gott geworden. Er spricht von Gott. Er zeigt den Weg zu Gott. Er ist berauscht von Gott. Er ist eins mit Gott. Heilige sind Gottesvertreter auf Erden. Gott offenbart sich in einem Heiligen in seiner ganzen Herrlichkeit, unendlichen Kraft, Weisheit und Wonne. Die Heiligen bilden für die Pilger eine Leiter zum Altar Gottes. Überall wo sich Heilige auch nur eine halbe Stunde oder eine halbe Sekunde lang aufgehalten haben, dort sind heilige Orte. Ein Heiliger ist ein Segen für die Erde. Heilige sind lebendige Zeichen der Spiritualität und die wahren Wohltäter der Menschheit. Stets in der Geschichte spielten Heilige eine große Rolle in der Bewahrung geistiger Werte in der Welt. Ein Heiliger ist wie ein spiritueller Wäscher. Er verwendet die Seife der Hingabe und des Wissens und beseitigt die Flecken der Schwächen in weltlichen Menschen. In der Gegenwart eines Heiligen wird jeder Mensch heilig. Im dem Moment, in dem der Geist an einen Weisen denkt, werden sofort alle niedrigen Begierden und Leidenschaften weggewischt. Meditation über das Leben der Heiligen kommt der direkten Gesellschaft der Heiligen gleich. Das Studium ihrer Lehre ist gleichbedeutend mit ihrer Gegenwart. Denken an das Leben von Heiligen, Leben in ihrer Gesellschaft und das große Glück ihren Segen zu empfangen, lenkt einen Regen der Reinheit, Inspiration und des göttlichen Bewusstseins auf dich.“ So ist es gut, sich mit dem Leben von Heiligen öfters zu beschäftigen. Zum einen zeigen die großen Heiligen, dass es möglich ist, aus Liebe heraus zu handeln. Dass es möglich ist, auch in schwierigen Umständen, das Gefühl der Einheit aufrechtzuerhalten. Die großen Heiligen haben gezeigt und zeigen auch heute - denn, es gibt zu jedem Zeitpunkt Heilige - dass ein wirklich spirituelles Leben wirklich zur höchsten Erfahrung führt. Sie sind ein Beispiel dafür, dass es tatsächlich geht. Und Heilige sind damit auch eine Inspiration, dass wir selbst zu Heiligen werden können. Denn, die wenigsten Heiligen sind als Heilige geboren. Wenn wir das Leben vieler Heiliger anschauen, da war deren Leben am Anfang gar nicht so heilig, sondern die Heiligen haben durch große intensive Anstrengung und durch großes Öffnen zum Segen Gottes diese Transformation erreicht, wodurch sie zu diesem hohen Bewusstseinszustand gekommen sind. Und da ist auch wichtig, dass wir uns dessen bewusst sind. Es geht nicht nur darum, große Heilige zu verehren und das als Ausrede zu nutzen, „Der war großartig, so großartig bin ich nicht und deshalb bleibe ich da, wo ich bin.“, sondern die großen Heiligen sollen ja uns dazu inspirieren: „Ich kann genauso werden.“ So wie es heißt, „der Sünder von heute ist der Heilige von morgen“. Und im Grunde genommen sind wir alle auch schon jetzt Heilige, nur wir erkennen es und manifestieren es vielleicht erst in ein paar Tagen, Monaten, Jahren, Jahrzehnten, Leben. Je nachdem. Es liegt bis zu einem gewissen Grad an uns, bis zu einem gewissen Grad ist es natürlich auch eine Frage von Gnade und Öffnung. Und ein dritter Aspekt des Lebens der Heiligen ist, dadurch dass die Heiligen sich so geöffnet haben, dadurch dass sie ihr höchstes Selbst verwirklicht haben, strömt durch sie eine besondere Gnade und ein besonderer Segen hindurch. Und so gibt es durchaus auch einen Grund, weshalb Heilige in den verschiedensten Religionen verehrt werden. Nicht nur, weil es ein Beispiel ist, dem wir nachahmen wollen, sondern auch, weil indem wir unseren Geist richten auf die Heiligen, strömt die Energie durch sie zu uns. Zwar könnte man sich auch direkt an Gott wenden und an das Unendliche und an das Ewige, das fällt aber letztlich nicht ganz so leicht. Es fällt leichter, sich auf einen Menschen zu konzentrieren, auf einen Menschen einzustimmen, einen Menschen Respekt gegenüber zu empfinden. Und indem wir das zu Heiligen machen, spüren wir, dass dann die Energie durch uns hindurchströmt. Denn was diesen Heiligen letztlich zum Heiligen macht, ist eben dieses Göttliche, welches durch diesen Menschen hindurchströmt. Hari Om Tat Sat Wir gehen einen Moment lang in die Stille. Und wir können uns einen Moment lang der Gegenwart von Swami Sivananda, Swami Vishnu-devananda bewusst werden. Oder wer einen direkten Bezug hat zu irgendeinem Heiligen oder Manifestation Gottes, kann an ihn oder sie denken und um Segen und Führung bitten. Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3.
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