Grundregeln des Alltags

Yoga Sutra, 2. Kapitel, 31. Vers Die Yamas sind Grundregeln, die nicht durch soziale Schicht, Ort, Zeit oder Umstände bedingt sind. Sie gelten für alle Ebenen und bilden das große universelle Gelübde. Ethik ist etwas Relatives. Was in einem Land für richtig gilt, gilt im anderen Land für falsch. Was in einem Lebensalter o.k. ist, ist im nächsten Lebensalter nicht o.k. Wenn ein Kind, das zwei/drei Jahre ist, dich ans Schienbein tritt, ist das nicht weiter tragisch. Wenn das ein 14jähriger macht, ist es wiederum etwas anderes. Aber, obgleich Ethik relativ ist und moralische Vorstellungen unterschiedlich sind, sollte die dahinter stehende Grundmoral letztlich auf den Yamas beruhen. Wir finden dieses ähnlich in allen Weltreligionen. Ob es die 10 Gebote sind, ob es die 5 Yamas sind, ob es Buddhismus, Islam, Judentum, Christentum, Taoismus, Shintuismus ist, man kommt immer auf ähnliche Grundregeln. Die sind daher nicht bedingt durch soziale Kontexte. Wie sie konkret nachher ausgestaltet werden, das ist wieder relativ. Erst einmal gilt, als spiritueller Aspirant sollte unser Umgang mit anderen Menschen von dieser Grundethik ausgehen. Im Umgang mit anderen Menschen gilt Ahimsa, Nicht-Verletzen und damit Liebe. Es gilt Wahrhaftigkeit. Es gilt, anderen nichts wegzunehmen, was ihnen gehört. Es gilt, in ihnen keine Objekte zu sehen. Es gilt, unbestechlich zu sein. Diese sind Mahavratas, große Gelübde, großartige Vorsätze. Es ist auch tatsächlich ein Vorsatz, den wir uns machen können, uns und anderen gegenüber. Ein großes Versprechen: „Mein Verhalten sei geprägt davon, anderen mit Liebe zu begegnen. Möge ich eine positive Kraft im Leben aller Menschen sein. Möge ich wahrhaftig sein gegenüber anderen. Möge ich ihnen Respekt gegenüber geben. Sie anerkennen für das, was sie haben, was sie sind, was sie tun. Möge ich in jedem erkennen, dass er eine Persönlichkeit ist, mit unveräußerlichen Rechten und das jeder ein Recht hat, zu existieren. Und möge ich nicht selbst Objekt und Spielball von anderen sein. Möge ich frei sein. Ich möchte aus diesen Grundsätzen heraus handeln.“ Du kannst gleich selbst überlegen, ob du dir einiges davon jetzt vornehmen willst. Ob du dir vielleicht bewusst vornehmen willst, „Ja, mein Verhalten sei von diesen Grundsätzen geprägt und ich will diese Grundsätze nicht relativieren. Ich will sie nicht aussetzen. Sie sind mein großes Gelübde. Mahavrata, mein großer Vorsatz. Als spiritueller Mensch auf dieser Welt oder einfach als Mensch.“ Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3.
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