Gott Ehrerbietung erweisen – HYP I.1

Hatha Yoga Pradipika, 1. Kapitel, 1. Vers
„Shri adi nathaya namo’stu tasmai yena upadishta hatha yoga vidya vibhrajate pronnata raja yogam arodhum ichchhor adhirohini iva.“
„Ehrerbietung vor dem verehrungswürdigen Shiva, von dem die Wissenschaft des Hatha Yoga gelehrt wurde. Es beleuchtet den überlegenen Zustand des Raja Yoga für den, der wie auf einer Treppe dorthin aufsteigen will.“

Oder eine andere Übersetzung, die von Swami Vishnudevananda: „Ich grüße den ersten Herren, Shiva, der die Hatha Vidya an Parvati lehrte. Das ist ein Schritt zur Aneignung des alles überragenden Raja Yoga.“

Dieser Anrufungsvers ist ein Vers, der dir als Grundlage sein kann für jede Hatha Yoga Praxis und eigentlich jede Yogapraxis. Oder sogar, wann immer du etwas Neues beginnst, sogar am Tag zwischendurch. Zunächst verneige dich vor Gott, was auch immer dein Zugang zu Gott ist. Du kannst dich verneigen vor Gott, du kannst Gott die Ehrerbietung erweisen, du kannst es als göttliches Prinzip, als Göttin sehen.

Als zweites ist wichtig, dass du dir bewusst wirst, worum geht es jetzt? Und als drittes, wohin führt es dann? Also so, wie es hier heißt, zuerst, Gott wird verehrt: „Ich verehre Gott von ganzem Herzen.“ Dann, es ist ein Schritt. Also, was als nächstes folgt, ist ein Schritt. Und was ist das Ziel? Raja Yoga. Raja Yoga heißt Herrschaft über den Geist, König zu werden über sein eigenes Gemüt. Raja Yoga heißt, letztlich die Selbstverwirklichung zu erreichen. So kannst du, wenn du gleich irgendetwas tun wirst, als erstes Gott Ehrerbietung erweisen. Dann kannst du dir bewusst sein, was machst du als nächstes? Und dann kannst du dir überlegen, und wofür ist das ein Schritt? Vielleicht wirst du als nächstes einen Nagel in die Wand schlagen.

Du kannst auch erst sagen: „Oh Gott, ich verehre Dich. Ich werde gleich einen Nagel in die Wand schlagen. Ich werde dort ein Bild aufhängen und das hilft für die Spiritualisierung meiner Wohnung. Und über die Spiritualisierung der Wohnung will ich zu Dir kommen.“ Oder angenommen, du wirst als nächstes zur Arbeit gehen oder bist vielleicht auf dem Weg zur Arbeit, dann kannst du sagen: „Oh Gott, ich verehre Dich. Ich bin jetzt auf dem Weg zur Arbeit. Ich gehe zur Arbeit, um so meinen Lebensunterhalt zu verdienen, um meine Kräfte zu entwickeln, um Geld zu haben für mein nächstes Yogaseminar oder um meinen Körper zu nähren, so dass ich praktizieren kann. Das wiederum hilft mir, um zum Höchsten zu kommen, zu Gott zu kommen.“ Das ist eine sehr wirksame Methode, damit alles, was du tust, einen Sinn hat. Also nochmals die Schritte: Erstens, erweise Gott die Ehrerbietung oder der göttlichen Mutter oder dem Göttlichen, wie auch immer du das siehst. Zweitens, werde dir bewusst, was machst du jetzt? Drittens, für was ist das ein Schritt? Und welches größere Ganze hängt dahinter? Und vielleicht sogar, wie hilft dir das, um zur höchsten Verwirklichung zu kommen?

 

 

Unbearbeitete Niederschrift eines Hatha Yoga Pradipika Audio-Vortrags mit Sukadev Bretz. Mehr Infos:

 

 

 

 

 

 

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