Erkenne Gott – BhG VII.30

Krishna sagt:
„Menschen, die mich mit Adhibhuta, Adidaiva und Adhidaiva erkennen, erkennen mich auch in der Stunde des Todes mit festem Geist.“
Dieser Vers ist der Übergang zum 8. Kapitel. Im 8. Kapitel beschreibt Krishna mehr noch über diese Ausdrücke. Arjuna wird am Anfang des 8. Kapitels fragen: „Was ist das überhaupt?“ Krishna sagt hier, man sollte Gott erkennen in der Stunde des Todes. Was das zu bedeuten hat, auch das beschreibt Krishna im 8. Kapitel. Hier können wir einfach sagen, die Verehrung Gottes ist etwas Gutes in diesem Leben, sie ist etwas Gutes für nach dem Leben. Spirituelle Praktiken zu üben und Gott zu verehren, ist nicht nur etwas, was dir viel Nutzen bringt in diesem Leben, es bringt dir auch viel Nutzen für das Leben danach. Daher gibt es nichts Wichtigeres und nichts Wertvolleres und nichts Großartigeres, als den spirituellen Weg zu gehen. Werde dir dessen immer wieder bewusst. Spiritueller Weg ist nicht etwas, was du nur machst als Hobby, so als Ausgleich zum Rest. Angenommen, du bist gestresst von Beruf, vielleicht von Familie, vielleicht von deinen vielen Verpflichtungen, und du sagt: „Ok, zum Ausgleich dafür meditiere ich etwas, dafür mache ich Asanas und Pranayama.“ Viele Menschen machen das und natürlich, das ist auch ok. Swatmarama sagt ja in der Hatha Yoga Pradipika, Menschen kommen aus verschiedenen Gründen zum Yoga. Manche haben Leiden, manche wollen etwas erreichen, manche leiden unter physischen Problemen, manche leiden unter emotionellen Problemen, manche leiden unter anderem. Oder Krishna sagt im 7. Kapitel, es gibt vier Arten von Gottesverehrern. Solche, die etwas von Gott wollen, die Reichtümer oder irgendwie Erfolg haben wollen. Manche wollen von Gott Befreiung von Leiden. Manche wollen Weisheit haben. Manche haben die Weisheit, haben die Erfahrung Gottes und verehren Gott allein aus Dankbarkeit und allein aus Liebe, ohne etwas erreichen zu wollen. Also, es ist ok, Gott zu verehren, egal, aus welchen Gründen. Es ist auch ok, Yoga zu praktizieren, um Krankheiten loszuwerden, Krankheiten vorzubeugen, schöner auszusehen, als Ausgleich zu Stress usw. Natürlich, alles ist ok, aber es ist auch wieder wichtig, wenn du zum Höchsten kommen willst, dann mache das Höchste auch zu deinem höchsten Ziel. Werde dir bewusst, es gibt nur eines, was dich dauerhaft zufriedenstellen wird und das ist die Erfahrung Gottes, die Erfahrung der Einheit, die Verwirklichung deines höchsten Selbst, Jnana, die höchste Einheit, Vijnana. So wie es Krishna beschreibt, Jnana und Vijnana, Wissen und höchste Erkenntnis.
Ich lese dir nochmal diesen Vers auf Sanskrit vor:
„Sadhibhutadhidaivam mam sadhiyajnam ca ye viduh prayana-kale pi ca mam te vidur yukta-cetasah.2
Und die abschließende Strophe des 7. Kapitels:
„Hari om tatsat iti srimad bhagavadgitasupanisatsu brahmavidyayam yogasastre sri krsnarjunasamvade jnanavijnanayogo nama saptamo dhyayah.“
„So endet in den Upanishaden der glorreichen Bhagavad Gita, der Wissenschaft vom Ewigen, der Schrift über Yoga, des Dialogs zwischen Shri Krishna und Arjuna, das 7. Kapitel mit dem Namen „Der Yoga der Weisheit und Verwirklichung“.

Hari Om Tat Sat
Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3

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