„Die Inkarnation der Göttlichen Mutter“

Heute ist der 5. Tag von Navaratri, der 2. Tag des zweiten Drittels, eigentlich genau die Mitte des Festes, Verehrung von Lakshmi und ich möchte heute den Beginn der dritten Hauptgeschichte der Devi Mahatmyam erzählen. Das ist die längste der Geschichten, die dort in dieser heiligen Schrift erzählt werden und diese heilige Schrift, mit der man sich besonders beschäftigt, die Devi Mahatmyam, an diesem Navaratri.
Es war mal wieder so, es gab wieder zwei Dämonen, namens Shumbha und Nishumbha und diese beiden haben wieder gegen die Devas gekämpft. Devas, die Engel. Und sie haben die Devas wieder aus dem Himmel vertrieben und haben die Herrschaft über den Himmel und die Erde dort errungen, haben alles tyrannisiert, haben alle möglichen schlimmen Dinge getan und niemand konnte mehr spirituelle Praktiken machen, sein Leben genießen, es war wie eine Art totalitäres Regime, was sie dort aufgebaut hatten. Die Devas waren geflohen und sie erinnerten sich jetzt an das Versprechen, welches die Devi gegeben hatte. Wer gestern Abend hier war, der erinnert sich daran. Die Durga Devi hatte das Versprechen gegeben, „Wann auch immer sich Menschen in tiefer Not, mit großer Hingabe an mich wenden, dann werde ich ihnen helfen.“
Und so verehrten die Devas die Devi und mit einem langen Hymnus, der sehr inspirierend ist, den wir aber heute nicht singen können. Wurde gestern Abend um 19:00 Uhr rezitiert. ……. O große Göttin, Du bist die Quelle sowohl von aller Bindung wie auch aller Befreiung. Verehrung Dir wieder und wieder.
Und so erschien dann die Devi und sie manifestierte sich als wunderschöne Frau. Als schönste Frau des ganzen Universums. Und diese Durga ging dann eben so entlang und da gab es dann Boten von Shumbha und Nishumbha, die sahen diese wunderschöne Frau und sie gingen dann zu Shumbha und Nishumbha und sagten: „Ihr habt die großartigsten Dinge des Universums. Den tollsten Elefanten, die schönsten Juwelen und die schönsten Städte. Und alles ist großartig, aber eines fehlt noch, die schönste Frau. Und da gibt’s diese wunderbare Frau und ihr solltet diese Frau in Besitz nehmen.“
Gut, Shumbha und Nishumbha, von den Schilderungen her, verliebten sich in Devi – eine interessante Geschichte. Vielleicht verliebten sie sich auch nicht wirklich, aber ihre Gier war erweckt und sie sandten dann einen Boten dort hin und sagten dem Boten: „Ja, sagt der Devi, sie möge unsere Frau werden. Sie kann sich sogar aussuchen, wessen Frau sie werden will.“ Shumbha und Nishumbha waren ja zwei Brüder.
Gut, und der Bote kam dorthin und erzählte das der Devi und sagte: „Shumbha und Nishumbha haben die ganze Welt erobert und sie sind die Herrscher des Universums und sie fordern dich auf oder sie bitten dich darum, ihre Königin zu werden. Du kannst dir aussuchen, von wem.“
Und die Devi sagte jetzt etwas schalkhaft, sagte: „Ich habe mal das Gelübde abgelegt, ich nehme nur den zum Mann, der mich besiegt hat. Shumbha und Nishumbha mögen hier her kommen, mich besiegen und dann werde ich gerne ihre Frau werden.“



Gut, der Bote ging zurück, erzählte das Shumbha und Nishumbha und sie ärgerten sich furchtbar. „Wir haben die ganze Welt erobert und jetzt, so eine kleine Frau will dort uns herausfordern.“ Und dann schickten sie einen General namens Thumbralodshana mit einer Horde von Dämonen dort hin, um die Devi zu besiegen - oder an den Haaren herbeizuschleifen vielmehr. Und der Thumbralodshana - mit ,in der Geschichte sind das Zigtausende von Dämonen, ein riesen Heer - kam dort an und sagte dann der Devi: „Komm jetzt! Shumbha und Nishumbha bitten dich darum, sie zu heiraten oder einen von beiden zu heiraten.“ Da sagt die Devi noch mal: „Ich habe das Versprechen abgegeben, ich heirate nur den, der mich im Zweikampf besiegt.“ Sagte Thumbralodshana: „Mach keinen Unsinn! Der Shumbha und Nishumbha hat alle Devas besiegt und die ganze Welt erobert, warum soll er jetzt mit dir kämpfen? Komm mit! Ansonsten muss ich dich an den Haaren hinziehen.“ Und die Devi sagte: „Ja, es tut mir leid, ich bin an mein Versprechen gebunden. Und was kann ich tun?“ Dann wollte der Thumbralodshana - sagte dann seinen Dämonen: „So, jetzt nehmt die Devi mit und schleift sie an den Haaren dort hin.“ Und die Devi sagte „Hum“ und alle Dämonen zerfielen zu Asche. Zunächst noch nicht alle, aber eine ganze Menge. Und dann kam die nächste Welle der Dämonen und die Devi sagte nochmals „Hum“ und die nächste Welle von Dämonen zerfiel zu Asche. Und dann sandte Thumbralodshana alle seine Leute. Und die Devi, jetzt sagte sie nicht nur „Hum“, sondern plötzlich tauchte auch ein Löwe auf und kämpfte, die Devi kämpfte und die Armee von Thumbralodshana wurde besiegt.
Gibt noch eine Fortsetzung, die erzähle ich dann später.
Gut, vielleicht noch eine kurze Interpretation. Was bedeutet diese doch kriegerische Geschichte? Hier gibt es wieder viele Ebenen der Interpretation. Natürlich - mit der sich die meisten Menschen identifizieren können - wir haben in uns Dämonen, wir haben in uns Engelswesen, gute und negative Eigenschaften, gute und negative Handlungsweisen, Gewohnheiten und öfters gewinnen wieder die negativen Handlungsweisen. Und wenn wir es nicht aus eigener Kraft können, dann können wir beten und Gott oder Göttin um Hilfe bitten und dann manifestiert sich diese Göttin, in dem Fall als eine große Schönheit. Plötzlich erscheint uns der spirituelle Weg wieder so wunderbar und schön, man hat wieder ein hohes Ideal und irgendwo öffnet sich unser Herz. Und dann kämpfen die Dämonen auf verschiedene Weise. Sie wollen zum Teil die Devi vereinnahmen, sie heiraten und eben die guten Eigenschaften, die in uns sind und diese Schönheit, sollen dann plötzlich zum Negativen genutzt werden. Aber diese lassen sich nicht korrumpieren und dann gibt es verschiedene Weisen, wie die Dämonen versuchen, die Devi zu überwinden. Wenn wir aber große Hingabe haben, dann wird diese Devi die verschiedensten Dämonen in uns überwinden.
Hari Om Tat Sat
Vielleicht noch ein kleiner Tipp. Manchmal kann es so helfen, wenn ihr merkt, da ist in euch alles Mögliche, was euch irgendwo an Gedanken überwältigt, kann man auch einfach sagen „Hum“. Und ihr könnt euch vorstellen, alle Dämonen zerfallen zu Asche und nur das göttliche Bewusstsein bleibt allein.
Hum

Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3.
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