Die göttliche Kraft als Devi, die göttliche Mutter

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen Heute lese ich wieder etwas aus dem Buch „Göttliche Erkenntnis“ von Swami Sivananda, aus dem Kaptitel: „Devi“. „Devi“ heißt „Göttin - die Leuchtende, die Strahlende“. So, wie Deva wörtlich heißt, „der Leuchtende, der Strahlende“. Das Licht verbinden wir ja im Yoga oft mit höheren Bewusstseinsebenen. Lichterfahrung ist eine Erfahrung, die mit Bewusstseinserweiterung einhergeht. Wenn man einen etwas erweiterten Bewusstseinszustand hat, kann man Menschen von einer Aura umgeben sehen oder das ganze Universum in Licht eingehüllt. Dann ist einem bewusst, dass das ganze physische Universum wie der physische Ausdruck von einem feinstofflichen Licht ist. Genau so können wir auch Gott oder Göttin als universelles Licht wahrnehmen. In Wahrheit ist Gott weder männlich noch weiblich, noch überhaupt nicht. Deshalb hat Buddha einfach gesagt: „Das Universum ist Nirvana: nichts und Sunyata: leer. Die Wahrheit ist nichts, was wir uns vorstellen können. Yogis nennen es dann auch Purna, Fülle oder eben Deva und Devi: Licht, strahlend und leuchtend. Allerdings sucht der Mensch immer gerne nach persönlichem Kontakt. Der Mensch ist ein soziales Wesen, ein Rudeltier, wie Hunde auch. Es sei den, er ist eher ein Shivatyp. Shivatypen wollen sich eher zurückziehen. Die sind dann vielleicht eher wie eine Katze: manchmal etwas zurückgezogen, obgleich auch Katzen Schoßtiere sein können. Aber insgesamt gesehen sucht der Mensch nach Kontakt. Und letztlich sagen die Yogis, der tiefere Grund, weshalb der Mensch Kontakt und Liebe erleben will, liegt nicht in der Evolution als Rudeltier, sondern tief im Inneren. Er spürt: „Es gibt etwas Höheres, von dem bin ich Teil. Und dieses Höhere, vom dem ich Teil bin, das will ich spüren, lieben und als mein wahres Ich erfahren.“ Da jetzt aber der Mensch so geschaffen ist, dass er erstmal leichter Beziehungen zu anderen Personen aufbauen kann, können wir uns auch Gott als Person vorstellen. Wir können Gott als Gottvater ansehen, Gott als Gottmutter, als Freund. Wir können uns Gott auch als kosmisches Licht vorstellen und so eine Beziehung aufbauen. Wir können zu Gott beten, ihn um etwas bitten, uns bei Gott beschweren. Wir können auch Gott die Pistole auf die Brust setzen, indem wir sagen: „Lieber Gott, ich brauche jetzt eine Entscheidung. Ich muss mich in dieser Sache entscheiden. Bis morgen habe ich Zeit. Morgen früh will ich von dir wissen, was du von mir willst. Und wenn du mir das bis morgen früh nicht sagst, dann werde ich es selbst entscheiden. Ich übernehme keine Verantwortung.“ Manchmal klingt das ungewohnt, aber wir können zu Gott eine enge Beziehung aufbauen und ihm ganz bewusst die Verantwortung abgeben. Angenommen, du hast eine sehr gute Beziehung zu deinem Partner. Dann kannst du auch sagen: „Du, wir müssen uns jetzt entscheiden, wohin wir in einer Woche in Urlaub fahren. Du bist ständig unentschlossen. Wenn du dich jetzt nicht entscheidest, dann buche ich morgen den Flug. Wir können heute Abend noch darüber reden. Und wir können auch noch morgen beim Frühstück darüber reden. Aber dann werde ich entscheiden.“ So können wir auch zu Gott sprechen: „Gott, ich muss mich entscheiden. Ich will das nicht für mich tun, ich will es zum Wohl der anderen tun und ich will dir dienen. Aber dann musst du mir schon sagen, was du willst.“ Nicht jeder hat einen so persönlichen Bezug, aber meine Empfehlung ist, es einmal auszuprobieren. Sprich mal so zu Gott, als ob er dein engster Freund oder dein Partner wäre. Du musst dir Gott dabei nicht einmal als konkrete Person vorstellen. Du kannst dir dabei auch einfach ein Licht oder kosmische Intelligenz vorstellen und trotzdem so eine persönliche Beziehung haben. Man kann sich natürlich auch Gott als Krishna vorstellen, der einem zulächelt oder als Shiva, der meditiert. Dann kann man vielleicht wenig mit ihm anfangen, es geht nur eine Schwingung von ihm aus und manchmal öffnet er die Augen und hört einem liebevoll zu. Oder man stellt sich Gott als Jesus vor oder wie auch immer wir uns diese Kraft vorstellen wollen. Gott als Devi, als die leuchtende Göttin, ist eine Variante davon, mit der wir die weibliche, strahlende und gütige Kraft des Universums in unser Leben holen können. Hari Om Tat Sat Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3
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