Die Gefahr der Schriften

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute mit der Bhagavad Gita, 2. Kapitel, 53. Vers. Krishna, der Lehrer, spricht zu seinem Schüler:
„Wenn dein Verstand, der verwirrt war durch die Worte der Veden, die du gehört hast, nun unerschütterlich und fest im Selbst ist, wirst du Selbstverwirklichung erlangen.“

Die Schriften können einen auch verwirren. Krishna spricht hier über die Veden, aber auch über die Bibel, die Bhagavad Gita selbst, den Koran, die Thora, die Zendavesta, den Pali-Kanon. All das kann einen verwirren, denn Wahrheit ist nicht so einfach. Es heißt, auch der Teufel kann die Schriften zitieren. Wenn man aber im Selbst ist, unerschütterlich und fest im Selbst, dann hat man die Selbstverwirklichung erreicht. Man sollte nicht an den Mitteln hängen und nicht an der wörtlichen Auslegung der Schriften. Die Schriften sind ein Mittel zum Zweck. Schriften zeigen den Weg, wie man ans Ziel kommt. Aber sie sind nicht der Weg und sie sind nicht das Ziel.

So ähnlich, wie man mit einem Finger auf den Mond zeigen kann. Der Finger ist nicht der Mond, aber über den Finger kann man den Mond sehen. Die Schriften sind wie Zeiger. Sie zeigen die Richtung zur höchsten Wirklichkeit. Dann muss man aber selbst praktizieren. Irgendwann wird man die Selbstverwirklichung erreichen.

Hari Om Tat Sat
Transkription eines Kurzvortragesvon Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditationim Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3
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Kommentare

  • Meine 100% Zustimmung!

    Deswegen gilt die Gita als Essenz der Upanischaden, um zu diesem Zustand "unerschütterlich und fest im Selbst" zu finden sind Studium und Austausch, neben guten Unterscheidungsvermoegen, Gewahrsein und fester Stand im Yoga unerlaesslich!

    Danke!

    - tat tvam asi -
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