Bhagavad Gita, 10. Kapitel, 33. Vers
„Aksaranam a-karo’smi dvandvah samasikasya ca aham evaksayah kalo dhataham visvato-mukhah. Unter den Buchstaben des Alphabets bin Ich das ‚A‘ und ich bin der Dual unter den Komposita. Ich bin wahrlich die unerschöpfliche, immerwährende Zeit; Ich bin der Spender der Früchte der Handlungen, der nach allen Richtungen hin blickt.“
„Ich bin das Dual unter den Komposita.“ Dazu müsstest du Sanskrit kennen. Dual unter den Komposita heißt – es wird bei Swami Sivanandas Kommentar noch weiter ausgeführt: „Unter den verschiedenen Komposita, die im Sanskrit verwendet werden, bin Ich Dvandva, die Verbindung von zweien, der Kopulativ.“ Klingt doch großartig? Ich muss zugeben, so viel Sanskrit kenne ich nicht. Ich würde es einfach so interpretieren: „Ich bin das, was kompliziert ist.“ Gott ist das, was einfach ist, Gott ist das, was kompliziert ist. Gott stellt uns manchmal einfache Aufgaben. Gott stellt uns manchmal komplizierte Aufgaben. Der Trick ist, hinter allem Gott zu sehen. Manchen fällt es leichter, im Einfachen Gott zu sehen. Dann tue das. Manchen fällt es leichter, Gott im Komplexen, im Komplizierten zu sehen. Dann tue das. Wichtig ist, schaue Gott in allem, sowohl im Einfachen als auch im Komplizierten. Du kannst jetzt gerade überlegen, was vielleicht heute oder morgen in deinem Leben Einfaches oder Kompliziertes passieren kann, ob es kleinere oder größere Herausforderungen gibt. Geh davon aus, beides, Kleines wie auch Großes, Einfaches und Kompliziertes, alles kommt von Gott. Und nimm dir fest vor, dies als solches zu sehen.

Hari Om Tat Sat
Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3

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Kommentare

  • Namaste Sukadev,

    den Dual kenne ich bisher im Sanskrit als weitere, in unserer Grammatik unbekannte, Person. Es existieren Singular, Dual und Plural. Zudem wird im Sanskrit in 8 Fälle unterschieden, wobei mir die 6 Fälle im Latein schon schwer fallen. Von daher ist es wahrscheinlich nahezu unmöglich, das sehr differenzierte und sogleich komplexe Sanskrit in unsere vergleichsweise simple Spache zu übersetzen und dabei den tiefen Sinn des Inhaltlichen beizubehalten.
    Deine Betrachtensweise und Erklärung bezüglich des Kopulativs finde ich sehr beeindruckend. Die Zusammenfügung der Komplexität mit dem Einfachen und die Lösung darin, in allem Gott zu sehen. Ich hoffe, dass ich, mit meinem einfachen Geist, deine Ausführung wirklich richtig verstanden habe.
    Liebe Grüße
    Drea

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