Indien kämpft gegen Flut der Yoga-Patente

Auch mir ist unbegreiflich, warum gerade Yogis sich "ihren" Yogastil patentieren lassen müssen, wo doch unser Augenmerk darauf liegen sollte, das Ego zu begrenzen, anstatt zu vergrößern.
Aber offensichtlich ist das Gegenteil der Fall, wer nicht mit seinem "selbst erfundenen" Yogastil werben kann (siehe u.a. USA), verliert Marktanteile. Alles, was nicht marktangepaßt oder zu kompliziert ist, wird weggelassen, kundenfreundlich gemacht.

Wo der ein oder andere Yogi überhaupt den Mut hernimmt, sich als Erfinder einer eigenen Richtung zu präsentieren, ist mir eh schleierhaft. Hier verkürzen sich offensichtlich Prozesse, die sonst hunderte von Jahren gedauert haben, auf wenige Jahre. Dabei ist doch schon alles vorhanden, ausprobiert, beschrieben, kommentiert und wieder und wieder verfasst und angepaßt worden !

Das seltsame aber ist, dass viele dabei mitmachen und mit solchen Machenschaften werben, "Bei uns zu Gast, der Begründer/Erfinder des ....Yoga." - wie oft habe ich das in der letzten Zeit in namhaften Yoga-Zeitschriften gelesen. Auch die vielen Schauspieler, Stars und Sternchen, die plötzlich alle Yoga praktizieren und mit Aussagen zum Yoga glänzen wollen, obwohl ihnen nicht mal ein Satz zum "OM" einfallen will, sind mir befremdlich.

Wir alle sitzen mit in diesem Boot und sollten dafür sorgen, dass der Yoga das bleibt, was er ist: ein sich über tausende von Jahren entwickeltes Kulturgut, dass auf der Erfahrung von zigtausenden von Yogis begründet ist und in dem alles seinen Sinn und Platz hat - nur nicht der Kommerz.
Jeder, der selbst unterrichtet und davon (ganz oder teilweise) lebt, weiß, dass auch er mit Yoga Geld verdienen muss. Aber alles hat bitte schön seine Grenzen - sonst werden wir alle unglaubwürdig !

Ich kann die Inder ohne weiteres verstehen, wenn sie ihr Kulturgut schützen wollen, obwohl auch andere Nationalitäten mittlerweile viel für den Yoga getan haben. Aber nach meiner Meinung darf es weder Patente auf Kulturgüter, Luft, Wasser, Licht, Pflanzen oder sonstige Dinge geben, die Allgemeingut sind.

Der Yoga gehört allen, die ihn lieben und in der Tradition weiterführen - sonst nennt es doch einfach anders, ihren Erfinder und Patentierer eurer Ideen :-)

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Antworten

Shivaram Uwe Strauß März 22, 2009 15:58

Auch mir ist unbegreiflich, warum gerade Yogis sich "ihren" Yogastil patentieren lassen müssen, wo doch unser Augenmerk darauf liegen sollte, das Ego zu begrenzen, anstatt zu vergrößern.
Aber offensichtlich ist das Gegenteil der Fall, wer nicht mit seinem "selbst erfundenen" Yogastil werben kann (siehe u.a. USA), verliert Marktanteile. Alles, was nicht marktangepaßt oder zu kompliziert ist, wird weggelassen, kundenfreundlich gemacht.

Wo der ein oder andere Yogi überhaupt den Mut hernimmt, sich als Erfinder einer eigenen Richtung zu präsentieren, ist mir eh schleierhaft. Hier verkürzen sich offensichtlich Prozesse, die sonst hunderte von Jahren gedauert haben, auf wenige Jahre. Dabei ist doch schon alles vorhanden, ausprobiert, beschrieben, kommentiert und wieder und wieder verfasst und angepaßt worden !

Das seltsame aber ist, dass viele dabei mitmachen und mit solchen Machenschaften werben, "Bei uns zu Gast, der Begründer/Erfinder des ....Yoga." - wie oft habe ich das in der letzten Zeit in namhaften Yoga-Zeitschriften gelesen. Auch die vielen Schauspieler, Stars und Sternchen, die plötzlich alle Yoga praktizieren und mit Aussagen zum Yoga glänzen wollen, obwohl ihnen nicht mal ein Satz zum "OM" einfallen will, sind mir befremdlich.

Wir alle sitzen mit in diesem Boot und sollten dafür sorgen, dass der Yoga das bleibt, was er ist: ein sich über tausende von Jahren entwickeltes Kulturgut, dass auf der Erfahrung von zigtausenden von Yogis begründet ist und in dem alles seinen Sinn und Platz hat - nur nicht der Kommerz.
Jeder, der selbst unterrichtet und davon (ganz oder teilweise) lebt, weiß, dass auch er mit Yoga Geld verdienen muss. Aber alles hat bitte schön seine Grenzen - sonst werden wir alle unglaubwürdig !

Ich kann die Inder ohne weiteres verstehen, wenn sie ihr Kulturgut schützen wollen, obwohl auch andere Nationalitäten mittlerweile viel für den Yoga getan haben. Aber nach meiner Meinung darf es weder Patente auf Kulturgüter, Luft, Wasser, Licht, Pflanzen oder sonstige Dinge geben, die Allgemeingut sind.

Der Yoga gehört allen, die ihn lieben und in der Tradition weiterführen - sonst nennt es doch einfach anders, ihren Erfinder und Patentierer eurer Ideen :-)

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