FRANKFURT, 12.03.2009. Mineralwasser ist das wohl beliebteste Getränk Deutschlands. Gemäß dem Verband Deutscher Mineralbrunnen (VDM) hat jeder Deutsche im vergangenen Jahr 138 Liter davon getrunken; Frankfurter Biologen der Fachrichtung Ökotoxikologie haben das Lieblingsgetränk der Deutschen genauer unter die Lupe genommen und wiesen nach: Mineralwasser ist erheblich mit Umwelthormonen belastet. Im Rahmen eines vom Umweltbundesamt (UBA) geförderten Forschungsprojektes untersuchten die Biologen der Universität Frankfurt Mineralwasser auf dessen Belastung mit Umwelthormonen, sogenannten Endokrinen Disruptoren. Prof. Jörg Oehlmann, der das Projekt an der Goethe-Universität leitet erklärte, dass es bekannt gewesen sei, dass Lebensmittel Belastungen mit Umwelthormonen aufweisen können. Ein Beispiel sei die Plastikkomponente Bisphenol A, eine östrogenartig wirkende Chemikalie, die aus Polycarbonat-Flaschen auslaugen und so ins Lebensmittel gelangen könne. Man habe es in der Realität jedoch nicht nur mit einer, sondern mit einer Vielzahl von Chemikalien in Form von Umwelthormonen zu tun. Forscher sprechen insoweit von einem Cocktaileffekt. Um diesen einzubeziehen, haben sich die Wissenschaftler nicht auf eine einzelne Substanz konzentriert, sondern haben die gesamte Hormonaktivität von Mineralwasser gemessen. Einer der beteiligten Forscher, Martin Wagner führte das Projekt im Rahmen seiner Doktorarbeit durch: Er führte aus, dass man mit einem genetisch veränderten Hefestamm zahlreiche Mineralwassermarken auf deren Hormaonaktivität untersucht habe. Enthalte das Wasser Umwelthormone, die dem weiblichen Sexualhormon Östrogen ähneln, könne man deren Bindung an den menschlichen Östrogenrezeptor messen und so Aussagen über die diesbezüglich hormonelle Belastung des Mineralwassers treffen. Die Ergebnisse ihrer Studie haben die Frankfurter Ökotoxikologen in der angesehenen Fachzeitschrift ‚Environmental Science and Pollution Research’ veröffentlicht. In zwölf von 20 untersuchten Mineralwassermarken konnten die Biologen eine erhöhte Hormonaktivität nachweisen. Bei Beginn der Arbeiten habe man nicht erwartet eine so hohe östrogene Kontamination (Verunreinigung) in einem Lebensmittel vorzufinden. Man habe allerdings feststellen müssen, dass Mineralwasser hormonell betrachtet in etwa die Qualität von Kläranlagenabwasser aufweise, so Wagner. Das Frankfurter Forscherteam um Prof. Oehlmann konnte mit den durchgeführten Experimenten zudem belegen, dass zumindest ein Teil der Umwelthormone aus der Kunststoffverpackung stammt. Die östrogene Belastung in Wasser aus PET-Flaschen sei etwa doppelt so hoch, wie in Wasser aus Glasflaschen, wie Wagner konstatierte. Ein Grund dafür könnte in dem Auslaugen von Plastikadditiven, wie zum Beispiel Weichmachern, aus den PET-Flaschen sein. Dazu der Forschungsleiter Oehlmann: „Wenn sich herausstellt, dass das Auslaugen von Endokrinen Disruptoren aus Kunststoffverpackungen ein generelles Phänomen ist, würde dies bedeuten, dass nahezu die gesamte Bandbreite unserer Lebensmittel hormonell belastet ist.“ Wie Oehlmann weiter ausführt können die Ökotoxikologen noch nicht abschätzen, ob die östrogene Kontamination des Mineralwassers ein gesundheitliches Risiko darstellt. Die Ergebnisse würden zwar belegen, dass wir mit einer größeren Menge Umwelthormonen in Kontakt kommen, als bisher vermutet, allerdings wisse man noch nichts über deren Aufnahme und Abbau im menschlichen Körper. Derzeit arbeitet das Frankfurter Forscherteam an der Identifizierung derjenigen Substanzen, die für die hormonelle Belastung im Mineralwasser genau verantwortlich sind. Die zitierte Veröffentlichung ist unter folgendem Titel und Link verfügbar: Wagner, M. & Oehlmann, J. (2009): Endocrine disruptors in bottled mineral water: total estrogenic burden and migration from plastic bottles, Environmental Science and Pollution Research, Online First: http://dx.doi.org/10.1007/s11356-009-0107-7" (Published online 10.03.2009) Informationen Martin Wagner & Prof. Jörg Oehlmann, Institut für Ökologie, Evolution und Diversität, Siesmayerstr. 70, Tel: (069) 798-24900 /-24738, wagner@bio.uni-frankfurt.de / oehlmann@bio.uni-frankfurt.de Quelle: http://www.muk.uni-frankfurt.de/pm/pm2009/0309/047/index.html Anmerkung: Auch wenn die Forscher ihrem Bekunden nach noch nichts Bestimmtes dazu feststellen können, sollte man als Verbraucher zu seinem eigenen Schutz von einem erheblich erhöhten Gesundheitsrisiko ausgehen und Getränke, sowie andere Nahrung aus Plastikflaschen und -verpackungen möglichst meiden. Siehe hierzu auch meinen Artikel "Erhebliche Gesundheitsgefahr durch das künstliche Hormon Bisphenol A" und den Nachtrag dazu, in welchem mittels einer neuen Studie belegt wird, dass mindestens die Substanz Bisphenol A wesentlich gefährlicher ist als man bisher angenommen hat: http://34116.forendienst.de/show_messages.php?mid=4568352 Dadurch gerät das Statement der Forscher, man könne noch nicht feststellen, ob ein Gesundheitsrisiko bestehe, doch erheblich ins Wanken... Allen ein gesundes Leben

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